Andere Namen: Mundart Worble. Früher wurde die Worblen auch Worblenbach genannt.
Hydrologie: Die Worblen entspringt auf 713 m.ü.M. bei Konolfingen und mündet nach 15.3 km auf 489 m.ü.M. bei Worblaufen in die Aare. Sie hat ein Einzugsgebiet von 69.8 km² und eine Wasserführung von 1 m³ pro Sekunde.
Gewässerkennzahl: 544
Urkundlich überlieferte Namen: Für den Fluss finden sich keine alten urkundlichen Namen, wohl aber für den Ort Worb. Diese können wie meistens in solchen Fällen etwas weiterhelfen: de Worwo 1130, Worwo 1146, Worwo 1236, Worwe 1237, Worwon 1257, Worwa 1371, Worw 1376, 1389-1460 Worb. Studer erwähnt Worblaufen mit Worloufin 1180, 1278 Worlofen ohne 'b'. Die Worblen hat ihren Namen vermutlich sekundär an den Ort Worb weitergegeben.
1. Bisher waren alle Deutungsversuche für Ort und Fluss unbefriedigend. Das LSG schreibt 2005, dass der Ortsname und damit wohl auch der Flussname eine keltische Abkunft haben könnten und mit dem indoeuropäischen Stamm *uer-/*uor-/*ur- zu deuten seien, die Wasser, Regen, Fluss bedeuten.
2. Greule weist noch auf einen anderen Weg: In Deutschland gibt es einen Fluss namens 'die Orb' und zwar im Main-Kinzig-Kreis in Hessen. Die wird dort als 'gewundener Fluss' gedeutet, von einem idg. Stamm *wurb (vielleicht auch *hwurb) = drehen, biegen. Damit könnte man auch die Worblen deuten, denn diese hatte vor ihren zahlreichen Begradigungen ebenfalls viele Flussbiegungen, der sie vielleicht den Namen zu verdanken hat. Der Flussname wäre dann sekundär auf den Ort Worb übergegangen.
3. In einem kleinen Bericht zur Verbreitung ligurischer Flussnamen erwähnt Wilhelm Oehler 1937 auch Worb, Worben und damit indirekt auch die Worblen und vermutete, dass diese Orte mit Bormio (deutsch Worms) verwandt sein könnten. (Da die antike ligurische Sprache aber auf den Mittelmeerraum beschränkt war, würden alles diese Orte wie auch die Worblen eigentlich nicht dazu gehören.) Oehler erinnert, dass französisch 'bourbe' = Schlamm bedeute. Auch Studer weist darauf hin und nennt noch altfranzösisch bourba = sumpfige Stelle und ahd. morwo und borwo.
4. In Thüringen gibt es einen Ort namens Worbis. Gemäss dem dortigen Etymologen J. Udolph steht dieses Wort für 'Land am Wasser' oder 'feuchte Gegend'. Eine weitere Deutung kommt aus dem Niederdeutschen für 'Bach', in Verbindung mit winden heisst es soviel wie windungsreicher Bach (Wikipedia). Es käme auch eine Deutung wie Worb + Wies infrage als Sumpfwiesenbach.
5. Es sei an die vielen Horb/Horw/Horben erinnert, die meist als Sumpf, Schlamm, Morast gedeutet werden, von ahd. horo, mhd. hor.
Mit diesen 5 Deutungsansätzen ist der Flussname und Worblen und seine Bedeung eigentlich genügend eingekreist: Es ist der Sumpf und die Windungen, welche eine Deutung wie 'sumpfiger, windungsreicher Bach/Fluss' zulassen. Die ursprünglichen Gewässernamen gingen sekundär auf den Ort über.
Flussnamentyp: *uer-/*uor-/*ur- = Wasser, Regen, Fluss, aber auch von germ. *wurb = Biegung, gewunden.