Es fehlen noch zahlreiche Deutungen für die welschen, italienischen und rätoromanischen Ortsnamen. Diese sind bereits in Bearbeitung und werden nach und nach hinzu gefügt. Zurzeit sind 18 Ortsnamen noch nicht gedeutet.
Abkürzungen: LSG = Lexikon der Schweizerischen Gemeindenamen.
- Faedo, Faiedo, Faido, Faidalo usw.: Häufiger Orts- und Flurnamen in der italienischen Schweiz, bedeutet stets Buchenwald, Buchenhain oder bei den Buchen, von italienisch faggio oder lateinisch fagu, fagetum (Salvioni, Gualzata, Hensch).
- Fafleralp VS, zu Blatten (Lötschen). Deutung = Alpwirtschaft, vermutlich benannt nach dem ersten Betreiber (?). Sie umfasst zahlreiche Höfe und auch ein Hotel gleichen Namens.
- Fahr AG, zu Würenlos; historische Belege: Vare 1044, Var 1243; = Überfahrstelle, Fähre über die Limmat (Kläui & Schobinger).
- Fahrenschwendi AR, zu Wald; Deutung = geht wie Fahrenbach (Bahlow, 85, 133, 502, 503) nicht auf Farn, sondern auf ein älteres Wort zurück, das Moor, durchwatbare Stelle bedeuten. Man denke an Vahren, Varendonk, Varenbeke, Varenseten, Varrel, alle in D (Bahlow). Ferner Dept Var (F).
- Fährensteig SG, zu Wattwil; Deutung = entweder steiler Weg zur Fähre hinunter oder Einsteigestelle bei der Fähre.
- Fahrhäuser AG, zu Full-Reuenthal; Deutung = Häuser bei der Rheinfähre.
- Fahrhof TG, zu Oberneunforn; historische Belege: ze dem varhove; Var 1272, in Vare 1276, in Var 1293, 1370, de Var 1385, ze Var 1413, zuo Far 1509; = beim Hof an der Fähre (Nyffenegger & Bandle).
- Fahrni bei Thun BE, Bezirk Thun;historische Belege: Varne 1352, Farne 1364; Deutung = Ort mit viel Farnkraut (BENB 1, 120).
- Fahy, Le VD, zu Aigle; Deutung = beim Buchenwald.
- Faichrüti ZH, zu Pfäffikon; = Rodung, wo Hirse geplant wird, von ahd. fenich = MA Faich = Hirse, siehe auch Fällanden ZH, Fenkrieden AG (Kläui & Schobinger).
- Faidalo TI, zu Personico; Deutung = kleiner Buchenhain.
- Faido TI, Bezirk Leventina; historische Belege: Faedo 1171, Faido 1227; Deutsch: Pfaydt, Pfait, Pfaid, Feit; Deutung = beim Buchenhain, von lat. fagetum (Bruckner).
- Faie, Faye, Feya, Fée: Häufiger Orts- und Flurname in der welschen Schweiz, aber gelegentlich auch anderswo, bedeutet stets Schaf, Schafweide. Der Name Fee hat sich auch im Ausdruck ,die grüne FeeÂ? = Absinth eingeschlichen, weil er grün ist und der Aenisstrauch auf Schafweiden (fées) gedeiht. Fées dürfte keltischen Ursprung haben.
- Fajauna GR, zu Schiers; Deutung = ?.
- Falätschen ZH, zu Zürich-Leimbach;historische Belege: Vallentschen 1412, Faleschge 1819, Faletsche 1828; Deutung = 1. Erdschlipf, von rätor. avalasca, von aval = zu Tal und keltisch asca = Kies-, Schotterfeld. Dass das Wort rätor. ist, ist nicht ungewöhnlich, da diese Sprache noch bis über das Jahr 1000 hinaus in GL und der Walenseegegend gesprochen wurde. Damit dürfte die Falätsche ihren Namen schon über 1000 Jahre tragen.
