Es fehlen noch zahlreiche Deutungen für die welschen, italienischen und rätoromanischen Ortsnamen. Diese sind bereits in Bearbeitung und werden nach und nach hinzu gefügt. Zurzeit sind 33 Ortsnamen noch nicht gedeutet.
- Lobenalp LU, zu Entlebuch. Deutung = Kuhalp, von Mundart Loben = Kühe (OGS).
- Lobenschwendi AR, zu Rehetobel. Deutung = Schwendrodung als Kuhweide (Oettli).
- Lobchez JU, Bezirk Freiberge; historische Belege: Lo Besseal, Lo Bissel 1178, Lobchey 1179, 1342, Lobsey 1501-1600, Lobschey 1801-1900, Lobschez 1905. Deutung = vielleicht von lateinisch bissius = doppelt. Was doppelt war, ist ungeklärt (Suter).
- Lobsigen BE, zu Seedorf BE; historische Belege: Lobesinges 1175, 1214 Lobesingen, Lobsingen 1905. Deutung = beim Hof der Leute des Lobizo. Verwandt mit Lupsingen BL und Lucens VD (Oettli).
- Loc VS, zu Randogne; historische Belege: Luch 1267, Luz 1454; Deutung = vielleicht von lat. lugus = bewaldeter Abhang.
- Locarno TI; Deutsch: Luggarus, Liggarasch, Luggarn, Luggarno; nur Luggarus besitzt als deutscher Name noch eine gewisse historische Bedeutung. Historische Belege: Lucarne 751-760, Leocarni 807, Leocarni 822-840, Leocarius, Leocarnum, Lacuna vara 1004, Lucarnum, Luggaris 1637; Deutung = 1. Der Ortsname ist vermutlich sekundär aus dem keltischen Namen der Maggia entstanden und bedeutet 'bei der Leukkara', der Funkelnden, von keltisch leukka = weiss, glänzend. Es ist dies die am ehesten wahrscheinlich Deutung, doch bleibt auch diese noch etwas unsicher (LSG 2995, 539). 2. Der historisch überlieferte Name Leocarni wurde auch schon allzu wörtlich übersetzt als Löwenfleisch, doch ergibt das keinen Sinn.
- Loch, Loh, Loo, Lohn, Lö, Löh usw.: Häufiger Orts- und Flurname in der deutschen Schweiz, bedeutet ziemlich oft Wald, in den übrigen Fällen Loch, dann oft ehemalige Gruben. Von ahd. loh, mhd. loh, loch = Wald, Wäldchen. Loh ist verwandt mit lat. lucus, was Hain (bewaldeter Abhang) bedeutet und nur auf kleinere Gehölze Anwendung fand (Oettli). Lucus bedeutete zur Heidenzeit noch 'einer Gottheit geweihter baumbestandener Abhang'.
- Locheten LU, zu Gunzwil; Deutung = Kollektivbezeichnung für eine Ansammlung von Sumpflöchern oder kleinen Wäldchen.
- Locle, Le NE; Deutsch: Luggli; historische Belege: Losculo, Locloz 1150, Locle 1332, Loclo, Loclo 1350, Losclu 1351, Locloz 1359, Loucle 1295; Deutung = 1. Les Locles, von Patois locloz = kleiner See, dieses wiederum abgeleitet aus gallorömisch loc(h) = kleiner Moorsee, 2. vom lateinischen lacusculus = kleiner See (LSG 2005, 518, 3. vom lateinischen Wort occulus = Lichtung (Wikipedia). Die Deutung 2 entspricht am ehesten den örtlichen Gegebenheiten und ist demzufolge die wahrscheinlich am ehesten zutreffende. 1806 erfolgte eine gross angelegte Drainage, um die Sümpfe und Weiher auszutrocknen.
- Loco TI, ob Intragna; Deutung = entweder Ort, von ital. loco oder dann bewaldeter Abhang von lat. lugus.
- Lodano TI, Bezirk Maggiatal; Deutsch: Läda; historische Belege: Lodino 1224, 1254, 1312, Lodeno 1335, , Lodano 1591; Deutung = bei einem freien Gutshof, von altfränkisch alodi in Verbindung mit der Endung -ano = in der Nähe von.
- Lodrino TI, Bezirk Riviera; historische Belege: Ludrini 857, Ludrino 1193, Ludrini 1207, Loderino 1286; Deutung = von Loderio und der Diminutiv-Endung -ino, also das kleine Loderio (LSG 2005, 539).
- Loex GE, zu Genf-Bernex; sprich loa; Deutung = Felsen, von keltisch leugh.
- Loex VD, zu Lavey-Morcles; Deutung = Felsen, von kelt leugh.
- Loex, Luex, Lex, Ley, Lui, Lix, Loé, Luys: Häufiger Flurname in der französischen Schweiz, bedeutet stets Stein, Fels, Felswand, Schuttkegel, von keltisch leic, leugh. Ob diese Deutung aus der Zeit um 1900 noch aktuell ist?
