Es fehlen noch zahlreiche Deutungen für die welschen, italienischen und rätoromanischen Ortsnamen. Diese sind bereits in Bearbeitung und werden nach und nach hinzu gefügt. Zurzeit sind 29 Ortsnamen noch nicht gedeutet.
Abkürzungen: LSG = Lexikon der Schweizerischen Gemeindenamen.
- Obacker LU, zu Escholzmatt. Deutung = Ort oberhalb des Ackers (OGS).
- Obbüren NW, zu Stansstaad. Deutung = das obere Büren, Büren = Häuser (OGS).
- Obbürgen NW, zu Stansstaad. Deutung = das obere Bürgen (OGS).
- Obêche L' VD, zu ( ?). Deutung = Schafberg, vergleiche italienisch Monte lo Besso oder rätoromanisch Munt della Bescha (Studer, 1896).
- Obdorf SZ, zu Schwyz. Deutung = der obere Teil des Dorfes (OGS)
- Obegg BE, zu Zweisimmen; Deutung = Ort über dem Bergvorsprung.
- Oberaach TG, zu Amriswil; Deutung = das obere Aach, benannt nach dem dortigen Flüsschen, zur Unterscheidung vom unteren Aach.
- Oberacker AG, zu Oberkulm; Deutung = beim oberen Acker.
- Oberägeri ZG, zu Zug; historische Belege: Agregia 1150, Agareia 1217-22, Agrei 1219, Agre 1267, Aegre 1287-90, Agrei 1290, Agire 1293, Agren 1306, Egre 1316, Auareia 1332, Aquaregia 1332, Agre 1333, Egri 1379, Aegri 1402, Egery; Deutung = mit Ahornbäumen bestandenes Land am Wasser, von spätlateinisch acre = Ahorn und der Endung eia = Aue = Land am Wasser. Oberägeri = das weiter oben gelegen Ägeri (LSG 2005, 656).
- Oberallmend LU, zu Buttisholz; Deutung = bei der oberen Allmend.
- Oberarth SZ, zu Arth-Goldau; Deutung = das obere Arth.
- Oberbach FR, zu Jaun; Deutung = Ort am oberen Teil des Baches.
- Oberbalm BE; Bezirk Bern; historische Belege: Balmis 1157-80, Balmes 1228, Balmis 1256, Balmes 1285, Balm 1291, Naecher oder Oberbalm; Deutung = das obere, näher bei Bern gelegene Balm. Balm selber bedeutet 'überhängende Felswand', von mittelhochdeutsch balme, dieses von gallorömisch, keltisch balma (Idiotikon IV, 1215).
- Oberbalmberg SO, Bezirk Lebern; Deutung = das obere Balmberg. Balm selber bedeutet 'überhängende Felswand', von mittelhochdeutsch balme, dieses von gallorömisch, keltisch balma (Idiotikon IV, 1215).
- Oberbäuert BE, zu Boltigen; Deutung = die obere Bäuert. Bäuerten sind häufig Untergemeinden. Boltigen hat die acht selbständigen Bäuerten Simmenegg, Adlemsried, Schwarzenmatt, Boltigen, Reidenbach, Eschi, Weissenbach und Oberbäuert. Die Bäuerten haben eigene Verwaltung und gelten als Urzellen der heutigen Gemeinde (Ernest Peter).
- Oberberg: Häufiger Ortsname in der deutschen Schweiz, bedeutet stets Ort im oberen Teil eines Berges oder dann 'der obere Ort am Berg'.
- Oberberg bei Schüpfheim LU, zu Schüpfheim; Deutung = ?.
- Oberbipp SO, Bezirk Wangen; historische Belege: Pipinensi 866, Pipenensi 884, Bippa 968, Bippo 1268, Bippe 1297, Bipo superioris 1302, Bippa supra 1318, Castro de Bippa 1318, Obern Bipp 1327; Deutung = Landgut des Pippin; Oberbipp = das höher gelegen Bipp. Bipp bestand schon zur Römerzeit. Ein Pippin auch bei Hofstetten ZH.
- Oberbirg SG, zu Schänis; auch Oberberg; Deutung = Ort am oberen Teil des Berges.
- Oberbottigen BE, zu Bern; Deutung = das obere Bottigen.
- Oberbözberg AG, Bezirk Brugg; Mundart: Oberbözbrg (kein Schreibfehler!, -brg ist die regione Sonderform des heute noch lebendigen keltischen brig = Berg; historische Belege: Bozeberch 1189, Bozeberg 1227, Bozzzeberc 1248, Boezeberch um 1273, Boeziberge 1281, Bozberg 1290, Boezzberg um 1290, Boezberk um 1293, Botzberg 1306, Bötzberg 1361; Deutung = Berg des Potius von lateinisch *mons Potianum. Die viele Jahre herum geisternde Deutung von Tacitus mit mons Vocetius ist höchstwahrscheinlich nicht zutreffend (LSG 2005, 657).
- Oberbruck GR, zu Zizers; historische Belege: Oberzollbruck 1905; Deutung = bei der oberen (Zoll)-Brücke.
- Oberbrunn VS, zu Eischoll; Deutung = bei der oberen Quelle.
- Oberbuchsiten SO, Bezirk Gäu; Mundart: Oberbuchsete; historische Belege: Buxita 1040, Buhsitun 1201, Buchsiten 1201, Buchsiten 1224, Obern Buchsiten 1308, Obernbuchsiton 1308, Obern-Buchsiten 1325; das Wappen von Oberbuchsiten stimmt mit der Deutung des Dorfnamens überein; Deutung = der obere Ort bei den Weidebüschen, Buchsgehölz (LSG 2005, 658). Die Oberbuchster trugen früher den Übernamen Chutze. Ob das eine Fasnachtsbezeichnung ist, auf eine Sage zurückgeht oder woher auch immer: Ich habe diese Bezeichnungen für zahlreiche Ortschaften im Aargau, Baselland und Solothurn gesammelt, kann mich aber nicht mehr an die Quelle erinnern. Wer weiss mehr? Bitte melden!
- Oberbühl VS, zu Törbel; Deutung = beim oberen Hügel.
- Oberbüren BE, zu Büren; Deutung = bei den oberen Häusern, das obere Büren.
- Oberburg BE, Bezirk Burgdorf; historische Belege: Oberen Burg 1139, Obrunburc 1240, Obirnburch 1242, Oberenburch 1250, Obrunburch 1251, Obernburch 1256, Oberburc 1257, Oberburg 1376; Deutung = bei der oberen Burg, die untere steht in Burgdorf (LSG 2005, 658).
- Oberburgschachen BE, zu Oberburg; Deutung = beim Flusswald von Oberburg.
- Oberbussnang TG, zu Bussnang; Deutung = das obere Bussnang.
- Oberbütschel BE, zu Rüeggisberg; Deutung = das obere Bütschel. Es gibt im Kanton Bern mehrere kleine Häusergruppen namens Oberbütschel.
- Oberdettigen BE, zu Öttligen; Deutung = das obere Dettigen.
- Oberdiemberg SG, zu Eschenbach; Deutung = das obere Diemberg, Diemberg selber wird gedeutet als Berg des Dietmar (?).
- Oberdiessbach BE, Bezirk Konolfingen; historische Belege: Diecenbach 1126, Deizbach 1239, Diezebac 1246, Diezbach 1252, Diezbac 1312, Dyezbach 1329, Diessbach 1366, Oberdiesbach 1442-69; Der Bachname wurde sekundär auf den Ort übertragen. Deutung = das obere Diessbach, Diessbach selber wird gedeutet als 'beim tosenden oder rauschenden Bach', wobei es zwei ahd. Wörter gab, welche dem Ortsnamen zugrunde liegen könnten: diozan = tosen, brausen oder diezen = laut schallen, rauschen (LSG 2005, 658).
- Oberdorf: Häufiger Ortsname in der deutschen Schweiz, bedeutet stets das obere Dorf.
- Oberdorf BL, Bezirk Waldenburg; historische Belege: 835 Honolteswillare, Onolswile 1226, Onoltzwil 1345 in dem obern und nidern dorff, Ober Onoltzwilr 1422, Oberdorf 1491; Deutung = ursprünglich Weiler des Honold, Hunold, Hunwald. Nach einem Bergsturz wurde der Ort zweigeteilt. So entstanden das Oberdorf und das Niederdorf (LSG 2005, 659).
