Das Rezept hat rumänischen Wurzeln und stammt von Luiza und Joan Cherestes. Das Gericht gehört in die Gruppe der Gemütlichkeitsküche. Planen Sie genügend Zeit ein.
Zutaten
- 2 l Rindsbouillon, eher etwas schwach zubereitet - 400 g grober Maisgries - 2 Zwiebeln, in feine Scheiben geschnitten - 1 Knoblauchzehe, in feine Scheibchen geschnitten - ½ TL Rosenpaprika - 4 dl saurer Rahm, Schmand oder Crème fraîche - 30 g Griebenschmalz (oder Bratbutter) zum Andünsten der Zwiebeln - 10 g Butter für die Auflaufform - 1 EL Mehl - 200 g Brinza de oie (Schafkäse) oder sonst ein Frischkäse - Salz
Zubereitung
- Den Maisgries warm stellen.
- In einem Kochtopf 2 Liter Rindsbouillon aufsetzen und zum Kochen bringen. Dann den Maisgries sorgfältig in die Bouillon einrühren. Den Knoblauch zugeben. Gleichzeitig mit einer hölzernen Lochkelle ständig rühren, damit der Mais keine Klumpen bildet. Etwa 45 Minuten unter ständigem Rühren einköcheln lassen.
- Das Weissmehl sorgfältig einstreuen und unterrühren. Abschmecken. Kochtopf vom Feuer nehmen und zugedeckt 15 bis 30 Minuten ruhen lassen und gelegentlich kosten, bis man die Maiskörner auf der Zunge nicht mehr spürt und eine homogene Masse entstanden ist.
- In einer schweren, beschichteten Bratpfanne im Schmalz die beiden Zwiebeln ganz langsam, d.h. mindestens 30 Minuten golden dünsten und den Rosenpaprika darüber streuen.
Jetzt entscheidet man, ob man den Mais in klassischer Siebenbürger oder nach der Schweizer Art weiter kochen will.
Siebenbürger Art:
- Eine Auflaufform (z.B. Pyrex) mit Butter einreiben und den ersten Drittel des Maisbreis unter Zuhilfenahme der hölzernen Lochkelle hinein giessen. Die gedünsteten Zwiebeln darüber geben und dann den zweiten Drittel des Maisbreis darüber giessen. Die Hälfte des geriebenen Käses darüber streuen und den letzten Drittel des Maisbreis darüber giessen. Den restlichen Käse darüber streuen.
- In den noch kalten Backofen schieben und bei 200° C etwa 20-25 Minuten überbacken. Herausnehmen und mit saurem Rahm bestreichen oder diesen separat in einer Schale reichen.
Schweizer Art:
- Hier wird auf das überbacken verzichtet.
- Einen Teil des geriebenen Schafkäses unterziehen und in einer Schüssel anrichten und den Maisbrei mit dem restlichen Schafkäse bestreuen.
- In einer Bratpfanne Frühstückspeck-Tranchen anbraten und über den Käsebrei verteilen.
- Servieren mit Crème fraîche. Mit Schweizer Art ist gemeint: Die Zubereitungsart der in die Schweiz ausgewanderten Siebenbürger Sachsen oder Schwaben.
Ergänzende Bemerkungen
1. Dazu trinkt man einen weissen Wein.
2. Man kann auch bei der Siebenbürger-Art zusammen mit dem Käse gebratene Speckwürfeli dazu streuen. Serviert wird das Ganze mit einem einfachen grünen Salat.
3. Nicht vergessen werden darf, dass man als Einleitung in Siebenbürgen gerne ein Gläschen Tuica (sprich Zuika) trinkt.
4. Falls Sie an Ihrem Wohnort kein Griebenschmalz finden: In den meisten Nachbarländern erhält man es problemlos. Kaufen Sie einen kleinen Vorrat, wenn Sie das nächste Mal dort sind. Griebenschmalz lässt sich auch selbst herstellen und zwar sehr einfach. Beachten Sie das Rezept unter Griebenschmalz! Geniessen Sie seelenruhig das feine Aroma von Griebenschmalz, denn nicht das Griebenschmalz an sich ist ungesund, sondern nur sein übertriebener Genuss!
5. Um zu beschreiben, wie die Polenta auf siebenbürgisch schmecken soll, gebe ich gerne folgende Beschreibung wieder: Es soll ein zwiebelig-schmalzig-schmandig-käsig riechender Paprika-Mais mit Speckaroma sein!
6. Bei der Beschaffung vom rumänischem Brinza beisst man überall auf Granit. In Süddeutschland findet man ihn hin und wieder. Zur Not kann man ihn durch weichen Frischkäse ersetzen.