Diese Zubereitungsweise ist allen Schweizer Köchen und Köchinnen bestens bekannt. Rösti aus gekochten Kartoffeln werden vorzugsweise im privaten Haushalt und eher im alemannischen Sprachraum der Schweiz zubereitet. Sowohl die Rösti mit gekochten als auch die Rösti mit rohen Kartoffeln haben ihre Vor- und Nachteile. Beide Varianten haben ihre Liebhaber. Da der alemannische Sprachraum auch über die Schweizer Grenzen hinaus reicht, wird die Rösti auch in Süddeutschland, Vorarlberg, Liechtenstein, in den Valsertälern Italiens sowie im Oberelsass zubereitet, oft mit anderer Bezeichnung und in leicht abgewandelten Zubereitungsweisen. Hier die Grundzubereitung ohne Zwiebeln und ohne Speck.
Zutaten für 4 Personen
- 1,5 kg rohe Kartoffeln - 40 g Butter - Salz
Vorbereitung
Die rohen Kartoffeln ungeschält kochen, bis sie weich sind, dann auskühlen lassen und im Kühlschrank mindestens einen Tag lang lagern. Wenn man die frisch gekochten Kartoffeln sofort zu Rösti verarbeitet, dann würde sie pampig, daher die Wartefrist.
Zubereitung
- Die am Vortag gekochten Kartoffeln schälen und durch die Röstiraffel treiben.
- Salzen und gut mischen. Das ausreichende Salzen will geübt sein und muss von Anfang an stimmen, denn einmal gebacken, kann man die Rösti im Innern nicht mehr nachsalzen.
- In einer hochwandigen, beschichteten Bratpfanne auf mässigem Feuer 30 g Butter zergehen lassen.
- Die Rösti in die Pfanne geben und diese von allen Seiten auf mittlerem Feuer leicht anrösten lassen, immer wieder wenden. Jetzt prüfen, ob sie geneügend gesalzen sind. Erst nach diesem Prozess einen schönen flachen Kuchen formen und die Rösti erneut etwas anrösten lassen.
- Nun heisst es, die Rösti zu wenden. Für die weniger Geübten gibt es eine einfache Methode, diese zu wenden, ohne dass der "Kuchen" zerfällt: Legen Sie einen genügend grossen Teller umgekehrt auf die Rösti, wenden Sie die Bratpfanne mitsamt dem Teller um 180° und schieben Sie die Rösti wieder vorsichtig vom Teller in die Bratpfanne zurück. Ein leicht vorgebutterter Teller erleichtert das.
- Die Oberseite der Rösti sollte nun schön mittelbraun und knusprig sein.
- Nun die andere Seite auf die gleiche Weise anbraten und die restliche Butter in mehreren Stücklein am Pfannenrand zugeben. Pro Seite rechnet man mit 10 Minuten ganz sanft anbraten. Dieser Vorgang mitsamt dem Wenden kann im Bedarfsfall mehrmals wiederholt werden, bis die Rösti die gewünschte Bräunung und Knusprigkeit erreicht hat.
- Servieren.
Ergänzende Bemerkungen
1. Diese einfache Rösti passt hervorragend zu Zürcher Geschnetzeltem.
2. Wenn man sie als Hauptgericht serviert, passen Ruchbrot und Milchkaffee sehr gut dazu. Das war früher ein Bauernfrühstück!
3. Selbstverständlich kann man auch diese Rösti mit Zwiebeln und Speckwürfeli ergänzen oder anderweitig als Beilage zu Saucenfleisch verwenden.
4. Für die obige Zubereitung braucht es eine Pfanne mit unbeschädigtem Belag, sonst neigen die Kartoffeln zum Anhocken.
5. Röstiraffel: Diese ist nicht, wie man meinen könnte, ein rein schweizerisches Rüstgerät. Sie stimmt nämlich zu 100% mit der Rettichraffel der Nachbarländer überein, nur ist diese dort meist in ein Multiraffelgerät integriert und daher nicht mehr so leicht als Röstiraffel erkennbar. Doch auch in den Nachbarländern gibt es, wenn auch seltener, reine Rettichraffeln. Diese sind dann eigentlich auch Röstiraffeln.
En Guete!
Quellen: - Pauli, Kochlehrbuch der Schweizer Köche - Heinz Gasser von Dietikon, im Jahre 1989 - Gottfried Greber, im Jahre 2000