- Oberdorf NW; historische Belege: Obirndorf 1199, Oberndorf 1314, 1318, 1330; Deutung = das obere Dorf (LSG 2005, 659).
- Oberdorf SO, Bezirk Lebern; historische Belege: Oberdorf 1305, Obernforf 1327, 1332, Oberdorf 1508; Deutung = das obere Dorf (LSG 2005, 659).
- Oberegg BE, zu Boltigen; Deutung = beim oberen Bergvorsprung.
- Oberegg AI, bei Heiden; historische Belege: Oberegg 1597; Deutung = beim oberen Bergvorsprung.
- Oberehrendingen AG, Bezirk Baden; historische Belege: Mundart: Äredinge; Arandingin (in Ciurichgowe) 1040, Eredingen 1217, Heredingen 1245, Heredingin 1248, Eredingin 1254, Areidungen 1254, Obern Eredingen 1303-08; Deutung = bei den Höfen der Leute des Arahad (LSG 2005, 660).
- Oberei BE, zu Mühleberg; Deutung = bei der oberen Aue oder über der Aue.
- Oberei BE, zu Rötenbach; Deutung = bei der oberen Aue oder über der Aue.
- Oberembrach ZH, Bezirk Bülach; Deutung = das obere Embrach.
- Oberems VS, Bezirk Leuk; historische Belege: Emesa 1101-1300, Hesmesa 1270, Hemeta 1276, Hemesa 1276, Emsa 1312, Hemmessa superiori 1325, Emesa superiorem 1328; Deutung = die Belege über Ober- und Unterems können oft nicht unterscheiden werden und gelten daher für den Ort als Ganzes. Der Ortsname war bis jetzt ungedeutet. Das LSG vermutet, dass der Bachname der Ems sekundär auf den Ort überging. Dieser wiederum geht auf einen alteuropäischen Namen in der Art von *Amisia (Krahe 1964) zurück mit der Bedeutung von Flussbett, Graben.
- Oberengstringen ZH, Bezirk Zürich; Deutung = das obere Engstringen. Engstringen selbst bedeutet 'bei den Höfen der Leute des *Anstilo oder der *Anstila (LSG, 2005, 661, Kläui & Schobinger).
- Oberentfelden AG, Bezirk Baden; Mundart: Oberämpfäud; historische Belege: Endiveld 965, Endevelt 1045, Eindevelt 1173, Endevelt 1200, Endenvelt 1275; Deutung = oberer Ort am Ende des Feldes (Oettli).
- Obererlinsbach, zu Erlinsbach; Mundart Oberärlischbach; Deutung = das obere Erlinsbach. Siehe auch Niedererlinsbach!
- Oberester AG, zu Suhr; Deutung = ?.
- Oberfeld: Häufiger Orts- und Flurnamen in der deutschen Schweiz, bedeutet stets das obere Feld.
- Oberflachs AG, Bezirk Brugg; historische Belege: Obrenflacht 1301, Obreflaht 1342; Deutung = bei der oberen Fläche, flachen Stelle (LSG 2005, 662).
- Oberfrick AG, zu Gipf-Oberfrick, Bezirk Laufenburg; historische Belege: In superiori villa Friko 1271, zi Obiren Vrieche 1288, ze Obern Fricke; Deutung = das obere Frick. Siehe auch bei Gipf und Frick!
- Oberfrittenbach BE, zu Lauperswil; Deutung = das obere Frittenbach. Der Ort bekam seinen Namen vom gleichnamigen Bach und dierser wiederum wurde benannt nach dem PN Fritto, in der Art 'des Fritten Bach' (Zinsli).
- Obergaden AR, zu Wald; Deutung = bei den oberen Scheunen.
- Obergampen SG, zu Degersheim; Deutung = das obere freie Feld.
- Obergerlafingen SO, Wasseramt; historische Belege: Oburgerolvingen 1278, Gerlafingen 1335, Gerolfingen 1338, Oberngerolfingen 1363, Obern Gerlafingen 1444; Deutung = das obere Gerlafingen. Siehe auch bei Gerlafingen!
- Oberglatt SG, zu Flawil; historische Belege: 731 Clata, Glata 733; Deutung = der obere Ort an der Glatt.
- Oberglatt ZH, Bezirk Dielsdorf; historische Belege: Obrunglate 1153-55, Obrunglate 1188, Ober-Glatte um 1274, Obernglatte 1275, Oberglat 1424, 1427; Deutung = der obere Ort an der Glatt (Kläui & Schobinger).
- Obergoldbach BE, zu Landiswil; Deutung = der obere Ort am Goldbach.
- Obergösgen SO, Bezirk Gösgen; Deutung = das obere Gösgen. Siehe auch Gösgen und Niedergösgen!
- Oberhallau SH, Bezirk Unterklettgau; historische Belege: Hallaugia superiori 1095, Hallouva 1122, Hallaugia 1150, Hallouwen dem obern 1294, Hallowe 1302, Obern Hallow 1324, Hallaw 1505, Hallow 1603-05, Ober-Hallow 1603-05; Deutung = das obere Hallau, Hallau selbst wird gedeutet als Salzquelle bei einer Aue, einem Gelände am Wasser. Siehe auch unter Hallau!
- Oberhard AG, zu Birmensdorf; Deutung = beim oberen Weidewald.
Oberhasli ZH, zu Niederhasli; historische Belege: Oberun Hasla 1230, Obern-Hasle um 1274, Oberhasle 1442; Deutung = der obere Ort bei den Haselstauden (Kläui & Schobinger).
- Oberhaus GR, zu Malix; Deutung = das obere Haus.
- Oberhausen TG, zu Braunau; historische Belege: Obrenhusenn 1273, Obrahusen 1275; Deutung = bei den oberen, höher gelegenen Häusern (Nyffenegger & Bandle).
- Oberhausen ZH, zu Opfikon; historische Belege: Obrehusen um 1150, Obern-Huisen um 1279, Obernhusen 1370; Oberhusen 1401; Deutung = bei den oberen Häusern (Kläui & Schobinger, Oettli).
- Oberhausen ZH, zu Stäfa; historische Belege: Obraehusen 1367, Obernhusen 1384, Oberhusen 1467; Deutung = bei den oberen Häusern (Kläui & Schobinger, Oettli).
- Oberhäuser BE, zu Belpberg; Deutung = bei den oberen Häusern.
- Oberhäuseren TG, zu Romanshorn; historische Belege: Oberhusen 1520, Ober Heüseren 1593; Deutung = bei den oberen, höher gelegenen Häusern (Nyffenegger und Bandle).
- Oberheimen TG, zu Wuppenau; Mundart: Oberhaame; historische Belege: Obrahaimen 1383, 1413, Oberheim 1468; Deutung = bei den oberen Häusern, Heimstätten (Nyffenegger & Bandle).
- Oberhittnau ZH, zu Hittnau; Deutung = das obere Hittnau, Hittnau selber wird gedeutet als 'Aue des Hitto' (Kläui & Schobinger).
- Oberhof AG, Bezirk Laufenburg; historische Belege: Oberhoff 1630; gehörte bis 1802 zu Wölflinswil; Deutung = beim oberen Hof. Es gibt hier römische Ruinen.
- Oberhof LU, zu Oberkirch; Deutung = beim oberen Hof.
- Oberhof TG, zu Tobel; Deutung = beim oberen, höher gelegten Hof. Der Ort ist nicht näher lokalisierbar, vermutlich eine Wüstung (Nyffenegger & Bandle).
- Oberhof ZH, zu Berg; Deutung = beim oberen Hof.
- Oberhof ZH, zu Flaach; Deutung = beim oberen Hof.
- Oberhof ZH, zu Freienstein; Deutung = beim oberen Hof.
- Oberhofen am Thunersee BE, zu Thun; historische Belege: Obrenhofen 1133, Oberenhoven 1146, Obrenhoven 1175, Oberenhoven 1227, Obernhofen 1316, Oberhofen 1355; keltische Gräber aus der La Tène-Zeit; Deutung = bei den oberen, höher gelegenen Höfen (LSG 2005, 664).
- Oberhofen BE, zu Bowil; Deutung = bei den oberen, höher gelegenen Höfen.
- Oberhofen AG, gehörte bis 1832 zu Mettau-Etzgen-Oberhofen; Deutung = bei den oberen Höfen.
- Oberhofen bei Kreuzlingen TG, zu Lengwil; historische Belege: Obrehowjn 1200, Oberehoven 1295, Obrahoven 1355; Deutung = bei den oberen, höher gelegenen Höfen (Nyffenegger & Bandle).