Kaum etwas mit der Falätsche zu tun haben dürften Faltschen BE, Fältschen im AG sowie Fältsch bei Flums und bei Hofstetten ZH, Vallaschga in Walenstadt SG, ja sogar Falletscha und Valletscha in Vilters SG, die auf rätor. faletga, lat. filix, ital. felce zurückzuführen sind . Alle diese Ortsnamen werden von Schlatter, Zinsli, Oettli, Hubschmied, RNB II, 140 (Planta) als rätoromischstämmige Bezeichnung für das Farnkraut gesehen, bedeuten jedoch sowohl bei den Walsern als auch bei den Bündnern als Mulden mit nassem, saurem Boden.
Es gibt aber noch eine Faläsch bei Wauwil (LU), eine Falätsche in Ã?ugst a.A., ein F(a)letschhorn VS und ein F(a)läsch GR, die schon eher mit der Falätsche verwandt sein dürften. Das Â?nÂ? in Vellentschen 1412 könnte diese Deutung stören, hat aber möglicherweise eine natürliche Erklärung, indem die Alemannen den Abhängen früher auch Läntschen sagten. Auch dieses Wort ist im näheren Umkreis mehrfach nachgewiesen. Es dürfte vorübergehend den Namen beeinflusst haben (siehe auch Id. I, 766). Wahrscheinlich ist das rätor. valatscha (Tälchen) aus keltisch avalasca entstanden und über mehrere Stufen von avalascha, valascha zu valatscha geworden und hat sich dann im Kanton Zürich zu Vallantscha, Vellentscha, Falletsche und Falätsche weiter entwickelt.
Vergleiche dazu Biasca TI, Giubiasco TI, und Biäsche SG usw. Im ZKB-Büchlein kommen Kläui & Schobinger zu einer ähnlichen Deutung, denn auch sie bildeten die Teilbegriffe Â?FallÂ? und Â?(l)äscheÂ?. Sie entsprechen aval und asca (= Ã?sche). Die Deutung mit avalasca stammt von Studer. Er weist auch auf das franz. Wort falaise hin, die Steilküsten in der Normandie, ferner auf ahd. fallazan = fallen (verstärkt) und auf die rätor. Nebenformen vallätsch und vallatscha und ital. valazza, vallacia = steiniges Seitentälchen.
Ein weiterer Hinweis von Schlatter aus dem rätor: fallatschusa = ertragloser Boden, wo nichts gedeiht. Die Deutung von Kläui & Schobinger lautet = abgerissener, abgefallener Geländestreifen, was aber geologisch etwas unklar ist, denn die Falätsche entstand sehr langsam, besser wäre es, einfach von einer Erosionshalde oder einem Erosionstrichter zu sprechen.
- Falätschen ZH, zu Ã?ugst a.A.; Deutung = Erdschlipf (am Ã?ugsterberg), siehe unter Fallätsche ZH.
- Falbringen BE, zu Biel; historische Belege: Vamuris curtem 1181, Vamaringen um 1300, 1358, Falmaringen 1361, Valmeringen 1367, 1370, Valmaringen 1376, Valmeringen 1386, am valpringen weg 1541, Valmbringen 1558; Deutung = bei den Höfen der Leute des Valmar, Waldomar (Zinsli). Ein gleiche lautliche Entwicklung hat Vielbringen durchgemacht, siehe dort!
- Falcheren BE, zu Schattenhalb; Deutung = 1. Kollektivbildung zu Falchen = fahles Gras (Oettli), 2. Farnkrautfeld, von lat. filix, filicina (Schlatter). Der Flurname Falchen in Quarten SG weist auf Deutung 2 als die wahrscheinlichere Deutung hin.
- Falenbach: Orts- und Bachname in der Innerschweiz, vielleicht von Mundart Gfäl = eingefriedeter Platz, Zaunwerk auf einer kleinen Alp (Hubschmied). Hat hier nichts mit Gefälle zu tun, aber es könnte wegen der Ã?hnlichkeit bei einzelnen Orts- und Flurnamen zu Umdeutungen gekommen sein;
- Falenbach OW; Deutung = Ort bei einem Bach, von einer eingefriedeten Alp herunter kommend (Müller OW).
