Restaurant. Alte Assek-Nr. 266, neu 431. Erbaut 1892, abgetragen 1961. Die Adresse hat laufend gewechselt: Jungolzstrasse 431 (1913), Schmidgasse 1 (1931), Grünhaldenstrasse 1 (1946), Eggbühlstrasse 8 (1960). Gemeint war aber immer das gleiche Gebäude an der Ecke zur Jungholzstrasse. Grund für diese unterschiedlichen Adressen war, dass der Strassename zwei Mal geändert wurde, was drei Adressen ergibt und einmal waren es unterschiedliche Aufffassungen, zu welcher Strasse ein Eckhaus gehört.
Das Restaurant wurde auch Alpenrösli genannt, hiess anfänglich aber Restauration Alpenrose, davon zeugt noch eine alte Seebacher Ansichtskarte. Das Eröffnungsdatum der Alpenrose konnte noch nicht genau ermittelt werden. Im Adressbuch von 1893 ist es noch nicht aufgeführt, obwohl das Haus bereits seit einem Jahr stand. Danach gibt es keine Informationen bis zum Erscheinen des ersten Adressbuches von Seebach 1913. In einem Brandassekuranzbuch konnte dann ermittelt werden, dass 1907 der Wirt vom Neubühl zur Alpenrose wechselte. Somit muss die Eröffnung zwischen diesen beiden Jahren liegen, es sei denn das Adressbuch hätte das Restaurant 'vergessen', was in der 1894er Aufgabe im Falle Seebachs mehrfach vorkam. Damals war die Erfassung einer Adresse noch Zufall. Falls die Alpenrose tatsächlich schon 1892 eröffnete, dann hätte sie vor Wilhelm Kunz noch einen weiteren Wirt gehabt.
Ã?ltester überlieferter Wirt ist vorerst seit 1907 und noch 1931 Wilhelm Kunz, welcher ein eher raubauziger Typ gewesen sein soll. Er führte zuvor das Restaurant Neubühl von 1885-1907. Das Wirtepaar hatte eine Tochter namens Elsa und einen Sohn nahmens Johann. Elsa arbeitete stets im Restaurant. Johann wurde kaufm. Angestellter und wohnte ebenfalls im Haus Alpenrose. Da Wilhelm Kunz das Restaurant Neubühl während 22 Jahren und das Restaurant Alpenrose gute 30 Jahre erfolgreich führte, dürfte die von einer Gewährsperson geäusserte Raubauzigkeit des Wirtes nicht so gravierend gewesen sein oder aber eine eher private Meinung darstellen. Das geht indirekt auch aus dem Umstand hervor, dass Wilhelm Kunz für 1931 als Friedensrichter genannt wird. Ein solches Amt hätte er sicher nicht bekommen, wenn er auf jedermann raubauzig gewirkt hätte. In der Alpenrose befand sich 1931 eine der beiden damals einzigen öffentlichen Telefonzellen Seebachs.
Für 1950 wird im Adressbuch der Stadt Zürich das Restaurant Alpenrose an der Eggbühlstrassse 8 nicht erwähnt, wohl aber das Haus der Kunz'. Wilhelm Kunz fehlte nun allerdings, was vermuten lässt, dass er nicht mehr lebte. Da er schon seit 1885 wirtete, wäre er 1950 an die 90 Jahre alt gewesen. Als Eigentümer des Hauses Alpenrose wird 1950 sein Sohn Johann Kunz genannt. Wann der Restaurationsbetrieb geschlossen wurde, konnte die OGS noch nicht ermitteln.
Quellen: - Albert Burkhardt 1997 in «Blosse Füsse, blutige Zehen, blaue Wunder» - Baugeschichtliches Archiv Zürich (BAZ, Foto) - Franklin Fehr - Adressbuch von Seebach 1913 - Adressbuch von Seebach 1931 - OGS-eigene (Hinweis auf die Raubauzigkeit durch einen alten Seebacher)