- Oberhofen LU, zu Inwil; Deutung = bei den oberen Höfen.
- Oberhofen ZH, zu Turbenthal; historische Belege: Obrehoven 1265-87, Oberhoven 1374; Deutung = in Bezug auf den dortigen Kehlhof weiter oben gelegenen Höfen (Kläui & Schobinger).
- Oberholz BE, zu Schüpfen; Deutung = beim oberen Wald.
- Oberholz FR, zu Überstorf; Deutung = beim oberen Wald.
- Oberholz SG, zu Goldingen; Deutung = beim oberen Wald.
- Oberholz SG, zu Matzendorf; Deutung = beim oberen Wald.
- Oberhünenberg ZG, zu Hünenberg; Deutung = das obere Hünenberg.
- Oberhünigen BE, Bezirk Konolfingen; historische Belege: Huningen superiori 1148, Oberhuningen 1374, Ober Huiningen 1389, Oberhunigen 1425; Deutung = das obere Hünigen, Hünigen selber bedeutet 'bei den Höfen der Leute des Huno, Hunno (LSG 2005, 664). Der Ort ist namenmässig verwandt mit Kleinhüningen BS und Hüningen/Huningue im Elsass, F.
- Oberhüseren LU, zu Doppleschwand; Deutung = bei den oberen Häusern.
- Oberiberg SZ, Bezirk Einsiedeln; Deutung = das obere Iberg. Iberg selbst bedeutet Eibenberg.
- Oberkirch LU, am unteren Sempachersee; Deutung = bei der oberen Kirche.
- Oberkirch SG, zu Kaltbrunn; Deutung = bei der oberen Kirche.
- Oberkirch LU, Bezirk Sursee; Historische Belege: Ecclesiam superiorem 1036, Oberunkilchun 1217-22, Obrun Kilchun 1270-80, Oberunchilch 1275, Oberkirch 1300, Oberkilch 1340; Deutung = bei der oberen Kirche (Bucher).
- Oberkulm AG, Bezirk Kulm; historische Belege: Chulenbare 1045, Cholunbari 1045, Kulm 1101-50, Chulbare 1173, Cholenbare 1178, Cholumbare 1179, Oberen Kulme 1306; Mundart: Oberchoom; Deutung = der obere Ort beim unterirdischen Begräbnisraum, von mlat. columbarium, die neulat. Deutung mit Taubenschlag ist nicht zulässig, da der lateinische Name des Orts noch von den Römern stammt, die hier ein Heereslager unterhielten und das muss ja vor ihrem Abzug um 402 gewesen sein, als man noch mittellateinisch sprach.
- Oberlangenegg BE, zu Schwarzenegg; historische Belege: Langonegga 1308, Langenegke 1348, Langenegge 1371; Deutung = das obere Langenegg, Langenegg mit der Deutung 'beim langen Bergvorsprung'.
- Oberlindach BE, zu Kirchlindach; historische Belege: *Lentiniacum, Lindenacho 1185, 1221, Lindnacho 1255; Deutung = Landgut des Lentinius (www.kirchlindach.ch). Oberlindach und Kirchlindach sind namenmässig verwandt mit Lentigny/Lentenach FR.
- Oberlunkhofen AG, Bezirk Bremgarten; Mundart: Oberlunkofe; historische Belege: Lunchunft nach 853, Lunkof 1101-50, Lunchunft 1166, Lunguft 1225, Lunkuft 1229, Lunkunft 1230, Lunchuft 1232, Lunchopht 1243, Lunkhufth 1249, Lunchupth 1256, Lunghuft 1262, Lunchulft 1271, Lunkouft 1275, Luinchopft 1277, Lunkuf 1289, Lunchoff 1290, Lunkuft 1291, Lunchhof 1303, Lunchuft 1309, Obern Lunchuft 1309, Luminchofen 1358, Lunkofen 1380, Lunkhoffen 1424; Deutung = eine Deutung ist derzeit nicht möglich, alle bisherigen Deutungsversuche gelten als gescheitert. Das einzige was man derzeit deuten kann ist, dass der Ortsname zweiffellos vorgermanisch ist und dass ein keltisches Wort in der Art wie *lunda als Basis angenommen werden könnte, doch ist die Bedeutung völlig unbekannt. Zehnder sieht darin einen Abschnittsnamen der Reuss. Hans Krahe erwähnt in seinen Flussnamenbuch aber diese Form nicht. Hans Bahlow erwähnt als ähnlichste Flussnamen eine Lune, Lunede, Lunlar, Lünne und eine Lune, womit man auch nicht weiter kommt.
- Obermatt bei Engelberg OW, zu Engelberg; Deutung = die obere Matte.
- Obermatt BE, zu Gadmen; Deutung = die obere Matte.
- Obermatt ZH, zu Richterswil; Deutung = die obere Matte.
- Obermatte BE, zu Radelfingen; Deutung = die obere Matte.
- Obermettlen FR, zu Überstorf; historische Belege: vermutlich vor 1000 gegründet; Deutung = der obere des in der Mitte gelegenen Weilers.
- Obermonten FR, zu St. Antoni; Deutung = auf dem Berg gelegener Ort.
- Obermoos BE, zu Hindelbank; Deutung = das obere Moos.
- Obermoos LU, zu Werthenstein; Deutung = das obere Moos.
- Obermuhleren BE, zu Zimmerwald; Deutung = das obere Muhlern.
- Obermumpf AG, Bezirk Rheinfelden; historische Belege: Obermumphier 1302-04, Oberen Muntphein 1303-08, Ober-Muinphier um 1318, Obern-Munpher um 1318, Obern-Munphier um 1318, Mumpff 1441; Deutung = das obere Mumpf, Mumpf selber war bis 2005 nicht befriedigend erklärt. Heute deutet man es als 'beim Berg des Verius, Verrius', von lateinisch ad monte *Verio. Die lautliche Entwicklung sähe dann so aus: *Mont-Verio > *Montvier > *Muntfier >Mumphier. Wegen dem relativ späten Einsetzen der ältesten historischen Belege ist diese Deutung dennoch mit einer gewissen Unsicherheit belastet (LSG 2005, 667).
- Obermutten GR, zu Mutten; Deutung = das obere Mutten.
- Obernau LU, zu Kriens; Deutung = bei der oberen Aue.
- Oberneunforn TG, zu Neunforn; Mundart: Obernüüfere; historische Belege für Neunforn: Niufora 962, Ninforon 1310; historische Belege für Oberneunforn: Obren Nüfren 1263, Obranuforan 1350, Obern Nufron 1351; Deutung = der obere , höher gelegen Neunforn (Nyffenegger & Bandle).
- Oberniesenberg AG, zu Kallern; Deutung= das obere Niesenberg, Niesenberg vielleicht von kelt ness = Nase, also nasenförmiger Berg (Studer).
Oberönz BE, , Bezirk Wangen; hsitorische Belege: Oentze 1139, Onza 1166, Onze 1248, Oenzo 1249, Onzce 1256, Honzen 1258, Oenza 1262, Uenzo 1263, Onzen 1278, Onz 1278, Ober Oentze 1367, Obernoentz 1367, Obren Entz 1378; Deutung = das obere, höher gelegene Önz, der Ort bekam seinen Namen sekundär vom dortigen Flüsschen, der Önz, welche auf einen frühen Namen *Aunantia zurück gehen dürfte, welcher sich später zu Önz entwickelte (LSG 2995, 667).
- Oberorn ZH, zu Wald; historische Belege: Ahornberg 1279; Deutung = der obere der Ahornhöfe (Oettli).
- Oberösch BE, Bezirk Burgdorf; Deutung = das obere, höher gelegene Ösch, Ösch selber wird gedeutet als 'bei den Eschen'.
- Oberramsern SO, Bezirk Bucheggberg; historische Belege: Rambsern 1276, Ramserruon 1302, Ramserron superiori 1318, Ramserron 1344, obern Ramserren 1350; Deutung = dobere, höher gelegen Ramsen, Ramsen selber wird gedeutet als 'bei den Bärlauchwiesen', von mhd. ramse = Bärlauch (LSG 2005, 668, Oettli).
- Oberreinach LU, zu Herlisberg; Deutung = das obere Reinach.
- Oberrickenbach NW, zu (?); Deutung = das obere Rickenbach, Deutung für Rickenbach ist sehr komplex, daher kann sie nicht jedes Mal wiederholt werden, siehe dort!