- Falera GR, Bezirk Oberwald/Surselva; Deutsch: Fellers; historische Belege: Falaria 766; Faleria 1283; Deutung = 1. von ferraria = Eisengrube, Eisenschmelze (Schorta). 2. Schmiede, denn rätorom. ferraria bedeutet nicht nur Eisenbergwerk, sondern auch Schmiede, genau wie im nördlichen Italien (Schorta). 3. Der Ortsname ist nicht zu deuten, da die frühen Namen des Ortens eine Deutung mit ferraria nicht zulassen (Tomaschett, LSG 2005, 345). In den nur spärlich zu findenden räroromanischen Wörterbüchern findet sich kein geeigneter Begriff für einen Erklärungsansatz (OGS). Das Bestimmungswort Fal- dürfte vorrömisch, also entweder keltisch oder rätisch zu deuten sein, was derzeit nicht möglich ist. Die Endung ist hingegen rätoromanisch und entspricht der italienischen Endung -aria (Wikipedia, unter Falera).
- Falkenhorst AR, zu Wald; Deutung = beim Falkennest.
- Falkenstein SO, zu Balsthal; historische Belege: Falkenstein 1145; Deutung = ?.
- Fallbach IR, zu Oberegg; Deutung = Ort beim Fallbach (Bach mit Wasserfällen).
- Fallenbach BE, zu Niedermuhleren; Deutung = beim fallenden Bach (Bach mit Wasserfällen).
- Fallenboden SZ, zu Lauerz; Deutung = vom Bergsturz 180? mitgerissene Häusergruppe (?).
- Fallend Brunnenhof ZH, zu Zürich-Unterstrass; Deutung = bei den Häusern am Stockbrunnen (Brunnen mit Rohr, Brunnen mit fallendem Wasser) (OGS).
- Fallern SO, zu Rütenen; Deutung = ?.
- Fällmis SZ, zu Freienbach; historische Belege: Felmis 1???; Deutung = 1. Feldmoos (Bruckner, Oettli) oder 2. Felbwies = Wiese mit Weidensträuchern ( Nyffenegger & Bandle).
- Faltigberg ZH, zu Wald; historische Belege: Faltigberg 1910; Deutung = der gefaltete Berg (Kläui & Schobinger).
- Fältsch SG zu Flums; Deutung = Ort mit Farnkraut, von rätoromanisch faletga (Schlatter, RNB II, 140).
- Fältsch ZH, zu Hofstetten; Mundart: Fältsch; historische Belege: Velsch 1367, Felsch 1403, Faelsch 1467, uff Falsch 1487, das Velsch 1487, Felsch, auch Jakobsthal 1873; Deutung = 1. noch unerklärt (Kläui & Schobinger), 2. Farnkraut, aus dem lat filix, filice, rätor faletga, feletga, it felce (Oettli, Zinsli, Schlatter), 3. Erdschlipfe (Studer). Kurz nach dem Weiler eine kleine Bachschlucht, kaum Erdschlipf, jedoch einiges Farnkraut. Studer ist eine Verwechslung unterlaufen, wie in Fallätsche beschrieben.
- Fältsch, Fältschen, Faltschen: Orts- und Flurname der deutschen Schweiz mit zwei verschiedenen Bedeutungen, die nicht immer leicht zu unterscheiden sind: 1. Farnkraut oder abgekürzter Kollektivbegriff von lat filix, filice, filiconaria, rätor faletga, it felce = Farnkraut (Schlatter, Hubschmied, RNB II, 140) oder 2. von rätor, keltisch avalasca = Erdschlipf (Studer). Der Augenschein vor Ort klärt dies meistens auf, aber nicht immer. Die Herleitung mit avalasca = Erdschlipf dürfte seltener sein: In solchen Fällen ist Verwandtschaft mit Fallätsche gegeben, siehe dort.
- Fältschen AG, zu (?), = 1. Erdschlipfe, von rätor avalasca, diese sind nachgewiesen (Studer), 2. Farnkraut, dieses ist auch nachgewiesen.