- Löffelgraben AG, zu Mönthal; Deutung = ?.
- Löffelhof BE, zu Bätterkinden; Deutung = ?.
- Löffelsberg SG, zu Mogelsberg; Deutung = ?.
- Lögert SG, zu Sennwald; Deutung = der OGS noch unerschlossen. Mundartlich sagt man Löögert. Falls die beiden öö als Pluralumlaute zu verstehen sind, könnte man von einem Loo, also einem Wald ausgehen. Gert könnte eine Form von Gärten sein, also Gärten bei den Waldungen. Dies ist allerdings nur ein Deutungsansatz. Flurnamenkundler aus Sennwald würden es vermutlich wissen.
- Loges, Les NE, zu (?); Deutung = Schutzhütte der Hirten, auch la hutte, l'abri etc.
- Lohhof AG, zu Oftringen; auch Loo(hof); Deutung = Hof beim Wald.
- Lohhof AG, zu Endingen; Deutung = Hof beim Wald.
- Lohmatten VS, zu Saas-Fee; Deutung = Matten beim Wald.
- Lohn GR, bei Schams, Bezirk Hinterrhein; Räroromanisch: Lon; historische Belege: Laune 1101-1200, Laone 1219, Alüng 1377, Loen 1377, Lunien 1389, Laun 1512; Deutung = 1. der Ortsname ist derzeit nicht zu deuten. Mit dem gleich geschriebenen Lohn in SH namenmässig nicht verwandt (LSG 2005, 540), 2. vielleicht beim Hof des Launus. Dann wäre es namenmässig immerhin mit Löhningen SH verwandt. Es sei in diesem Zusammenhang an Carona TI, an Lon GR und Mathon GR erinnert. Es scheint Parallelen zu geben(OGS).
- Lohn LU, zu Neuenkirch; Deutung = Ort beim Wald.
- Lohn SH, Bezirk Reiat; historische Belege: Lone 1238, , 1253, 1254, 1259, Lon 1260, Lo 1281; Deutung = bei den Wäldern, Gebüschen, Gehölzen, von ahd. lohun (Zinsli). Die Deutung des lokalen Orts- und Flurnamenforschers Walter, welcher dahinter Lehm vermutet, gilt heute als veraltet. Die Mundartliche Form Loon für Lehm ist rein zufällig (LSG 2005, 540).
- Lohn-Ammannsegg SO, Bezirk Wasseramt; Lohn: historische Belege: Lon 1256, 1264, 1323, Loo 1336, Lon 1379; Deutung = bei den Wäldern, Gebüschen, Gehölzen, von ahd. lohun (Zinsli). Ammannsegg: Amelzeich 1264, Amelseich 1336, Ammelseich 1538; Ames Eich 1742; Deutung = bei der Eiche des Amanolt (LSG 2005, 540).
- Löhningen SH, Bezirk Oberklettgau; historische Belege: Loninga 779, Loningen 1112, Louningin 1135, Loningen 1150, Löningen 1603-05; Deutung = bei den Höfen der Leute des Launus (LSG 2005, 541).
- Lohnstorf BE, Bezirk Seftigen; historische Belege: Lonbestrof, Lonstorf 1330, Lonestorf 1345, Lonsdorf 1345, 1354; Dorf = Dorf des Launus. Der Personenname Launus ist eine latinisierte Form und dessen deutsche Form als Lono erschlossen ist (LSG 2005, 541). Weitere Launus-Orte und damit namenmässig verwandt mit Lohnstorf BE sind Löhningen SH und vielleicht auch Lohn GR.
- Löhren AG, zu Schmiedrued; Deutung = Ort an einer mit Gesteinschutt bedeckten Gegend (Oettli).
- Löhren SG, zu Wittenbach; Deutung = Ort an einer mit Gesteinschutt bedeckten Gegend (Oettli).
- Lömmenschwil SG, zu Häggenswil; historische Belege: Liubmanneswilare 904, Lömmiswil 1902; Deutung = Weiler des Liubmann, von ahd. = des allen Leuten Gewogenen.
- Lommis TG, Bezirk Münchwilen; historische Belege: Loubmaissa 824; Deutung = Ort wo Laubholz geschlagen wurde, von ahd. loup, loub, laub = Laubholz und meizan, meizzan = schlagen. Im Flurnamen Urmeiss und in Meissel, meisseln ist meizan bis heute erhalten geblieben.
- Lommiswil SO, Bezirk Lebern; historische Belege: Lomolzwile 1292, Lomelswile 1296, Loumolswile 1296, Lomolswile 1318; Deutung = Weiler des Lobawalt (SONB I, 447). Lommiswil hat somit keinen Bezug zu Lommis TG!
- Lömmiswil SG: Alter Name von Häggenswil SG; Deutung = Weiler des Liubo (Meyer). Auch Lömmiswil ist namenmässig nicht verwandt mit Lommis TG!