- Oberried am Brienzersee BE, Bezirk Interlaken; historische Belege: Oberiede 1364, 1411, ober Ried 1526, Oberriedt 1577; Deutung = das obere Ried, Ried selber kann auf zwei Arten verstanden werden: Als mit Schilfgras bewchsenes Gebiet oder als Rodung (LSG 2005, 668).
- Oberried bei Niederscherli BE , zu Köniz; Deutung = das obere Ried.
- Oberried BE, zu Lenk; Deutung = das obere Ried.
- Oberried BE, zu Zweisimmen; Deutung = das obere Ried.
- Oberriet SG, Bezirk Oberrheintal; historische Belege: Obere Riete 1229, Oberriet 1417; Obren Riet 1417, Obern Riet 1443, Oberriet 1492; Deutung = der am oberen Rande des ausgedehnten Riedes liegende Ort (LSG 2005, 668).
- Oberrindal SG, zu (?); historische Belege: Rintal 897; Deutung = das obere Rindal, Rindal siehe dort!
- Oberrohrdorf AG, Bezirk Baden; Mundart: Roodlef, verschliffen aus Rorderef; historische Belege: Rordorf 1159, 1176, Ruordorf 1190, oberen Rordorf um 1306; Deutung = das obere Rohrdorf, Rohrdorf selbst bedeutet = das Dorf beim Schilfrohr, von ahd. ror = Schilfrohr und ahd. thoruf = Dorf.
- Oberruntigen BE, zu Dettligen; Deutung = ?.
- Oberrüti AG, Bezirk Muri; Mundart: Rüüti; historische Belege: Ruty 1236, Rui 1244, Ruthi 1255, Ruthe 1258, Ruth 1263, Ruti 1270, Ruiti 1281, Rüthy um 1350; Deutung = das obere Rüti, hinsichtlich seiner Lage gegenüber dem Weiler Unterrüti. Die Unterscheidung erscheint in der Schriftform erst sehr spät (LSG 2005, 669).
- Obersaxen GR; Rätorromanisch: Sursaissa; historische Belege: Supersaxa 765, Supersaxa 801-50, Supersxa 956, Ubersahse um 1227, Supersax 1251, Super Saxum 1257, Obren Sachs1376-88, Übersaxen 1391, Uebersaxen 1427, Yversax 1556, Obersax 1645; Deutung = Ort oberhalb des Felsen (LSG 2005, 669).
- Oberschan SG, zu Wartau; historische Belege: Scana 865, Scana, Scanna um 1050; Deutung = 1. Aue bei einem Graben, Furt (Studer), 2. Sandbänke, von einem rätoromanischen Wort (Zopfi). Schlatter erwähnt Oberschan in seinen Büchern über die rätoromanische Namen im Kt. St. Gallen aber nicht! Gemäss den historischen Belegen stammen die alten Namen jedoch noch aus einer Zeit, als hier rätoromanisch gesprochen wurde. Deutsch kam erst zwischen 900 und 1300 auf.
- Oberscherli BE, zu Niederscherli; Deutung = das obere Scherli.
- Oberschlatt TG, Bezirk Diessenhofen; Deutung = das obere Schlatt.
- Oberschönenbuch SZ, zu (?); Deutung = das obere Schönenbuch.
- Oberschrot FR, Sensebezirk; die Gemeinde wurde erst 1831 durch Fusion von 14 Weilern gegründet. Daher gibt es keine historischen Belege. Deutung = im Freiburgischen bedeutet Schrot eine selbständige Abteilung nach Vermögen und Verwaltung. Somit könnte man sagen, es bedeutet der obere Schrot (LSG 2005, 669).
- Oberschünen BE, Bezirk Fraubrunnen; Deutung = bei den oberen Scheunen.
- Obersteckholz BE, Bezirk Aarwangen; historische Belege: Sthecolz 1239, Stechcholz 1255, Stechgholz 1289, Stegholtz 1306, Stecholz 1314, Stekholtz 1363, Stegkholtz 1464; Deutung = das obere Steckholz, Steckholz selber bedeutet Niederwald, Wald wo Stecken geschnitten werden (LSG 2005, 670).
- Obersteg BE, zu St. Stephan; Deutung = bei oberen Steg (?).
- Oberstetten SG, zu (?); Deutung = das obere Stetten.
- Oberstocken BE, Bezirk Niedersimmental; historische Belege: Stoken 1309, Stocke 1323, Stokken 1358, Stokon 1354, Stogkon 1389, ober Stogken 1389-1460; Deutung = das obere Stocken, Stocken selber bedeutet 'bei den Baumstrünken' (LSG 2005, 670).
- Oberstrass ZH, zu Zürich; historische Belege: an der obren Strass 1377; Deutung = Dorf an der oberen Strasse, also jener nach Schwamendingen (Kläui & Schobinger).
- Oberterzen SG, zu (?); Deutung = das obere Terzen.
- Oberthal BE, Bezirk Konolfingen; historische Belege: Obertal 1534, Oberthal 1715-18; Deutung = beim oberhalb gelegene Tal (LSG 2005, 671). l - Oberthal ZH, zu Äugst a. A.; Deutung = beim oberhalb gelegene Tal-
- Obertschappina GR, zu Tschappina; Deutung = das obere Tschappina.
- Obertswil FR, zu Tentlingen; Deutung = ?.
- Oberulmiz BE, zu Gasel; = das obere Ulmiz, Ulmiz siehe dort!
- Oberurnen GL, Bezirk Glarus; historische Belege: Urana 1182, Obern Urannen um 1340, obern Uranen 1390, obren Uranen 1395, Ober Urenen 1464, Oberurnen 1518; Lateinisch: Uren, Urenen, *Orana; Deutung = Landgut am Rande (eines Sees) oder am Rande eines Abhangs. Der Ortsname ist namenmässig verwandt mit Uri, Urnäsch und Airolo (LSG 2005, 671).
- Oberwinterthur ZH, zu Winterthur; historische Belege: Vitudoro/Vituduro 280, Votodurum 294, *Vidoduro 500, *Witoturo 700, Ventertura 843, Wintarduro 856, Winturdura 865, Winterdura 883, Wintartura 886, Winterthura 1155, Oberunwintertur 1180, Oberwinterture 1256, Oberwintertur 1273; Deutung = das obere, höher gelegene Winterhtur, Winterthur wird gedeutet entweder als 'Weidenburg', präziser eigentlich nur 'mit einem aus Weidegeflecht bestehenden Tor befestige Anlage'. Aber auch eine Deutung mit 'befestigte Anlage des Vitus' wäre denkbar. Hier bestand die Umzäunung vermutlich aus Palisaden und das Tor aus einem Weidengeflecht. Das heutige Winterthur entstand erst etwas später und hiess anfänglich wohl anders, doch übertrug sich der Name der Siedlung Oberwintertur auf das heutige Winterthur (OGS, teils Kläui & Schobinger).
- Obfelden ZH, Bezirk Affoltern; historische Belege: Neubenennung von Lunnern (Lundinaurum vor 1140, Lundenarum 1257), Toussen (Tunsen 1325, Tunshein 1402), Wolsen (Woloshofen 1282) und Bickwil (Bichwilare 1243, Bickewilare 1246) unter Ablösung von Ottenbach um 1847, vordem Obfeld, 1817; Deutungen Obfelden = beim oberen Feld, Bickwil = Weiler des Bicko, Wolsen = bei den Höfen der Leute des Wolo, Toussen = vielleicht 'Heimstätte des Tuno, Duni, Lunnern ist offenbar voralemannisch und könnte eine Ortsnamenbildung aus dem keltischen Namen der Reuss in dieser Gegend *Lunda sein. Falls diese Annahme zutrifft, wäre Lunnern namenmässig verwandt mit Lunkhofen (Kläui & Schobinger, LSG 2005, 674). Es gibt hier Grabhügel aus der Hallstatt-Zeit, eine Römersiedlung, Alemannengräber.
- Obfurn GL, Wüstung bei Nidfurn. Seit dem 14. Jahrhundert spurlos verschwunden, sei es durch Verschüttung infolge Rüfengang der Alprüfi, infolge Umbenennung oder Aufgabe des Ortsnamens oder der Siedlung. Obfurn müsste dann ob den Furchen gelegen haben, wo heute Gilbi, Eggberg und Leuggelen liegen.
- Obholz TG, zu Frauenfeld; historische Belege: Obholz 1343, ob dem Holtz 1388; Deutung = oberhalb des Waldes (Nyffenegger & Bandle).
