Dachdeckerei (1931). Wehntalerstrasse 11, nach 1933 Glatttalstrasse 11, später Ausserdorfstrasse 14 (?), Dachdeckermeister. Gesichert ist die letzte Adresse lediglich als «beim Restaurant Frohsinn». Sein voller Name war Ernst Schürch-Räth. Zeit: In den 1930-40er Jahren. Im weiteren gab es noch einen Jakob Schürch-Bosetti, ebenfalls an der Wehntalerstrasse 11 und wie Ernst Dachdecker von Beruf. Es scheint, dass das Geschäft einen Vorgänger gehabt haben könnte, welches der Vater des Ernst gewesen sein könnte. Um 1950 gab es keinen Dachdecker Schürch mehr an dieser Strasse. Als sein Geschäft noch an der Glatttalstrasse lag, also in den 1930er Jahren, da hatten die Schürchs noch einen Angestellten namens Hermann Pfister beschäftigt.
Vom Dachdecker ist die folgende Geschichte überliefert: Als er auf einem Neubau in Seebach den Auftrag bekam, das Dach mit Ziegeln zu decken, soll er einen Moment lang unvorsichtig gewesen sein und trat in der Folge auf die kupferne Dachrinne. Da diese für eine solche Belastung nicht ausgelegt war, bog sie sich nach unten und der Dachdecker verlor das Gleichgewicht. Er stürzte aus einer Höhe von etwa 8 Metern ab, hätte man meinen können. Doch der gute Mann hatte Glück. Er blieb nämlich am Baugerüst, genau genommen an einem abgerindeten, dünnen Baumstamm hängen, indem sich dieser in seinem Oberkleid verfing, es einriss und ihn sozusagen sanft abfing. Sein Schreien rief augenblicklich ein paar Bauarbeiter herbei, welche ihn aus der misslichen Lage befreiten, indem sie ihn auf die Innenseite des Gerüstes beförderten. Das gelang allerdings erst, als man mit einer Schere seine teure Jacke durchschnitt. Dazu mussten vier kräftige Männer den Dackdecker in der Luft hängend halten. Eine Frau aus dem Nachbarhaus brachte dann seine Jacke und das Hemd mit ein paar kräftigen Stichen wieder notdürftig in Ordnung. Eine halbe Stunde später deckte Schürch bereits wieder Dach.
Heute würde man die Feuerwehr, die Sanität, die Polizei und einen Psychologen aufbieten und ein Care-Team würde sich in den nächsten paar Tagen um den bedauernswerten Dachdecker kümmern.
Quellen: - Peter Moscheni - Adressbuch von Seebach 1931