- Lonay VD, Bezirk Morges; *Luseniacum; historische Belege: Losnay 1177, Losnai 1213, 1228, Lonay 1324; Deutung = Gutshof des Lusenius. Der latteinische Name Lusenius gilt als noch ungesicherte Annahme, da ältere urkundliche Nennungen fehlen (LSG 2005, 542).
- Longeborgne VS, zu Brämis/Bramois, Bezirk Sitten; Deutsch: Unsiborni; Deutung = langegzogene Bachschlucht. Der deutsche Name für den Ort ist altitalienisch und steht für Bachschlucht = borni, während das unsi von der OGS noch nicht gedeutet werden konnte. Unsiborni ist namenmässig mit Zermatt verwandt, welches auf italienisch Praborna heisst. Der Wortstamm hat überlebt im italienischen Wort borgnone, was grosse Bachschlucht bedeutet.
- Longequeue FR, zu Pont-la-Ville; Deutung = ?
- Longerayes VD, zu Le Mont; Deutung = ?.
- Longeville VD, zu Orges; Deutung = langgezogener Weiler.
- Longirod VD; historische Belege: 1208 erstmals erw., Longirot 1267,Longerod 1306, Longirod 1380, Longiro 1391, 1441; Deutung = der vordere Teil bedeutet zweifellos 'lang', während der hintere Teil des Ortsnamens noch ungewiss ist. Immerhin gib es einen Nachbarort namens Montherod mit gleicher Endung, was vermuten lässt, dass sich das Wort rod, von altfranz. rode, auf die dortige Geländeform bezieht (LSG 2005, 543).
- Loo AG, zu Oftringen; Deutung = beim Wald.
- Loo SZ, zu Schwyz; Deutung = beim Wald.
- Loo TG, zu Bichelsee; Deutung = beim lichten Buschwald (Nyffenegger & Bandle).
- Loo TG, zu Tobel; auch Loh; Deutung = beim lichten Buschwald (Nyffenegger & Bandle).
- Loo ZH, zu Affoltern a. A.; Deutung = beim Wald.
- Löö, Löh: Im Luzernischen als Variante von Loh, Loo zu verstehen (Zihlmann).
- Looren ZH, zu Maur; Deutung = Ort an einer mit Gesteinschutt bedeckten Gegend, von ahd. lore = Geröllhaufen.
- Looren ZH, zu Dürnten; Deutung = Ort an einer mit Gesteinschutt bedeckten Gegend.
- Looren, Loren, Lohren usw, bezeichnen einen Geröll- oder Steinhaufen oder eine mit Steinen übersähte Gegend, von oberdeutsch Lore = Steinhaufen (Idiotikon III, 1374). Das Wort war im 20. Jahrhundert noch gebräuchlich, als man die Lastwagen mit Kippmulden für den Gesteinstransport noch Loorenautos nannte. Kippmuldenwagen im Bergbau werden heute noch Loren genannt, auch entsprechende Eisenbahnwagen für den Schottertransport. Nicht eindeutig gesichert ist, ob sich der oberdeutsche Begriff der Lore auf die entsprechenden Fahrzeuge übertragen hat oder ob diese ihre Bezeichnung vom englischen lorry = Lastwagen erhalten haben. Der Oxford Dictionary of English Etymology meint, dass das Wort aus einer nordischen Sprache (norwegisch/dänisch) entstamme oder dann vom Erfinder des Wagens namens Laurie stamme. Leider gibt es in der Schweiz keine Gemeinde dieses Namens, sonst hätte Andres Kristol von LSG dieses Rätsel mit Sicherheit gelöst.
- Loos AI, zu Schwendi; Deutung = durch das Los bestimmter Anteil des Einzelnen am Gemeingut (Oettli).
- Lopagno TI, zu Capriasca; Deutung = ?.
- Lorène, La FR, zu Rueyres-Treyfayes; Deutung = ?.
- Lorenz AG: Gemäss einer Sage eine ehemalige Römerstadt auf dem Gemeindegebiet von Othmarsingen. Es soll hier zahlreiche Granitblöcke (Findlinge) gegeben haben, mit denen sich schon die alten Römer abgemüht haben. Sie haben diese zerteilt und zum Bau von Strassen benützt.
- Loreto, Loretto, Lorette: So heissen zahlreiche katholische Kapellen und Kirchen, von lat. lauretum = Lorbeerhain.
- Loro TI, zu Giubiasco; Deutung = ?.
- Lorraine BE, Stadtquartier von Bern; hat nichts mit Lothringen zu tun, sondern ist eine Umformung von 'i de Lohr äne' oder 'drüben beim Steinhaufen', von Lohr, Lore = Steinhaufen. Da die OGS gewisse Zweifel daran hat, dass gleich alle vier Berner Lorraine die gleiche Bedeutung haben, wartet sie mit der Deutung der nachfolgenden Orte noch zu, bis sich mehr Infos einfinden.