-Obino TI, zu Castello San Pietro; Deutung= ?.
- Obmoos GL, zu Elm; Deutung = über dem Moos.
- Obort GL, zu Linthal; historische Belege: Obbort 1???; Deutung = oberhalb dem Bord.
- Obrischwand LU, zu Schüpfheim; Deutung = die obere Schwendrodung.
- Obschlagen AG, zu Jonen; Deutung = bei der Mühle mit oberschlächtigem Wasserrad.
- Obsee OW, zu Lungern; Deutung = oberhalb dem See.
- Obstalden GL, zu Kerenzen; Deutung = Ort über dem steilen Weg, von Stalden = steiler Weg. Der mächtig breite Kirchturm soll der Sage nach eine ehemalige Specula gewesen sein.
- Obstalden OW, zu Sarnen; Deutung = über dem steilen Weg oder über der Staldenkapelle.
- Obstwachs SG, zu Schmerikon; Deutung = Ort wo Obstbäume wachsen.
- Ochsenloh (?) zu (?); Deutung = Weidewald für Ochsen (Oettli). Die genaue Lage des Orts konnte noch nicht ermittelt werden. Oettli nennt viele Ort ohne genauere Angaben zur Lage, daher konnte die OGS nicht immer sicher bestimmen, ob es sich um einen Ort aus Häusern oder um einen Ort als blosse Stelle an einem Weg handelt.
- Ochsenwald BE, zu Landiswil; Deutung = ?.
- Ochsnen ZH, zu Egg; Deutung = ?.
- Ocourt JU, zu Pruntrut; historische Belege: Oscourt 1139, Hoscort 1210, Ocourt 1337, Occour 1369, Occourt 1410; Deutung = Landgut des Ozo, Hoso etc. der genaue Name des wahrscheinlich alemannischen Siedlers kann heute nicht mehr mit Sicherheit ermittelt werden (LSG 2005, 675).
- Ödenhof SG, zu Wittenbach; Deutung = Hof des Oedi (Adam).
- Ödenholz AG, zu Wil; Deutung = Wald des Oedi (Adam).
- Ödischwend ZH, zu Wädenswil; Deutung = Schwendrodung des Oedi (Adam).
- Odogno TI, zu Campestro; Deutung = ?.
- Ödwil LU, zu Pfaffnau; Deutung = Weiler des Odo (Studer), Oedi (Zihlmann).
- Ofenegg BE, zu Oberthal; Deutung = ?.
- Oftershausen TG, zu Alterswilen; historische Belege: Oftershusen 1275, Oftershusen 1292, Oftirshusen 1303; Deutung = bei den Häusern des Oftheri (Oettli, Nyffenegger & Bandle).
- Oftringen AG, Bezirk Zofingen; historische Belege: Ofteringa um 893, 924, Oftringen 1277; Deutung = bei den Höfen der Leute des Oftheri, Ofthere (LSG 2005, 675).
- Ogazzo TI, zu Giornico; Deutung = ?.
- Ogens VD, Bezirk Moudon; historische Belege: Ogens 1166, Ojens 1227, Ogeins 1228; Deutung = bei den Höfen der Leute des Ogo, einem alemannischen Siedler (LSG 2005, 675).
- Ögensbühl ZH, zu Thalwil; historische Belege: Oegggisbühl 1905; Deutung = beim Hügel des Ogo, Oggo.
- Öggenringen LU, zu Eschenbach; historische Belege: Oeggenringen 1309; Deutung = bei den Höfen der Leute des Oggo, Ogo.
- Oggio TI, zu Lopagno; Deutung = ?.
- Ogoz, kein Ortsname, sondern die Bezeichnug einer Region, die heute nur noch im Greyerzerland benützt wird. Als deutsche Bezeichnung für den Ogoz hört man gelegentlich Öschgau, doch bedarf diese Bezeichnung noch einer vertieften Betrachtung. Gemäss Gatschet ist Ogoz die mittelalterliche Bezeichnung für die Gegend zwischen Château d'Oex (deutsch Ösch) und dem Murtensee und bedeutet eigentlich bis heute Üechtland, früher auch Öchtland. Die Bezeichnung Ogoz geht also tatsächlich auf Château d'Oex (Ösch) zurück. Gatschet erinnert auch daran, dass der Murtensee früher auch Üechtsee genannt wurde. Das eingeschobene 't' diente einzig der besseren Aussprache. Das romanisierte Ogoz entspricht dem gotischen atisks, dem althd. ezzisc, dem mhd. Esch, Ösch, Essisch und damit der Atzweide, dem umzäunten Feld einer Dorfgemeinschaft. Ogoz oder Ogo geht somit nicht auf den Begriff Hochgau zurück. Quelle: Gatschet Ortsetymologische Forschungen, Bd 1, Seite 6 und 7).
- Ohmstal LU, Bezirk Wilisau; historische Belege: Omistal 1101-50, Oemistal 1331, Omenstal 1332, Oumstall 1644, Oumsthal 1680; Deutung = im Tal des Omi, Omo (LSG 2005, 675).
- Ohringen ZH, zu Seuzach; historische Belege: Horringen 1125; Orringen 1151, Oringen 1290; Deutung = bei den Höfen der Leute des Oro, Orro (Kläui & Schobinger).
- Öi, Öien, Öy, Oey, Oie, Oye, Ouye, Ouhie, Oyon im Berner Oberland und im benachbarten Welschland vorkommender Orts- und Flurname, bedeutet stets Ei, Ey, also Aue, Flussinsel usw.
- Ökingen SO, Bezirk Kriegstetten; Deutung = bei den Höfen der Leute des O...(?)
- Öl: Verschiedene Formen von Flur- und Ortsnamen der deutschen Schweiz, stehen meist in Bezug zur Herstellung von Oel und mit den dazugehörenden Nussbäumen. Bei sehr alten Namen, wo das Keltische mit eine Rolle gespielt haben könnte, ist die Wasserwort-Endung -ol zu beachten, denn dann bedeutet es Laufen oder ablaufendes Wasser.
- Oleyres VD, Bezirk Avenches; historische Belege: *Aulearia; Holeriis 1101-50, Oleres 1151-1200, Oleres 1228, Olieres 1272, Oleriis 1278, Oleires 1340; Deutung = der >Ortsname ist eine elliptische Bildung nur aus dem lateinischen ollarias, ollariu gebildet, mit der Bedeutung von Geländemulde.
- Olisrüti LU, zu Willisau; Deutung = Rodung des Oli.
- Olivone TI, Bezirk Blenio; Deutsch: Luorscha, Oblivone, Orivoy, Orivoyo; Rätoromanisch: Luorscha; Rätisch: Aluvuna, Alavuna. Eine Deutung mit Oliven gilt heute eher als lustig; Deutung = bis heute vermag keine Deutung zu überzeugen. Der Name bleibt im Dunkeln (LSG 2005, 676).
- Ollon VD, Bezirk Aigle; Deutsch: Olun; historische Belege: Aulonum 516; Olonum 1018, Olonum 1025, 1157, Auloni 1177, Oluns 1178, Oulon 1252, Olont 1895; Deutung = der Ortsname ist aus dem Personenamen Uodilo, Odilo, Otilo oder Audilo, einem alemannischen Siedler als elliptische Bildung entstanden (LSG 2005, 677).
- Olmerswil TG, zu Neukirch a. d. Th.; hisdtorische Belege: Alberschwilen 1489, Albertschwyl 1554; Deutung = Weiler des Adalmar, Uodalmar (Nyffenegger & Bandle).
- Olmishausen TG, zu Egnach; historische Belege: Olmershusen 1302, Olmishusen 1360; Deutung = bei den Häusern des Uodalmar (Nyffenegger & Bandle).
- Olon VS, zu Lens; historische Belege: Auluns 1100, Oulons 1246, Oulun 1308, Olon 1453; Deutung = ?.