- Faltschen BE, zu Reichenbach; historische Belege: Valzcen 1259, Valschen 1280, ze Falschen 1311, ze valschen 1312,1318, 1359, Velschen 1360, Valschen 1374, Falschon, Falschen 1385, ze Valschen 1394, Faltschen 1457, zue Valschen 1493, Faltschen um 1540; Deutung = 1. Ort, wo Welsche, Velsche oder Falsche, eindrangen, nach einer alten Sage, 2. von Falschen, Faltschen = Farnkraut, aus dem rätor faletga, feletga (Oettli, Zinsli, Schlatter), 3. Erdschlipfe (Studer) Falz BE Zu Sumiswald; = von vals ?
- Fambach BE, zu Rötenbach; Deutung = Ort nach dem Bach benannt, Bach bedeutet (?).
- Fanas GR, Bezirk Unterlandquart; historische Belege: Faenane 1224, Fanaus 1290, Affenas 1291, Fenaus 1375; Deutung = bei den Heuweiden, von lat. faena, rätorom. fain.
- Fanchini GR, zu Poschiavo; Deutung = ?.
- Fang VS, zu Chandolin; Deutung = eingefriedetes Land. Fang ist eine Variante von Einfang, Ifang.
- Fang, Im FR, zu Jaun; Deutung = eingefriedetes Land.
- Fankhaus BE, zu Trub; historische Belege: Fanghus 1364, 1442-69, Fanghusz 1460, Fanckhus 1462, Fanghus, Fangkhus 1479-1563, Fanck Husz 1531; Deutung = Haus im Fang, von eingefriedetes Land (Zinsli). Gemäss den Fankhausern umzäuntes Weideland.
- Faoug VD (sprich Fu); Deutsch: Pfauen, mundartlich Pfaawe; historische Belege: Phawen 1250, Fol 1288, Fo 1290, Foz 1440, Fols 1491. Deutung = bei den Buchen, von Patois fug, fau oder faw, lat. fagus = Buche (Hubschmied) oder altfranzösisch fol = Buche, lateinisch fagum. Der deutsche Ortsname Pfauen scheint somit älter zu sein als der heutige französische. Noch älter aber ist der mundartliche altprovenzalische Ortsname Faw, welcher ebenso wie der schweizerdeutsche Name den ganz ursprünglichen Lautstand aufzeigt. Sowohl der Pfau im Wappen des Dorfes als auch der hochdeutsche Name Pfauen sind somit rein volksetymologische Hinweise ohne Bezug zur Realität.
- Farb LU, zu Entlebuch; Deutung = bei der Färberei.
- Farb SG , zu Sargans; Deutung = bei der Färberei.
- Färberhäuser LU, zu Marbach; auch Spühlergut; Deutung = bei den Färberhäusern.
- Farbschachen LU, zu Hasli; = bei der Färberei am Auenwald ?.
- Farn SG, zu Mörschwil; auch Fahren; Deutung = Ort bei den Farnkräutern. Die Schreibweise Fahren ergab sich aus der dortigen Mundart, wo man das Farnkraut Fare(chruut) nennt.
- Farnbühl AR, zu Teufen; Deutung = beim Hügel mit dem Farnkraut.
- Farnbühl LU, zu Werthenstein; auch Farnbühlbad; Deutung = beim Hügel mit dem Farnkraut.
- Farnegg BE, zu Signau; Deutung = beim Bergvorsprung mit dem Farnkraut.
- Farnen SG, zu Sennwald; Deutung = bei den Farnkräutern.
- Farneren BE, zu Rötenbach; Deutung = bei den Farnkräutern.
- Farneren LU, zu Fischbach; Deutung = bei den Farnkräutern.
- Farnern BE, Bezirk Wangen; Deutung = bei den Farnkräutern.
- Farnern BE, zu Beatenberg; Deutung = bei den Farnkräutern.
- Farnern BE, Bezirk Wangen; Deutung = bei den Farnkräutern.
- Farnigass BE), bei Lyss; Deutung = mit Farnkraut umränderte Strasse (Oettli).
- Färnigen UR, zu Wassen; Deutung = beim schwarzen Wald, von rätorom. vernaira.
- Farnsburg BL, zu Ormalingen; Deutung = ?.
