Restaurant. Seebacherstrasse 55 oder 57. Assek-Nr. alt 28 B, neu 167. Erbaut um 1670, abgetragen 1959. Das vordere Wirtshaus gilt als die Seebacher Beiz Nr. 4. Es war eines der beiden kleinen Häuser direkt unterhalb der alten Kirche. Die früheste Nennung als Wirtshaus geht auf 1730 zurück. Der tatsächliche Name der Beiz ist nicht überliefert, doch wurde der Name «Vorderes Wirtshaus» verschiedentlich erwähnt. Der Name entstand in einer Zeit, als es in Seebach nur zwei Restaurants gab und die wurden schlicht als vorderes und hinteres Restaurant unterschieden. Es ist nirgends nachzulesen, wie lange das Restaurant bestand, doch lassen sich indirekt einige Hinweise deuten.
Im Baugeschichtlichen Archiv Zürich (BAZ) findet man eine Ansichtskarte aus dem Jahr um 1928 und dazu folgende Ergänzungen: ab 1841 mit Schmiede, ab 1873 mit Werkstatt, ab 1916 mit Laden. Das lässt den folgenden Schluss zu. Die Wohnungen in den kleinen Häuschen waren sehr klein und kamen für einen Restaurationsbetrieb nicht in Frage, doch verfügte eines der Häuschen (wahrscheinlich die 167) über einen zusätzlichen Anbau. Da dieser ab 1841 als Schmiede diente, könnte dieser Anbau zuvor als Restaurant genutzt worden sein. Damit könnte vermutet werden, dass es 1840 geschlossen wurde. Das ergäbe eine Betriebszeit von 1730 bis 1840 und zeigt auf, dass dann mehrere Wirte nötig gewesen wären. Im weiteren setzt Ernst Benninger das Baujahr des Hauses auf etwa 1670 fest, während der erste urkundlich erwähnte Wirt erst 1732 genannt wird. Je nachdem, wann das Restaurant aufging, könnte er noch Vorgänger gehabt haben.
Einer der wenigen namentlich überlieferten Wirte hiess 1732 Untervogt Jacob Sieber. Ernst Benninger schreibt, dass ihm noch sechs Wirte weitere folgten, ehe das vordere Wirtshaus für immer schloss. Zuletzt werden noch genannt: Ein Heinrich Attinger, Zimmermann, ferner Gemeindepräsident Caspar Meyer sowie sein Sohn Heinrich Meyer, Schulpfleger. Caspar Meyer lebte ganz grob im Zeitraum 1770 bis 1845. Damit bestätigt sich die weiter ober erwähnte Betriebszeit einigermassen. Das «Vordere Wirtshaus» war vermutlich die erste richtige Beiz Seebachs.
Im weiteren ist überliefert, dass Caspar Meyer ganz nahe an dieser Stelle seine Trotte Hüttenrain betrieb, die 1871 abgetragen wurde. Welchen Wein er dort kelterte ist nicht bekannt, doch wohin er letztlich floss, kann aus dem obigen Text entnommen werden.