- Olsberg AG, Bezirk Rheinfelden: historische Belege: Ortus Dei 1114, Olsperg 1236, Olsberg, Olsperg 1240, Ochain um 1250; Deutung = 1. Ölberg ist ein ursprünglicher Klostername mit einem biblischer Benennungsgrund (Studer, LSG 2005, 678), 2. Der Name Olsberg hat mit dem Ölberg in Jerusalem nur sekundär etwas zu tun, denn Öl ist ein uraltes Wasserwort und wird von Hans Krahe in seinem Buch "Unsere ältesten Flussnamen" ausgiebig erläutert. Der hier vom Domberg herunterfliessende Biolenbach (heute Violenbach) verrät durch seinen Namen den alten Namenshintergrund der Gegend (keltisch bial = Bach). Da die alten keltischen Namen während der Zeit der römischen Besatzung verschliffen wurden, entstand so der heutige Name Violenbach. Einen Fielenbach gibt es auch bei Augst/Kaiseraugst (Deutung Boesch = Katzenbach, von mlat *felina, was aber unsicher ist). Ferner ein Feilen am Brienzergrat. Ein Vial, Fajal, Montfielin am Buchserberg SG. Dies zeigt, dass der lateinische Einfluss keltische Wörter in diese Richtung verändern kann (alle Hinweise von Nyffenegger & Bandle). Olberg hiess der Ort (ein einzelner Hof) schon vor dem Bau des Klosters, doch wurde der Name gerne für die christliche Sache übernommen. So ging die ursprüngliche Bedeutung des Namens in Vergessenheit. Weitere Abklärungen sind hier nötig. Die Endung -ol wurde damals auch für einen Laufen benützt und verschliff sich zu Euel (2 x bei Winterthur), während er hier erhalten blieb. Siehe dazu auch Olsberg BL!
- Olsberg BL Zu Arisdorf; = Auf dem Wappen ein Bach dargestellt: -ol ist ein Wasserwort für einen Laufen. Es deutet alles auf eine Parallelität zu Olsberg AG hin, da es sich um den gleichen Weiler handelt, der durch eine Kantonsgrenze in zwei ungleiche Teile zerfällt.
- Olten SO, Bezirk Olten-Gösgen; historische Belege: *Olodunum, Oltun 1201, 1244-45, Olthun 1245-46, Oltun 1246, Oltin 1263, Olten 1265, 1404; Deutung = grosse Burg oder befestigte Siedlung am Fluss *Olos oder *Ola, der heutigen Dünnern (LSG 2005, 678).
- Oltigen BE, zu Detligen; historische Belege: Oltingin 1006, 1007; Oltudenges 1050, Oltedenchus 1107, Outedenges 1218, Oltedenges 1225; = bei den Höfen der Leute des Odold, Olto (?)
- Oltingen BL Bezirk Sissach; Oltingen 1154; = bei den Höfen der Leute des Audovald, Odold (ahd = des Reichbegüterten) (Studer).
- Omelingen LU, zu Hildisrieden; historische Belege: Homendingen 1302, Omendingen 1311; Deutung = bei den Höfen der Leute des Omo.
- Onex GE, zu Genf; historische Belege: *Aunacum, Onay 1292, Honay 1295, Onay um 1300, Ounay 1???; Deutung = Landgut des *Auna, Audenus (Morlet, Suter). Die Deutung gilt noch als ungesichert.
- Onnens VD, Bezirk Grandson; historische Belege: Unens 1228, Villa de Unens 1340, Onnens 1361, 1453; Deutung = bei den Höfen der Leute des Huno (LSG 2005, 679).
- Onoltzwil BL; heute Oberdorf und Niederdorf, Ort wurde 1295 von einem Felssturz vom Dielenberg verschüttet; historische Belege: Honolteswilare 835, Onotzwiler 1295; Deutung = Weiler des Honold.
- Onsernone TI, Bezirk Locarno; Mundart: Lizernon; historische Belege: Osornono 1231, Ossornono 1273, 1292, Osernono 1323, Lusernoni 1364, Osornono 1405, Oxornono 1474, Onxernoni 1474, Onsernono 1504, Lusornono 1591; Deutung = der Flussname Isorno ging vermutlich sekundär auf den Ort über, welcher erst 1995 aus der Fusion von Comologno, Corbella, Crana, Russo, Spruga und Vocaglia entstand. Der neue Ortsname galt bisher nur als Talname.
- Önsingen SO = Oingesingin 968, Oegesingen 1308; Mundart: Önzige; Deutung = bei den Höfen der Leute des Ongo oder Oingo (Studer). Die Önziger trugen früher den Übernamen Zibeli. Ob das eine Fasnachtsbezeichnung ist, auf eine Sage zurückgeht oder woher auch immer: Ich habe diese Bezeichnungen für zahlreiche Ortschaften im Aargau, Baselland und Solothurn gesammelt, kann mich aber nicht mehr an die Quelle erinnern. Wer weiss mehr? Bitte melden!
- Önz BE, zu Niederönz; historische Belege: Oentze 1139; Deutung =
- Opfershofen TG, zu Bürglen; historische Belege: Opfirshovin 1280, Opfershoven 1346; Deutung = bei den Höfen der Leute des Otfried (Nyffenegger & Bandle).
- Opfertsei LU, zu Hergiswil; historische Belege: Opherseia 1285 ; Deutung = Aue des Otfried (Attinger, Oettli).
- Opfertshofen SH, Bezirk Reiat; historische Belege: Otberti hoba 830, Opfirsheverrumn 1299, Ophersoven 1307, 1331, Opfertzhofen 1603-05, Opferzhofen 1905, Opfershofen 1930; Deutung = bei den Höfen der Leute des Opfo, Otfried (Bruckner, LSG 2005, 680).
- Opfikon ZH, Bezirk Bülach; historische Belege: Ubinchova 774, Obtinchova um 1150, Obfinchoven 1153, 1155, Offinchon 1158, Obfinchoven 1166, 1184, Opphinchon 1184, 1190, Opphinkon 1239, Opfikon 1327, Opficken 1667; bei den Höfen der Leute des Ubo, Opfo, Offo, Otfried (Kläui & Schobinger).
- Oppens VD, Bezirk Yverdon; historische Belege: Opens 1160-64, Oupeins 1244, Oppens 1323; Deutung = bei den Höfen der Leute des Oppo, Obbo (LSG 2005, 681).
- Oppikon TG, zu Bussnang; historische Belege: Oppikon 1352, Oppikan 1458; Deutung = bei den Höfen der Leute des Oppo (Nyffenegger & Bandle).
- Oppligen BE, Bezirk Konolfingen; historische Belege: Oponlengis 1006, Opelingen 1146, Oppelingen 1234, Oplingin 1235, Oplingen 1250, Opplingen 1357; Deutung = bei den Höfen der Leute des Oppila, Oppalo (LSG 2005, 681).
- Ora som Cierfs GR, zu Cierfs; Deutung = ?.
- Orbach BE, zu Madiswil; Deutung = Ort beim Orbach.
- Orbe VD Deutsch: Orbach; historische Belege: Urba 280, Urbem 400, 563-596, Urba 613, 866, Urbigenum 8??, Urba 966, Tabernae um 966, Urbem 1010, Tavellis 1011, Urbam 1011, Vicus Urbensis 1049, Tavel 1087-1105, Verbigenum 1???, Orbam 1179, Orba 1193, Orbe 1202, orba nach 1202, 1238, Tavel 1430, Tavello 1430; Deutung = Der Ort hat seinen Namen sekundär vom dortigen Fluss erhalten, dessen Name bis heute ungedeutet ist (LSG 2005, 681).
- Orismühle BL, zu Liestal; Deutung = Mühle des Oro (?).
- Oristhal B, zu Liestal; Deutung = Tal des Oro (?).
- Örlikon ZH, zu Zürich; historische Belege: Orlinchova 942, 946, Ourlinchon um 1150, Orlinchoven 1153, 1155, Orlinchon 1158, Oerlikon 1254, Orlikon 1292, Oerlinchon 1293, Oerlicken 1667; Deutung = bei den Höfen der Leute des Orilo (Kläui & Schobinger).
- Örlingen ZH; Ourlingin 1241, Oerlingen 1306; Deutung = bei den Höfen der Leute des Orilo (Kläui & Schobinger).
- Ormalingen BL, Bezirk Sissach; Normandingen; Deutung = bei den Höfen der Leute des Normann (Studer).
- Ormis ZH, zu Meilen; Deutung = urbar gemachtes Stück Wald, von ahd. urmeiss.
- Ormis, Ormiss, Urmis, Urbis, Ermis, Wurmis usw.: Häufiger Flur- und Ortsname in der deutschen Schweiz, bezeichnet stets ein urbar gemachtes Stück Wald, von Urmeiss = urbar schlagen oder durch schlagen, fallen urbar machen. Unter einem Meiss versteht man den Einschlag einer Axt in einen Baum, den man fällen will (Idiotikon IV, 465). Das Wort Meiss finden wir noch im Wort Meissel, in Meisshau = das Recht, mit der Axt oder dem Gertel in den Wald zu gehen (Idiotikon II, 1803), sowie in Lommis TG siehe dort!