- Farvages, Les FR, zu Hauteville; Deutung = andere Schreibung für Schmiede ( ?)
- Farvagny FR, D: Favernach; historische Belege: *Favarniacum, Favernein 1082, Faverniaco 1139; Deutung = Gutshof des Schmied, von lat. fabrinius (Bruckner).
- Farweid ZH, zu Weiningen; historische Belege: Weid 1835, Fahrweid 1873; Deutung = Weideland bei der Ã?berfahrtsstelle (Kläui & Schobinger).
- Fäsch SG, zu Flums; Deutung = 1. Dorf, von lat. vex, vicus, 2. Land- oder Ackerstreifen aber auch Felsbänder, von lat. fascia, fascis (Oettli, Müller OW, Hubschmied).
- Fâtre, Le JU, zu Cornol; Deutung = ?. Der Ortsname konnte bis heute nicht lokalisiert werden.
- Fatschel GR, zu St. Peter; Deutung = ?.
- Faulensee BE, zu Spiez; Deutung = benannt nach einem ehem. See, den man im Alemannischen während seiner Verlandung als Â?fulende SeeÂ? bezeichnete, doch hat dies auch hier einen keltischen Hintergrund, indem das um 800 bis 1000 eine der bekannten Doppelbezeichnungen war, spätkeltisch ful = frühkeltisch bual (sprich bul) bedeutet Wasser. Ful und See sind somit sinngleich. Es deutet einiges darauf hin, dass das keltische ful = See, Wasser Fluss, Bach mit zunehmender Alemannisierung zu den stehenden, faulenden, moorigen Gewässern hin abgedrängt worden und letztlich beim Begriff faul hängen geblieben ist. Darauf weisen Dutzende von Orts- und Flurnamen in der ganzen Schweiz hin. Gerade dies scheint ein Indiz zu sein für die keltische Abkunft. Eine rein alemannische Herleitung hätte in der Romandie kaum überlebt. Siehe dazu auch Hauteville/Altenfüllen, Full, Fülle, Fully, Vully, Fulenbach!
- Favarge, Faverge, Favergeatte: Häufiger Orts- und Flurname in der welschen Schweiz, bedeutet manchmal Schmiede, Schmied = Favre, im Patois fabri, doch kann auch der römische Personenname Fabrinius eine Rolle gespielt haben.
- Favarge, La NE, zu La Coudre; = bei der Schmiede, Schmitte oder Ort des Fabrinius.
- Favarges, Les NE, zu Le Locle; Deutung = bei den Schmieden, Schmitten. Da die Pluralform eher unrealistisch ist, käme auch eine Deutung: beim Landgut des Fabrinius in Frage.
- Favèra di San Vittore GR, zu Roveredo; Deutung = alte Wohnstätte, von rätoromanisch veder = alt.
- Faverges, Les VD, zu St. Saphorin; Deutung = bei den Schmieden, Schmitten. Auch hier scheint der Plural unrealistisch zu sein, sodass eher an ein Landgut der Leute des Fbrinius gedacht werden muss.
- Fehlwies TG, Zu Salmsach; Deutung = mit Weidebüschen umgebene Wiese, von ahd. felewa. Siehe auch Felmis SZ. Der Ort ist im Thurgauer Ortsnamenbuch nicht zu finden.
- Fehraltdorf ZH, Bezirk Pfäffikon; Mundart: Feeraltoorf, früher Feeralteref (Idiotikon IV, 1492); historische Belege: Altorf 1264, Rüeggesaltorf 1265, 1287, Rüeggis- oder Feer-Altdorff 1670; Deutung = 1. das Altorf des Rüeggen, später das fernere Altorf. Der Name dürfte aber weiter zurück gehen in eine Zeit, als hier noch keltisch gesprochen wurde. Somit wäre die Deutung = grosses Dorf. Unter dem Einfluss der Alemannen wurde der Name in Altdorf umgedeutet, rein lautlich aber keltisch (Alteref) belassen. Später wurde er in Rüeggenaltorf und zuletzt in Fehraltorf geändert. In neuerer Zeit änderte sich die Endung auf -dorf, da -deref nur in zweisilbigen ON überlebte, 2. = das alte Dorf der Rüeggen, später das weiter entfernte Altorf, wobei Fehr hier für fern steht (Kläui & Schobinger).
