Das Rezept hat Tessiner Wurzeln und stammt von meiner Mutter Alice Berger-Wirz. Es erfuhr später noch einige Verfeinerungern durch mich. Das Gericht gehört in die Gruppe der Gemütlichkeitsküche. Planen Sie genügend Zeit ein.
Zutaten für 6 Personen
- 1, 5 l Wasser - 3 dl Weisswein - 2,5 Rindsbouillonwürfel - 500 g grobkörniger Bramata-Mais - 1 mittelgrosse Zwiebel, in sehr feine Würfelchen geschnitten - 30 g Butter - 50 g frisch geriebenen Parmesan oder Grana padano - 1 Prise Muskat - 1 Prise schwarzer Pfeffer - wenig Peterli, sehr fein geschnitten - Salz zum Abschmecken
Zubereitung
- In einem grossen Kochtopf 10 g Butter erwärmen und die Zwiebelwürfelchen darin ganz langsam andünsten. Dafür darf man ihnen ohne weiteres 15 Minuten Zeit geben. Gut darauf achten, dass sie nicht hellbraun werden, sondern golden bleiben.
- Danach 1.5 dl Wasser zugiessen und mit 2,5 Bouillonwürfeln zugedeckt zum Kochen bringen.
- Die Polenta unter Rühren langsam einstreuen und dann auf kleinem Feuer und unter ständigem Rühren 15 Minuten leise vor sich hin köcheln lassen.
- Dann das Feuer etwas schwächer stellen und weitere 45 Minuten köcheln lassen, jetzt nur noch unter gelegentlichem Rühren.
- Nun den Weisswein von Zeit zu Zeit zur Polenta giessen, damit sie nicht zu dick wird. Sie sollte am Pfannenboden möglichst wenig festkochen, daher immer wieder rühren.
- Nach 1 Stunde die restliche Butter, den Reibkäse und die Gewürze beigeben und sehr gut verrühren. Abschmecken und falls nötig etwas nachsalzen.
- Zugedeckt nochmals 5 Minuten ruhen lassen und dann servieren.
Garnitur
- Etwas Parmesan und Peterli darüber streuen.
Ergänzende Bemerkungen
1. Das lange Kochen und das fleissige Rühren sorgen für eine schöne Konsistenz der Polenta. Den Rest besorgt die massvolle Würze.
2. Polenta passt zu zahlreichen Gerichten als Beilage. Am besten zu Lebern, dunklem Voressen, selst zubereiteten Fleischvögeln, Jägerschnitzeln, Gitzi, Kaninchen usw.
3. Als ganz schlichtes Gericht kann man auch etwas mehr Parmesan zugeben, gebratene Speckwürfeli darüber streuen und einen grünen Salat dazu servieren.
4. Das lange Dünsten der geschnittenen Zwiebel sorgt dafür, dass diese sehr geschmeidig wird und später in der Polenta nicht mehr spürbar ist.
5. Statt Parmesan kann man auch Grana Padano oder Urschwyzer Käse verwenden. Letzteren bekommt man bei Lidl. Das gibt dem Gericht eine interessante, leicht abweichende Note ohne dass das typisch Tessinerische verloren geht.
6. Von der Zugabe von Rahm rate ich ab, da die Polenta dadurch zu hell wird. Fürs Auge ist ein schöner Gelbton besser. Im Käse hat es ja genügend Milchbestandteile.
7. Wer aber eine reine Tessiner Polenta will, dem muss leider gesagt werden, dass es kein absolutes Rezept gibt. Von je her gab es viele Varianten und alle schören auf ihre eigene, auch heute noch. Dem Original am nächsten kommt man aber, wenn man beim obigen Rezept einfach die Zwiebel, das Muskat, den Pfeffer und den Peterli weg lässt und den Weisswein durch Wasser ersetzt.