- Ormonds VD zu (?); Ormont 1900; Deutsch: Ormund; Deutung = ist möglicherweise aus Patois ormenetum entstanden mit späterer Umformung zu mont.
- Ormone (Savièse) VS, zu Savièse; Deutsch: Ormona; Olmunna 1???; Deutung = von lateinisch ulmetum, Patois ormenetum = Ulmenwald oder von lat. horreum = Scheune (Studer), letzteres scheint etwas weit entfernt vom urk. überlieferten Namen.
- Ormont-Dessous VD, Bezirk Aigle; historische Belege: Ormont 1200, 1232, 1288, 1329, les Ormonts 1895, Deutung = goldener Berg, von vallis auremontis im Sinne von besonnter Berg (Studer).
- Ormont-Dessus VD, Bezirk Aigle; Deutung = goldener Berg, von vallis auremontis im Sinne von besonnter Berg (Studer).
- Orn ZH, zu Hinwil; ihistorische Belege: monte ahorn 1279, Orn 1328; Deutung = beim Ahornberg, Ahornbaum (Kläui & Schobinger).
- Orselina TI, Bezirk Locarno; historische Belege: Orsarina 1323, §5§3, Oreserina 1515, Orsarina 1539, 1537, Orsolina 1608; Deutung = der Ortsname leitet sich ab von lateinisch ursaria und bedeutet Bärenhöhle, italienisch covo di orsi (LSG 2005, 686).
- Orsières FR, Bezirk Entremont; historische Belege: Ursarii 972, Ursaria 1052, Urseriis 1125, Urseri 1177, Orseres 1199, Urseriis 1204; Deutung = Ort wo Bären gesichtet wurden, von lateinisch ursarias = Bärenhöhlen (LSG 2005, 686). Der Ort ist namenässig verwandt mit Urseren UR und Orselina TI.
- Orsonnens FR; Deutsch: Orsonning; histprische Belege: Orsenens 1143; Deutung = bei den Höfen der Leute des Ursino.
- Ort: Ortsnamen und Wohnstellenbezeichnung der deutschen Schweiz, bedeutet Spitze, Ecke, Ende, Einhegung, Wegbiegung, von ahd. orta (Idiotikon I, 486), doch ist auch die Ableitung von lateinisch hortus = eingehegtes Stück Land möglich (Müller OW).
- Ort SZ, zu Unteriberg; Deutung = Stelle an einer Strasse.
- Ort ZH, zu Wädenswil; Deutung = Stelle an einer Strasse.
- Ortbühl BE, zu Steffisburg; Deutung = ?.
- Ortenstein GR, Bezirk Heinzenberg; Deutung = beim spitzen Stein.
- Ortier: Orts- und Flurnamen in der welschen Schweiz, bedeutet stets Nesseln.
- Ortolfi GR, zu Davos; Deutung = ?.
- Ortschwaben BE, zu Meikirch; historische Belege: Nortswaben 1306; Deutung = Siedlung von Schwaben im Norden eines Bergs (Oettli).
- Orvin JU; Deutsch: Ilfingen; historische Belege: Ulvinc 866, 884, Villa Ulvingen 968, Ulvench 1179, Ulfingen 1223, Ulveins 1228, Ulvingen 1234, Uilvingen 1295, Ulphingen 1318, Urveyns 1342, Orwen 1393, Illfingen 1585; Deutung = bei den Höfen der Leute des Ulfo, Wulf, Ulf, Vulf, Uolfo, einem alemannischen Siedler (LSG 2005, 687).
- Orzens VD, Bezirk Yverdon; historische Belege: Orsens 1177, 1184, 1192, 1202, Orseins 1225, Orsens 1228, 1234, Orses 1236, Orseins 1238; Deutung = bei den Höfen der Leute des Orizo (LSG 2005, 687).
- Ösch: Häufiger Orts- und Flurname in der deutschen Schweiz, kann Esche (Baum), Esch (umzäuntes Gebiet einer Zelge) oder Wiese, falls das Wort im Grenzgebiet zur Romandie erscheint, von Patois ochia.
- Öschberg BE, zu Koppigen; Deutung = Eschenberg.
- Öschenbach BE, Bezirk Aarwangen; historische Belege: Eschibach 841-72, 1287, 1300, 1409, 1414, Oeschibach 1479, Aeschebach 1533; Deutung = der Bachname ging sekundär auf den Ort über, also beim Eschenbach (Zinsli).
- Öschgen AG, Bezirk Laufenburg: historische Belege: Escecon 1234, Eschinkon 1242, Eschechon 1244, Escechon 1247, Eschcon 1266, Eschkon 1270, Essekon 1273, Eschekon 1276; Deutung = bei den Höfen der Leute des Asco (LSG 2005, 688).
- Öschgen BE, zu (?); historische Belege: Eschkon 1320; Deutung = bei den Höfen der Leute des Asco.
- Öschlisweier AG, zu Vordemwald; Deutung = beim Weiher des Öschli.
- Öschseite BE, zu Zweisimmen; historische Belege: Oeschsiten 1427, Oeschsitten 1497-1516, Oeschsyttenn 1502; Deutung = auf der Seite der Eschen (Zinsli).
- Oschwand BE, zu Oberburg; Deutung = Schwendrodung, das O hat gemäss Oettli keine erkennbare Bedeutung, doch ist es mit dieser Vermutung nicht getan. Infrage käme auch eine Deutung = Schwendrodung des Asco oder so ähnlich (OGS).
- Oschwand BE, zu Ochlenberg; historische Belege: Oswandon 1260; Deutung = Schwendrodung, das O hat gemäss Oettli keine erkennbare Bedeutung, doch ist es mit dieser Vermutung nicht getan. Infrage käme auch eine Deutung = Schwendrodung des Asco oder so ähnlich(OGS).
- Osco TI, zu Faido; Deutung = ?.
- Osignano TI zu Sigirino; Deutung = ?.
- Osogna TI, Bezirk Riviera; Deutsch: Usonien, Usonia; historische Belege: Usonia 1210-58, Usogia 1299, Usogna 1315, Oxogia 1344, Oxogna 1366, Ossognia 1373, Usonie 1383, Usomia 1395, Ossonie 1400, Uxognie 1401; Deutung = die alten deutschen Ortsnamen weisen auf alte Ortsnamen in der Tessiner Mundart hin, die in Richtung Usonia gehen. es deutet alles auf eine Siedler namens Ausonius hin als elliptische Bildung nur aus dem Personennamen (LSG 2005, 688).
- Ossasco TI, zu Bedretto; nach Bruckner ein keltischer Ort.
- Ossingen ZH, Bezirk Andelfingen; historische Belege: Ocingen 1223, Ozzingin 1230, Ozingin 1236, Ozingen 1254, Oscingen 1257, Ossingen 1268; Deutung = bei den Höfen der Leute des Ozo, Ozzo, des Reichen (Kläui & Schobinger, LSG 2005, 689).
- Ostarietta TI, zu Lamone; Deutung = kleine Herberge.
- Ostende VD, zu Chevroux, früher Chevrottet; Deutung = vermutlich aus dem Deutschen entlehnte Bezeichnung für einen Ort ganz im Osten. Vielleicht auch vom belgischen Badeort entlehnt. Ostende ist lediglich ein kleiner Weiler (Suter).
- Oster: Orts- und Flurnamen der deutschen Schweiz, bedeuten meistens Osten, von ahd. ostar.
- Osterfingen SH, Bezirk Oberklettgau; historische Belege: Ostrolfingen 912, Ostrolvingin 1104-06, 1111-25, Ostrofingen 1166, Ostrolvingen 1301, Osterfingen 1603-05: Deutung = bei den Höfen der Leute des Ostrolf, Ostrulf (LSF 2005, 689).
- Ostergau LU, zu Willisau; Deutung = Weiler auf dem östlich gelegenen Land.
- Osterhalden TG, zu Frauenfeld; historische belege: apud Osterhalde 1271, Osterhalden 1343; Deutung = Abhänge im Osten, der Hof in der Osterhalde (Nyffenegger & Bandle). Die Osterhalden sind das Gegenstück zu den Winterhalden und den Sommerhalden, es fehlen nur noch die Westerhalden.