- Lorzen ZG; Deutung = Dorf am Geschiebe führenden Flüsschen, vom kelt. Namen des Flüsschens *Lorantia und von lore = Geschiebe, Geröll.
- Löschwendi AR, zu Schwellbrunn; Deutung = Ort beim geschwendeten Wald, von lö = Wald.
- Losenegg BE, zu Eriz; Deutung = Bergvorsprung bei L.....?
- Losone TI, Bezirk Locarno; historische Belege: de Loxono 1061; Deutung = grosser, flacher Stein, von keltisch *lausa und der Vergrösserungs- Endung -one (LSG 2005, 543). Der Ort wäre demnach namenmässig verwandt mit Lausanne.
- Lossy-Formangueires FR, Bezirk Sarine; *Lucceiacum; historische Belege: Lozchie, Lozie 1228, Lötzie 1294, Locye 1444; Fromendeire 1294, Fromenderie 1363, Fromendeyri 1431; Deutung Lossy = Landgut des Lucceius, Locceius (Schulze), Deutung Formangueires = bei den Getreidefeldern, von lateinisch frumentum oder frumentaria als Kollektivbildung (LSG 2005, 543).
- Lostallo GR, Bezirk Moesa; historische Belege: Lostallo 1219, Lostalo 1294, Lostallo 1327; Deutung = der Stall, aus italienisch lo stallo, langobardisch *stall.
- Lostorf SO zu (?); historische Belege: erstmals Loztorf 1145-53, 1225-26, Losdorf 1265; Deutung = Dorf des Hlod, Hlodo, Lotto (LSG 2005, 544).
- Lötschen VS, dies ist ein anderer Name für Wiler im Lötschental; historische Belege: Vallis de Lyech um 1000, Lyehc 1233, Liec 1305; Deutung = der Name Lötschen soll von keltisch loudio = Bleital herkommen (Hopfner), was zutreffen dürfte, da es bei Goppenstein eine Bleimine gab (bei der Kapelle des heiligen Johannes). Keltisch loud erinnert heute noch an löten und Lot!
- Lottigna TI, Bezirk Blenio; Deutsch: Luthynien; historische Belege: Lotingnia 1201-1300, Lautignia 1218, Lotignia 1326, Lotegnia 1326, Lutinia 1331, Lutugia 1344; Deutung = Landgut des Lautinius. Diese Deutung ist aber noch unsicher.
- Lovatens VD, Bezirk Moudon; historische Belege: Lovatingis 996-1017, Lovattens 1201-21, Lovatens 1453; Deutung = bei den Höfen der Leute des Laudowad, einem alemannischen Siedler. Der Name des Ortsgründers ist aber noch nicht zufriedenstellend gesichert (LSG 2005, 545).
- Lovens FR, zu (?); Deutsch: Loving; historische Belege: Loveins 1254, Louens um 1550; Deutung = bei den Höfen der Leute des Lupus oder ähnlich. Der Personenname des alemannischen Siedlers ist nicht ausreichend gesichert.
- Loverciano TI, zu Castel San Pietro; Deutung = ?.
- Loveresse JU, Bezirk Moutier; historische Belege: Loveresce 1148, Loverezo 1179, Loveresce 1181, Lovirazze 1256, Lovirace 1267; Deutung = Gebiet, wo Füchse gesichtet wurden, von franz, loup, älter louve und der Endung -eresse, abgelautet aus lateinisch -aria (LSG 2005, 546).
- Löwenberg FR, zu Murten, Französisch: La Motte; = Hügelberg, von ahd. hlew = Hügel + Berg. Der französische Ortsname bedeutet sinngemäss kleiner Erdhaufen oder Erdhügel.
- Löwenberg GR, zu Schleuis; Deutung = ?.
- Löwenhaus TG, zu Langrickenbach; historische Belege: Leüwenhusen 1634; Deutung = beim Haus der Familie Löw, Löwe (Nyffenegger & Bandle).
- Lowerz SZ: Alter Name von Lauerz, siehe dort!
- Loye VS, zu Grone; historische Belege: Loy 1250, Lohy 1279, 1417 Loy; Deutung = bei den Wäldern, von ahd. loh mit Kollektiv-Endung.
- Lü GR, Bezirk Inn (im Münstertal); historische Belege: Lugo 1344, Lüeg 1466, Luy 1556; Deutung = ursprüngliche Bedeutung: einer Gottheit geweihter Ort, von lateinisch lucus. Nach dem Untergang des Heidentums erfolgte die Umdeutung in Hain (LSG 2005, 546).
- Lucelle JU, zu (?); Deutsch: Lützel; Deutung = Ort am kleinen Fluss, von ahd. lutzil.
- Lucens VD, Bezirk Moudon; Deutsch: Lobsigen; Losingen Lossingen, Lobsingen; historische Belege: villa Lossinges, villa Losingus 965, Locens 1133, , Lucens 1147, Lucens 1217, Loucens 1235; Deutung = bei den Höfen der Leute des Lobizo (Kaufmann, Morlet, Stadelmann). Der Ort ist namenmässig verwandt mit Lupsingen BL und Lobsigen BE (siehe unter Seedorf!) (Oettli).
