Hydrologie: Die Rovana hat zwei Quellflüsse im Piemont, Italien. Sie heissen Rio Colobiasca (2420 m.ü.M.) und Rio della Stuffa (2467 m.ü.M.). Die Piemonteser Rovana heisst Rovana del Campo. Eine zweite Rovana entspringt auf Schweizerboden am Rossboda oberhalb Bosco/Gurin auf 2447 m.ü.M. Sie nennt sich Rovana di Bosco. Bei Colinasca fliessen die beiden Rovanas zusammen. Erst jetzt entsteht die eigentliche Rovana. Sie ist auf der Basis der längeren Rovana del Campo 19.4 km lang, hat ein Einzugsgebiet von 110.7 km², eine Wasserführung von etwa 3 m³ pro Sekunde und mündet bei Cevio in die Maggia.
1. Der Name könnte auf lat. robur oder ital. rovere = Eiche zurückgehen, doch wachsen in diesem Tal vor allem Kastanien und keine Eichen.
2. Eine andere Möglichkeit wäre eine Abkunft von lat. rupes = Schlucht, Kluft. Das würde eher passen.
3. Costanzo Garancini erwähnt beim Fluss Rovasenda im Piemont, dass auch Bergsturz eine Deutung sein könnte. Diese Deutung basiert auf dem lateinischen rova = Bergsturz. In diesem Falle, wäre die Rovana ein Fluss im Bergsturzgebiet. Die OGS betrachtet die Deutung 3 als am wahrscheinlichsten, weil in diesem Tal seit je her immer wieder viel Geschiebe von Hangrutschungen zur Maggia verfrachtet wurde. Zudem werden auch Schwemmkegel von Flüssen im Lateinischen als rova bezeichnet.
Flussnamentyp: noch nicht ganz eindeutung bestimmt
Geologie: Die Rovana war während Jahrhunderten jener Fluss, welcher der Maggia am meisten Gesteinsmaterial zuführte. Im Mittel waren es zwischen 50'000 und 100'000 m³ jährlich. Dieses Material hat das Flussdelta der Maggia wesentlich in seiner Beschaffenheit geprägt und das Flussbett immer wieder verändert. Ursache für die starke Geröllführung war ein Hangrutschgebiet bei Campo Vallemaggia, welches anfänglich mit Kunstbauten eher erfolglos am Erodieren gehindert wurde. Inzwischen hat man eine 1.8 km lange Drainageleitung gebaut, mit welcher der Hang beruhigt werden konnte. Seither hat die Geröllführung stark nachgelassen.
Flussgeschichte: 1834 und 1868 gab es besonders starke Hochwasser.
Quellen: Wikipedia, GLS, ETH-Bericht 'Entwicklung des Maggiadeltas' 2012, Costanzo Garancini.