- Ostermanigen BE, zu Radelfingen; historische Belege: Ostermundigen 1343, Ostermonigen 1758; Deutung = bei den Höfen der Leute des Austarmund, Ostermund, Ostermund.
- Ostermundigen BE, Bezirk Bern; historische Belege: Ostermundigin 1236, Osturmundingen 1239, Ostermondigen 1379, Niederostermondingen 1380, Ostermundingen 1381, 1389, 1905; Deutung = bei den Höfen der Leute des Austarmund, Ostermund, Ostermund (LSG 2005, 689).
- Otanes, Otannaz, Utane, Utannaz, Hautannaz, Tanne, Tannaz, Otten, Outannes, Autannes, Autannaz: Häufiger Orts- und Flurnamen der welschen und vereinzelt auch in der deutschen Schweiz, meist im gebirgigen Teil, bedeutet stets Felswand, überhängender Fels oder Felstrümmer, Höhle oder Steinbruch, felsiger Graben usw. Es sind verschiedene Patoisformen, alle von kelt *otan abgeleitet.
- Othmarsingen AG, Bezirk Lenzburg; Mundart AG: Otmisinge, Otmi; Mundart-ZH: O'pmarsinge, O'pmi; historische Belege: Otwizzingen 1180, Otewizzingin 1184-90, Otwizingen 1189, Otwizingn 1236, Othwessingen 1291, Otwissingen 1303-08; Deutung = bei den Höfen der Leute des Otwis, Otwid, Otowidis usw. Der genaue Personenname lässt sich wegen der späten urkundlichen Belege nicht mehr sicher bestimmern (LSG 2005, 689). Der heutige Name wurde um etwa 1550, als es Mode wurde, die Orte hochdeutsch zu schreiben, etwas aufgemotzt, jedoch bar jeglicher Ortsnamenkenntnisse, sonst hätte man den abgeänderten Namen nicht im Genitiv des Personennamens gebildet. Ingen-Orte wurden nie so gebildet (Bruckner).
- Ötikon ZH, zu Stäfa; historische Belege: Otinchova 809, Ötinhofa 1004, Otinchovin 1133, 1167, Ötinkon 1217, 1222, Öthinchon 1300, Ötikon 1384, Öticken 1667; Deutung = bei den Höfen der Leute des Otine (Kläui & Schobinger).
- Ötlikon AG, zu Würenlos; historische Belege: Ötilinchoven 1???, Ötilinkon 1???; Deutung = bei den Höfen des Leute des Otilo.
- Ötswil SG, zu Ganterswil; historische Belege: Ontineswilare 806; Deutung = Weiler des Ontine.
- Ottan VS, zu La Batina; Deutung = bei den Felsen.
- Otten SZ, zu Lowerz; Deutung = von kelt *otan = Höhle, Steinbruch etc.
- Otten SZ, zu Muothatal; Deutung = von kelt *otan = Höhle, Steinbruch etc.
- Ottenbach ZH, Bezirk Affoltern; historische Belege: Hottunbacharia maracha 831; Ottonbac 1169, Ottenbach 1242, hottonbach 1255, Otenbach 1269; Deutung = der Ort hat seinen Namen sekundär vom Bach übernommen. Der Bach selber wird gedeutet als Bach des Otto, Hotto, Hodo (Kläui & Schobinger). Maracha kann in der Frühzeit der alem Landnahme sowohl Grenze als auch Sumpf bedeuten!
- Ottenberg TG, zu Weinfelden; historische Belege: Ostinisperg 845, Ottenberg 1479; Deutung = beim Berg des Ostino, Otto, Ottin (Nyffenegger & Bandle), weiterer Hinweis von unbekannt. Römersiedlung.
- Ottenfels SZ, Bezirk Schwyz; kleine Felspyramide über dem Lauerzersee. Hier ist nicht sicher, ob ein Berg des Otto vorliegt oder ob der Name noch aus dem keltischen stammt, denn keltisch *otan = Fels!
- Ottenhausen ZH, zu Seegräben; historische Belege: Otenhusin 809, Ottenhusen 1264; Deutung = bei den Häusern des Otto (Kläui & Schobinger).
- Ottenhub ZH, zu Wila; historische Belege: Richhuob 1364, 1464-66, Heizmann ob der Huob 1578, Heintzmannshub 1???, Ott ab der Huob 1600, der Otten Huob Hoff 1637; Huob 1667, Deutung = ursprünglich der Bauernhof eines Reichen, dann Hube eines Heinz, zuletzt Hube des Otto (Kläui & Schobinger), von mhd. hube = Bauernhof.
- Ottenhusen LU, zu Hohenrain; historische Belege: Uttinhusen 1???; Deutung = bei den Häusern des Oto, Otto, Uto, Utto.
- Ottenleue Bad BE, zu Sangernboden; Deutung = ?.
- Ottenrüti LU, zu Rothenburg; historische Belege: Otenrüti 1246; Deutung = Rodung des Otto.
- Otterbach BE, Bezirk Konolfingen; Deutung = Ort beim Otterbach.
- Otterbach BE, zu Affoltern; Deutung = Ort beim Otterbach.
- Otterswil ZG, zu Walchwil; Deutung = ?. Bisher keine Deutung gefunden. In der Mundart wird der Ort als Oterswil geschrieben und da die Mundart oft die ursprüngliche Bedeutung eines Ortsnamens besser bewahrt als das Hochdeutsche, dürfte kaum ein Zusammenhang mit dem PN Otto vorliegen.
- Ottigen LU, zu Rain; historische Belege: Otigen 1905; Deutung = bei den Höfen der Leute des Otto.
- Ottikon ZH, zu Gossau; historische Belege: = Otinchofa 809, Otinchovin um 1100, Obtincon um 1279, Ottikon 1467; Deutung = bei den Höfen der Leute des Ot(t)o (Kläui & Schobinger).
- Ottikon bei Kemptthal ZH, zu Illnau-Effretikon; historische Belege: Otinchova 807,809, Ottinchon 1275 (?), Ottinkon 1275, 1276 Otticon 1289, Ottiken 1361; Deutung = bei den Höfen der Leute des Otto (Kläui & Schobinger).
- Ottisberg BE, zu Grossaffoltern; historische Belege: Otolswile 1300; Deutung = Weiler des Otolf, Odolf oder Otilo.
- Ottiswil BE, zu Grossaffoltern; Deutung = Weiler des Otolf, Odolf oder Otilo.
- Öttlishausen TG, zu Hohentannen; historische Belege: Otineshusen um 1250, Oetelahusen 1259, 1285, Oetlihusen 1287; = bei den Häusern des Otilo (Nyffenegger & Bandle).
- Ottoberg TG: Siehe Ottenberg TG!
- Ötwil SG, zu Kirchberg; Deutung = Weiler des Oto, Otine.
- Ouches NE, zu Gorgier; Deutung = kleine Gärten, von Patois les ouches.
- Ouchy VD; historische Belege: Osciacum 1050; Oschye 1170, 1228, Oschie 1359; Deutsch = Esch, eingezäunter Teil der Zelge, Azweide, siehe dazu auch Chateau d'Oex.
- Oulens-sous-Echallens VD, Bezirk Echallens; Ollens 1207, 1218, Ouleins 1228, Olleyns 1228-37, Ollens 1235, Olleins 1238; Deutung = bei den Höfen der Leute des Odilo, Uodilo, einem alemannischen Siedler (LSG 2005, 691).
- Oulens-sur-Lucens VD, Bezirk Moudon; historische Belege: Ollens 595, Olens 1403-09, Olens, Oulens, Oulyn 1450-85, Oulens 1453; Deutung = bei den Höfen der Leute des Odilo, Uotilo (LSG 2005, 691).
- Outremont JU, zu Montmelon; Deutung = Ausserberg, jenseits des Bergs.
- Outrevièze VS, zu Monthey; Deutung = jenseits der Vièze (Flüsschen).
- Oviga TI, zu Mosogno; Deutung = ?.
- Ovrannaz VS, zu (?); Deutung = ?.
- Öy BE, zu (Öy-Diemtigen); historische Belege: in Oeia 1266, Ogie 1270/71, Oeia 1276, de Oeya 1295, de Oia 1301, 1302, 1303,1310, Oeija 1323, ze Eya 1348/58, ze Oeye 1357, uff der Oeije 1361/69, ze Oey 1449, Ey 1535/36, zu Oy 1543, zuo Oey 1568, Oy 1585, zu Ey 1587/89, Ey 1786, Oey 1838; = Aue (Zinsli).