Inhaber Alfons Arnold-Morger. Zürcherstrasse 8 (1913, 1931), ab 1934 Schaffhauserstrasse 410 (1950, 1957, 1960). Assek.-Nr. 519. Die Drogerie Arnold war ursprünglich ein Kolonialwarenladen und als solcher hat ihn Alfons Arnold auch übernommen. Es dürfte um etwa 1910 herum gewesen sein. Vom alten Lädeli gibt es noch eine Foto aus dem Jahr 1897, wo der Fotograf der Maschinenfabrik Ã?rlikon 'sein' eben eingeweihtes ZOS-Tram an der Haltestelle Eisfeldstrasse fotografierte und ohne es zu wollen auch noch den Laden mit auf die Foto nahm. Siehe unter Spezereiwarenlädeli Haltestelle Eisfeldstrasse.
Alfons Arnold hat dann sein Sortiment mit allerlei Nischenprodukten so ergänzt, dass es allmählich mehr nach einer Drogerie auszusehen begann. Zuvor noch kamen aber zahlreiche Samen ins Sortiment, welche bereits im Jahr 1931 schriftlich im Adressbuch festgehalten sind. Ende der 1940er Jahre führte er auch ein grosses Sortiment von Farbwaren ein und was damals eher ein Kuriosum war: Er behielt noch zahlreiche Kolonialwaren im Sortiment, auch über das Jahr 1950 hinaus und blieb somit, zumindest ein wenig, weiterhin ein Lebensmittelgeschäft. Für die Kinder besonders wichtig waren aber die Süssholzstängel, der Bärendreck und/oder grosse Stücke von dunklem Kandiszucker. In späteren Adressbucheinträgen nannte Alfons Arnold sein Geschäft dann Drogerie und Farbenhaus.
In den frühen 1950er Jahren war es üblich, dass man die kleineren Buben zum Spass in die Läden schickte, um dort Haumiblau- und Ibidumm-Zeltli zu posten. Einer dieser Läden war auch die Drogerie Arnold. Zu diesem Umstand gibt es auch noch eine Anekdote, mehr siehe unter Haumiblau- und Ibidumm-Zeeltli!
Heute kaum mehr vorstellbar ist, dass man um 1931 das Benzin für Motordroschken unter anderem auch noch in der Drogerie kaufte, denn die Drogerie Arnold ist im Adressbuchbuch von 1931 nicht nur als Drogerie, sondern nebst Kolonialwarenhändler und Samenhandlung auch noch als Benzinverkäufer aufgeführt! Wann die Drogerie Arnold ihren Betrieb schloss, ist nicht mehr bekannt. Doch um etwa 1952 eröffnete ganz in der Nähe im Haus der Bäckerei Früh eine weitere Drogerie namens Wernle ihren Laden und das dürfte dem Alfons Arnold vermutlich etwas zugesetzt haben. Die Schliessung des Ladens dürfte um 1960 herum erfolgt sein, als er etwa sein 75. Altersjahr erreichte. Da sein Laden bereits 1913 im Seebacher Adressbuch vermerkt ist, heisst das, dass Alfons Arnold sein Geschäft rund 50 Jahre lang betrieb!
Quellen: - OGS-eigene - Franklin Fehr - Adressbuch von Seebach 1913 - Adressbuch von Seebach 1931