Die nachfolgende Zubereitungsweise ist allen Schweizer Köchen und Köchinnen bestens bekannt. Rösti aus rohen Kartoffeln hat den Vorteil, dass sie spontan zubereitet werden kann, während die traditionelle Zubereitung gekochte und wenigstens einen Tag lang gelagerte Kartoffeln erfordert. Für beide Varianten empfiehlt es sich aber, vorwiegend fest- kochende und zum Braten geeignete Sorten wählen. Beide Varianten haben ihre Liebhaber. Rösti aus rohen Kartoffeln ist in der Regel etwas knuspriger. Die Bratzeit dauert aber etwas länger.
Zutaten für 4 Personen
- 1,5 kg rohe Kartoffeln - 40 g Butter - Salz
Zubereitung
- Die rohen Kartoffeln schälen und durch die Röstiraffel treiben. Die Kartoffeln in Längsrichtung raffeln, damit es längere Raspeln gibt. Diese helfen, dass der Kartoffelkuchen beim Braten besser zusammenhält, weil sich die Raspeln sozusagen ineinander verkrallen.
- Salzen und gut mischen. Das ausreichende Salzen will geübt sein und muss von Anfang an stimmen, denn einmal gebacken, kann man die Rösti im Innern nicht mehr nachsalzen.
- In einer hochwandigen, beschichteten Bratpfanne auf mässigem Feuer 30 g Butter zergehen lassen.
- Die Rösti in die Pfanne geben und einen schönen flachen Kuchen formen.
- Die Pfanne immer wieder etwas seitwärts schütteln, damit die Rösti nicht anhockt. Am Geräusch der in der Pfanne hin und her rutschenden Rösti kann man erhorchen, wann es Zeit ist, sie zu wenden.
- Für die weniger Geübten gibt es eine einfache Methode, die Rösti zu wenden, ohne dass der "Kuchen" zerfällt: Legen Sie einen genügend grossen Teller umgekehrt auf die Rösti, wenden Sie die Bratpfanne um 180° und schieben Sie die Rösti wieder vorsichtig vom Teller in die Pfanne zurück.
- Die Oberseite der Rösti sollte nun schön mittelbraun und knusprig sein.
- Nun die andere Seite auf die gleiche Weise anbraten und die restliche Butter in mehreren Stücklein am Pfannenrand zugeben. Pro Seite rechnet man mit 20 Minuten ganz sanft anbraten. Das ist etwas länger als mit vorgekochten Kartoffeln und ganz normal. Es ist nötig, weil die Kartoffeln noch roh sind. Wem die Zeit fehlt, kann versuchen, mit einem Deckel zu arbeiten.
- Servieren.
Ergänzende Bemerkungen
1. Diese einfache Rösti passt hervorragend zu Zürcher Geschnetzeltem.
2. Wenn man sie als Hauptgericht serviert, passen Ruchbrot und Milchkaffee sehr gut dazu. Das war früher ein Bauernfrühstück!
3. Selbstverständlich kann man auch diese Rösti mit Zwiebeln und Speckwürfeli ergänzen und anderweitig verwenden.
4. Für die obige Zubereitung braucht es eine Pfanne mit unbeschädigtem Belag, sonst neigt die Rösti zum Anhocken.
5. Heinz Gasser von Dietikon, mein Zivilschutz-Kochlehrer, machte mich darauf aufmerksam, dass in der à-la-carte-Küche manchmal sehr rasch gehandelt werden muss. Sind gerade keine vorgekochten Kartoffeln verfügbar, dann kann man die Rösti auch mit rohen Kartoffeln zubereiten. So kam es eben, dass in solchen Restaurantküchen die Rösti mit den rohen Kartoffeln die schnellere und praktischere Lösung sind. Zudem ist die Rösti mit rohen Kartoffeln meist auch etwas knuspriger.
En Guete!
Quellen: - Pauli, Kochlehrbuch der Schweizer Köche - Heinz Gasser, Dietikon, 1989 - Gottfried Greber, der mir diese Art erstmals vorführte