- Luchet, louchet usw.: Orts- und Flurnamenteil in der welschen Schweiz, bedeutet stets See, Seelein, von kelt *loch, *luch, *locwa.
- Lüchingen SG, zu Altstätten; Deutung = bei den Höfen der Leute des Luchs?. Luchs war tatsächlich ein germanischer Personenname, doch ist die OGS nicht ganz sicher, ob er auch für Lüchingen anzunehmen ist.
- Luchsingen GL, Bezirk Glarus; historische Belege: Luchsingen 1274, 1289, 1303-07; Deutung = bei den Höfen des Luchs (LSG 2005, 546).
- Luchsmatt (?) zu (?); Deutung = 1. Wiesen, wo Luchse gesichtet wurden (Oettli), 2. Matte des Luchs, einem germanischen Personenname.
- Luchten AR, zu Wolfhalden; Deutung = ?.
- Luckhausen ZH, zu Illnau-Effretikon; historische Belege: Luginhusin 1239, Lugehusen 1251, Lughusen 1313, Luckhussen 1463, Lugghusen 1467; = 1. bei den Häusern des Lugo. Der älteste urkundliche Beleg weist eindeutig auf einen Personennamen hin (OGS), 2. vielleicht bei den Häusern des Lügners, von ahd. luggi 3. bei den Häusern bei einer Lücke, von ahd. lugge (Deutung 2 + 3 von Kläui & Schobinger). Ein Ort namens Luckenwalde im Süden von Berlin würde auf Deutung 3 hindeuten.
- Ludiano TI, Bezirk Blenio; Deutsch: Ludian; historische Belege: Luguilano 1211, Liguiliano 1253, Luguiliano 1260, Luugliana 1330, Luvugliana 1339, Luguyano 1344; Deutung = beim Haus des Lucullius (LSG 2005, 547).
- Ludigen LU; Deutung = bei den Höfen der Leute des Ludo.
- Ludretikon , zu Thalwil; historische Belege: Ludratinchova C (914/15), Luderatinchova 915, Luderadinchova 952, Luderatinchon um 1150, Ludretinchon 1293/94, Ludretinkon 1300, Ludrettikon 1346, Ludreticken 1667; = bei den Höfen der Leute des Ludrat (Kläui & Schobinger).
- Lueg, Luegen, Luegeten: Orts- und Flurnamen der deutschen Schweiz, bedeuten stets schöne Aussicht.
- Lüen GR, zu (?); Deutung = Hain.
- Luette, La VS, zu St. Martin; Deutung = ?.
- Lufingen ZH, Bezirk Bülach; historische Belege: Luvingin 1157, Luvingen 1173, Mundart: Lufige; Deutung = bei den Höfen der Leute des Luof, Luffo, Lovi (Förstemann, Studer). Die Deutung mit dem Loch (Kläui & Schobinger) gilt als widerlegt, ebenso jene mit dem Lupus (Oettli). Da ältere historische Belege fehlen, ist der exakte Name des Dorfgründers nicht zu ermitteln (LSG 2005, 547).
- Lugaggia TI, Bezirk Lugano; Deutsch: Lugätsch; historische Belege: Lugaza 1217, Lugazi(a) 1361, Lugazia 1392; Deutung = grosser oder rauer Hain, von lu, lü = Hain, bewaldeter Abhang + der italienischen Endung -aggia, von lateinisch -aceus. Die Endung kann gross, derb, rau bedeuten und hat eher einen negativen Beiklang (LSG 2005, 548). Zur Bedeutung von Lü siehe auch dort!
- Lugano TI; Lombardisch: Lügan; Deutsch: Lauis, älter Lauwis, Löwwasch, Lowens; Rätoromanisch: Ligiaun; historische Belege: Luanasco 804, 844, Luano 854, 875, 984, 1002, Lugano 1189; Deutung ganz ursprünglich = beim geheiligten Wald am Wasser, von lateinisch lugus = geheiligter Wald, bewaldeter Abhang, Hain + Endung -asco = Wasser. Später wurde die Endung -asco durch -ano verschliffen, womit der Bezug zu Wasser entfiel. Mit der Endung -ano wird eine Zugehörigkeit ausdrückt, wie etwa 'bei, beim'. Somit lautet die spätere Deutung nur noch 'beim geheiligten Wald' oder gar nur noch 'beim Hain' (OGS). Die meisten Angaben zur vorliegenden Deutung stammen aus dem LSG 2005, 548, welches sich nicht auf eine fixe Deutung festlegen wollte.
- Lugenbach BE, zu Summiswald; Deutung = ?.
- Lugeten LU, zu Malters; Deutung = bei der schönen Aussicht.