Die 1. Deutung ist rein spekulativ, die 2. sagt im Prinzip das gleiche, verzichtet aber auf eine begründete Deutung für Altorf. Offen bleibt die Frage: In Bezug auf was war es ein altes Dorf? Bei seiner Gründung war das Dorf doch jung! Wie hiess es denn damals? Dieses zeigt, dass es für Altorf eben doch einer anderen Erklärung bedarf. Ein Vorschlag ist Deutung 1.
- Fehren SO, Bezirk Thierstein; Deutung = der von Breitenbach weit entfernte Ort. Auch hier bedeutet fehr = fern wie bei Fehraltorf ZH.
- Fehrenbach ZH, zu Affoltern a. A.; historische Belege: ze Verenpach 1309, Verrenbach 1329, Verenbach 1454; nach Kläui & Schobinger nicht befriedigend zu deuten. Nach dem örtl Flurnamenforscher sogar schwer zu deuten. Er neigt zu fer, ferre (mhd) = fern. Also Bach fern von einem bestimmten Ort. Ein Hinweis aus Deutschland: Bahlow deutet Fehrbach und Fehrenbach als Mohrbach, von einem früheren veer, fer = Mohr. Ferner ein Fehren in SO, wo es fern bedeutet und ein unsicheres Fehrental im AG. Dann ein Fehrenwaltsberg in Bäretswil ZH, wo es ebenfalls mit fern erklärt wird. Somit scheint diese Deutung wahrscheinlicher, doch sollte der Hinweis auf veer = Sumpf im Auge behalten werden, bis Gegenteiliges feststeht.
- Fehrenthal AG, zu Leuggern; Mundart: Feertel; Deutung = 1. vielleicht das ferne Tal, wie bei Fehraltorf ZH, 2. Tal mit sumpfigem, durchwatbaren Bach (Bahlow 85, 103,502,503), von var = Furt.
- Feilen TG, zu Arbon; historische Belege: Faiclon 1292, Vailon 1302, Failen 1375, Feilen 1413; Deutung = 1. von *vialia = bei den Wegen, 2 *ze des Fagin lohe = beim Wäldchen des Fago, 3. *uf aginlohe = beim Wäldchen des Ago, Aigo (Nyffenegger & Bandle).
- Feisse (?) zu (?); = ertragreicher Acker (Oettli).
- Feistenberg GR, zu St. Martin, Rätoromanisch Val Buera; Deutung = ?.
- Feithieren VS., zu Leuk; Deutung = ?.
- Felben-Wellhausen TG, Bezirk Frauenfeld; historische Belege für Felben: Veluen 1178, Velwen 1285, Faelwen 1393; Deutung Felben = bei den Weidenbüschen, von ahd felewa (Oettli, TGNB). historische Belege für Wellhausen: Welhuss 1314, Wellehusen 1321, , Welhusen 1364; Deutung Wellhausen = bei den Häusern des Wello (Förstemann).
- Feld: Häufiger Orts- und Flurname in der deutschen Schweiz, von ahd. feld, mhd. velt, afr. feld, ae. feld, idg. pel, kelt. plth.
- Feldbach TG, zu Steckborn; historische Belege: Veltpach 1228; Deutung Ort beim Feldbach.
- Feldbach ZH, zu Hombrechtikon; historische Belege: Velebach 873, Velbach 1282, Veldbach 1667; Deutung = mit Weiden bestandener Bach, von ahd. felewa, felwe, felwa (Kläui & Schobinger).
- Feldbrunnen SO, Bezirk Lebern; historische Belege: Velbrunnen 1319; Deutung = 1. Schweinetränke (Oettli), 2. am Brunnen bei dem Weidebaum. Diese Deutung ist die viel bessere (LSG 2005, 348).
- Feldmeilen ZH; historische Belege: an Meylaner Felde 1313; Feld von Meilen 1504; Deutung = das an den Feldern gelegene Meilen (Kläui & Schobinger).