- Lugeten SZ, zu Freienbach; historische Belege: Villa Luogaten 1286; Deutung = Haus mit schöner Aussicht.
- Luggenwil FR, zu Düdingen; Deutung = Weiler des Luggo. Falls diese Deutung zutrifft, wäre Luckhausen ZH ein namenmässig verwandter Ort, ebenso Lyssachschachen!
- Lügisingen LU, zu Rothenburg; historische Belege: Lügassingen 1302; Deutung = bei den Höfen der Leute des Lugo (?).
- Lugnez JU, Bezirk Pruntrut; historische Belege: Lugduniaco 501-600, Luingie 1181, Lunigie 1225, Lugney 1316, 1332; Deutung = Landgut des Lugius, des aus Lugdunum Stammenden (Suter). Die Endung -acum bezeichnet ein eingezäuntes Landgut. Lugnez ist namenmässig verwandt mit Lyon, welches zur Römerzeit Lugdunum hiess. Auch Luguvallum gehört dazu.
- Lugnorre FR, zu Vully-le-Haut; Seebezirk; *Losunodurum; historische Belege: Luginares, Leuconatres 1079, Leuconares 1145, Luchnorro 1183, Loisnuerre 1216, Losnoros 1228, Lonurro gegen 1230, Lolnouros 1235, Losnorro, Lausnoro, Lausnotro, Lunuerre und Lenoro 1317, Lognerro, Lonerro 1336, Lonero, Lugnourro 1352, Lunouroz 1373; Deutung = eingefriedeter Marktplatz (Befestigung) des *Lousinos, Lousius (Aebischer). Alle historischen Belege von Suter.
- Lügswil LU, zu Hochdorf; Mundart: Ligswil; historische Belege: Lugswile 1299; Deutung = Weiler des Lugo (Oettli).
- Luins VD, zu Rolle; historische Belege: Luins 1115, 1177, 1299, Luyns 1387; Deutung = Hof des Lugius, Laudius, Ludius (LSG 2005, 549). Falls Lugius der glückliche erste Siedler war: Sein Name bedeutet: Der aus Lugdunum (Lyon) Stammende. Das heutige Lyon wurde vermutlich nach einer keltischen Gottheit des Lichtes benannt.
- Luissel, Lussel, Lucel usw. Orts- und Flurnamenteil in der welschen Schweiz, bedeutet stets klein, von ahd. luzil.
- Lullier GE, zu Jussy; Deutung = die Umgebung von Lullius, einem römischen Siedler + die franz. Endung -ier von lateinisch -aria mit der Bedeutung von Umgebung.
- Lumbrein GR, Bezirk Oberwald, im Val Lumnezia; Deutsch: allenfalls Lumerins; historische Belege: Lamarine 801-50, Lumarins 1231; Lumirins 1281, Lumbarins 1345, Lombris 1424, Lumeryn 1469, Lumberins 1475, Lumberinss 1536; Deutung = gemäss RN ist die Deutung des Ortsnamens sehr schwierig. 1. geht zurück auf eine lepontisch-ligurische Wurzel *lem (Planta). Gemäss LSG ist eine ligurische Besiedlung des Bündnerlandes aber höchst fraglich. 2. bei den Höfen der Leute des Leomar, von ahd. = berühmter Löwe. Von *Leomarinca (Studer). Diese Deutung gilt heute als völlig veraltet, denn die Gegend war nie in nennenswerter Weise deutsch besiedelt. 3. Das RN schlägt den Personennamen Lumenius als Ortsgründer vor, welcher gut belegt sei. Die Endung -arine/arins bleibt dabei aber unerklärt, könnte aber doch mit lateinisch -aria verwandt sein und dann als Umgebung gedeutet werden. Daraus liesse sich eine Deutung wie 'Hof und Umgebung des Lumenius' herleiten (OGS).
- Lumino TI, Bezirk Bellinzona; Deutsch: Lugmin, Lomin; historische Belege: Lugomini 1168, Legumino 1195, 1200, Lugumino 1214, , Logomino 1215, Lugomino 1237, Lugmino 1262, Lugumyn 1299, Lugmino 1407; Deutung = kleiner, geheiligter Wald, von lateinisch lugos und der Verkleinerungsendung -ino. Lumino ist demnach namenmässig verwandt mit den Orten Lugano, Lugaccio, Lü, Luens und St-Luc, die alle auf lateinisch lugus zurückgehen. Der Name Lugus geht wiederum auf die keltische Gottheit des Lichtes namens Lug zurück.
- Lumneins GR, zu Truns; Deutsch: Lumein; historische Belege: Luminins 926; Deutung = entweder von Luminius oder weniger wahrscheinlich von lat. lama = Moos, Ried.
- Lun: Ortsnamenteil in rätoromanischen Namen, bedeutet meistens Alp, Alpweide etc.
- Lunden GR, zu Luzein und Schiers; Deutung = Alpweide ........?
- Lungern OW,; historische Belege: Lutigern 1275, Lungern 1275, Lungeren 1288, Lungern 1318, Longurn 1???; 1. von *Luitgerinca = 1. bei den Höfen der Leute des Luitger (Studer, Brandstetter), 2. Rain des Lungar (LSG 2005, 551).
- Lünisberg BE, zu Ursenbach; Deutung = ?.
- Lunnern ZH, zu Obfelden; historische Belege: Lundinaurum 13...C-1140, Lundenerum um 1257 , Obrenlundnerun 1311, Lundnerron 1350, Luneren 1437; von kelt. oder ahd (?) lunda = Tonerde, Obfelden ist altes keltisches Siedlungsgebiet mit zahlreichen Grabhügeln und einer römische Siedlung (Kläui & Schobinger).
- Lunschania GR, zu St. Martin; Deutung = ?.
- Lupfen LU, zu Langnau; Deutung = ?
- Lüpfertwil SG, zu Ebnat-Kappel; Deutung = Weiler des L....hart?.
- Luppmen ZH, zu Hittnau; Mundart: Luggme; historische Belege: Lupnauw 1667, Lupmen 1905; Deutung = 1. der Bachname ging sekundär auf den Ortsnamen über. Der bis heute erhalten gebliebene Mundartausdruck Luggmen deutet auf einen keltischen Ursprung hin. Lug war eine keltische Gottheit (Kläui & Schobinger). Diese Deutung wird allerdings dem alten überlieferten Ortsnamen Lupnauw nicht gerecht. 2. es wäre daher auch an 'Aue des Lupo' zu denken, welcher sich aus 'des Lupen Aue' entwickelt hätte. Diese Deutung wiederum wird dem heutigen Mundartnamen des Flüsschens Luggme nicht gerecht. Fazit: Der Ortsname ist nicht sicher zu deuten.
- Lupsingen BL, Bezirk Liestal; historische Belege: Lubesingin 1194, Lubsingen 1347, Lupssingen 1454; Deutung = bei den Höfen der Leute des Lupo (LSG 2005, 552). Der Ortsname ist namenmässig verwandt mit Lobsigen BE und Lucens VD (Oettli).
- Lurengo TI, zu Quinto; Deutsch: Lawreng; historische Belege: Lurenco 1905; Deutung = bei den Höfen der Leute des Lur....(?), vielleicht keltisch (Bruckner). Von der Endung her ist er verwandt mit deutschen Endung -ingen.
- Lürlibad GR, zu Chur; Deutung = Ort beim Bad, wo Weglagerer lauern, von mhd. lure = Hinterhalt. Lure hat noch eine andere Bedeutung. Man benützte es früher als Bezeichnung für ein zweifelhaftes Gesöff. Das Lürlibad könnte seinen Namen also auch von der zweifelhaften Qualität seines Wassers erhalten haben (OGS). Noch um 1952 gab es in Zürich die Bezeichnung Lurebrüe für schlechten Kaffee. Und für den Kanton Bern ist noch die Glunggelure überliefert.
- Lurtigen FR, Bezirk See; Französisch: Lourtens; historische Belege: Lurtens 1397, 1409, Lurtin 1453, 1471, Lurtingen 1558, 1588, 1668; Deutung = bei den Höfen der Leute des Lowart. Der Personenname des alemannischen Siedler ist heute nicht mehr genau zu eruieren, da ältere Belege fehlen (LSG 2005, 552). Der Ortsname ist namenmässig verwandt mit Lourtens.
- Lüsch LU, zu Schwarzenbach; Deutung = Ort beim Riedgras (Oettli).
- Lüscherz BE, Bezirk Erlach; Französisch: Locras; historische Belege: Luschiers 1271, Lusserat 1277, Luscrat 1288, Luschratz 1357, Luschretz 1357; Deutung = der Ortsname ist auf eine suffixlose Bildung zurückzuführen, wie man sie von Köniz, Kerns, Lauertz usw. kennt mit dem kleinen Unterschied, dass der vermutlich romanische Ortsgründer mit den vorhandenen Belegen nicht bestimmt werden kann.
- Lussery-Villars VD, Bezirk Cossonay; historische Belege für Lussery: Luseri 1147, Luxirie 1200-1250, Lussurie 1201-1300, Luxurie 1224, Lussirie 1230; *Luxuriacom, *Luxoriacum; Deutung = Landgut des Luxurius, Luxorius. Historische Belege für Villars: Villar proche Luxuire 1377, Villard sous Lusserie, Villard Luxurier. Deutung = Landgut, Weiler (LSG 2005, 553).
- Lüssi ZG, zu Zug; Deutung = der durch Los zugeteilte Anteil des Einzelnen am Gemeingut (Oettli).
- Lüsslingen SO, Bezirk Bucheggberg; historische Belege: Luslingen 1251, Liuslingen 1275, Liusselingen 1343, Lüsslingen 1555; Deutung = bei den Höfen der Leute des Liuzilo (SONB).