- Feldmoos LU, zu Escholzmatt; Deutung = das Moor im Feld draussen oder das Moor bei den Weidebüschen, von Felben, von ahd. felewa.
- Fellers GR; Rätor: Falera; siehe dort!
- Fellewil FR, früher Felbin; Deutung = bei den Weidebüschen, von ahd. felewa.
- Fellmatten VS, zu Saas Balen; auch Fällmatt; Deutung = Feldmatten.
- Felmis UR, z Silenen; historische Belege: Felmes 1904; Deutung = hier scheint die Deutung Feldmoos nicht ohne weiteres plausibel, da Steilhang. Da es aber auch in Stammheim ein Hangmoos (Müsli genannt) gab, ist die Deutung wohl zutreffend.
- Félon, Au FR, älter Felon, zu Autigny, Bezirk Sarine; Deutung = schwierig, es bedeutet, dass jemand gegenüber einer Abmachung untreu ist oder den Kontakt zu seiner Gruppe abbricht (Suter).
- Felsbach SG, zu Gams; Deutung = Bach, der durch Felsen fliesst (?).
- Felsberg GR, Bezirk Imboden, Rätorom. Favugn; Deutung = nach dem Calanda benannt, wo immer wieder leichte Felsstürze stattfanden. Ausserdem heisst ein Gipfel das Calanda Favugn. Der alte rötoromanische Name bedeutet Buchengehölz, von lat. fagonium (Planta).
- Felsberg LU, zu Luzern; Deutung = vielleicht bezogen auf den Pilatus (?).
- Felsegg SG, zu Henau; Deutung = beim felsigen Bergvorsprung.
- Felsen SZ, zu Wollerau; Deutung = bei den Felsen.
- Felsenau AG, zu Leuggern; Deutung = Wiese am Fluss bei den Felsen.
- Felsenau BE, zu Bern; Deutung = bedeutet ganz generell Wiese am Fluss bei den Felsen.
- Felsenbach GR, zu Malans; Deutung = Bach, der zwischen den Felswänden durchfliesst (Landquart).
- Felsenburg BE, zu Kandergrund; Deutung = Burg auf Felsen erbaut. Die Felsenburg ist eine Burgruine aus dem 12. Jahrhundert oberhalb der Gemeinde Kandergrund im Kanton Bern. Die Burg diente zur Kontrolle des Lötschenpasses und befindet sich in Nachbarschaft zur Tellenburg (Wikipedia, unter Felsenburg Kandergrund).
- Felsenegg ZG, zu Zug; Deutung = beim felsigen Bergvorsprung.
- Felsenegg ZH, zu Wila; Deutung = beim felsigen Bergvorsprung.
- Felsenstein SG, zu Kappel; Deutung = ?.
- Feltschen (?) zu (?); Deutung = bei den Farnkräutern, von rätorom. (?) (Oettli). Der Ort konnte noch nicht lokalisiert werden.
- Fenalet-sur-Bex VD, zu Bex; Bezirk Monthey; Deutung = Diminutivform mit Endung -et des altfranzösischen Adjektivs fenal = im Heu, während der Heuete (Suter).
- Fenil, Fénil, Fenis, Fenilies, Fenile, Pfnilla, Pfnille: Häufer Orts- und Flurname in der ganzen Schweiz ohne Tessin und Südbünden, bedeutet stets Scheune, Heustadel, von Patois fenils, lateinisch fenile.
- Fenil-sur-Corsier VD zu (?); = Scheune ob Corsier.
- Fenin NE, heute Fenin-Vilars-Saules, Bezirk Val de Ruz: historische Belege: Vinils 1132, 1191, Fenis 1228; Deutung Fenin = Scheune, Heuschober usw., Deutung Vilars: Weiler, Deutung Saules = Landhaus (LSG 2005, 350).
- Fenkrieden AG, bei Sins; Mundart: Faichriede; historische Belege: Venchrieden 1306; Deutung = Ried, wo Hirse gepflanzt wurde, von ahd. fenich.