- Lussy FR; Bezirk Glâne; historische Belege: Lussieei um 1150, Luxie 1258; = *Luciacum; Deutung = Landsitz des Lucius.
- Lussy-sur-Morges VD, zu Morges; historische Belege: Villa Lucciaco 1026, Lusci 1177, Luxie 1228; *Luciacum; Deutung = Landsitz des Lucius.
- Lustdorf TG, zu Thundorf; Mundart: Lueschderef; historische Belege: Lustorf 1275, Lostorf 1275, Lustorf 1343, 1388; Deutung = Dorf des Luoz, Liuz (Nyffenegger & Bandle).
- Lustenberg LU, zu Entlebuch; Deutung = ?.
- Lustmühle AR, zu Teufen; Mühle mit Gastwirtschaft, wo es ab und zu hoch herging. Diese Kombination wird auch in Zürich-Seebach von der Binzmühle bestätigt. Das war ums Jahr 1600. Immerhin ist aber auch eine Deutung wie 'Mühle des Liuz, Luoz' noch denkbar.
- Lustnau SZ, zu Muotatal; Deutung = Aue des Luoz, Liuz (?).
- Lustorf FR, zu Düdingen; Deutung = Dorf des Luoz, Liuz (?).
- Lütenberg LU, zu Willisau; Deutung = Berg des Liuto, Luoz (?).
- Lütenwil SG, zu Nesslau; Deutung = Weiler des Liuto, Luoz (?).
- Luterbach SO; Deutung = der Bachname ging sekundär auf den Ort über. Der Bach ist als solcher mit klarem Wasser zu deuten.
- Lüterkofen-Ichertswil SO, Bezirk Bucheggberg; historische Belege: Luterkon 1325, 1341, Liutrikon 1344, Luterkoven 1368, Lu(i)terkon 1382; Deutung = bei den Höfen der Leute des Liutheri (SONB, Lätt). historische Belege Ichertswil: Hisenarteswilare 1148, Ysenartz Wile 1334, Ysnatzwile 1399, Ysertzwil 1400, Isserzwil 1540; Deutung = bei den Höfen der Leute des Isanhart, des Eisenharten (LSG 2005, 555).
- Luternau LU, zu Buttisholz; = ?.
- Lüterswil-Gächliwil SO, Bezirk Bucheggberg; historische Belege: Lüterswyl 1276, Lutterswile 1368, Luterswile 1369; Deutung = Weiler des Liuthart, Leuthard. historische Belege für Gächliwil: Gechlenwil 1365, Gächliwyl 1605; Deutung = Weiler des *Gachilo, als Koseform von *Gacho. Der Otsname ist nemenmässig verwandt mit Gachnag TG.
- Luterthal LU, zu Dagmersellen; Ort benannt nach dem Tal der Luter, abgeleitet aus einem *Lutruntale; Reste einer grossen Römersiedlung.
- Lüthartigen ZG, zu Menzingen; Deutung = bei den Höfen der Leute des Liuthart.
- Luthern Bad LU, Bezirk Willisau; Deutung = Flussname ging sekundär auf den Ort über.
- Luthern LU, Bezirk Willisau; historische Belege: Lutrun 1274, Lutra 1294, Lutertal 1303-08, Lutrun 1370: Deutung = Der Flussname ging sekundär auf den Ortsnamen über. Der Flussname selber ist zu deuten als das Flüsschen mit hellem, klaren Wasser, von ahd. hluttar, mhd. luter = rein, klar, hell (Kluge, Oettli).
- Luthern, An der LU, zu Schötz; Deutung = Der Flussname ging sekundär auf den Ortsnamen über. Der Flussname selber ist zu deuten als das Flüsschen mit hellem, klaren Wasser, von ahd. hluttar, mhd. luter = rein, klar, hell (Kluge, Oettli).
- Lutikon ZH, zu Hombrechtikon; historische Belege: Lutinkon 1217/22, Lutikon 1331, Luticken 1667; Deutung = bei den Höfen der Leute des Luto (Kläui & Schobinger).
- Lütisburg SG, zu (?); Deutung = Ort benannt nach der Burg.
- Lütsch SG, zu Mels; Deutung = vielleicht verwandt mit Leutsch (?).
- Lütschental BE, Bezirk Interlaken; historische Belege: Liscinthal 1238, Lischental 1242, Lyzental 1275, Lytzschental 1303-07, Luchuntal 1305, Lutzschental 1309, Luschental 1322, Liutschental 1349, Lütschenthal 1902; Deutung = der Talname ging sekundär auf den Ort über. Das Bestimmungswort stammt von der Lütschine. Diese wiederum trägt einen ursprünglich keltischen Namen, welcher *Leuccina gelautet haben könnte (LSG 2005, 556).
- Lütschwil SG, zu Mosnang; *Liutwalteswilare; Deutung = Weiler des Liutwald oder Leuthold.
- Lütswil TG, zu Zihlschlacht; *Liutoldeswilare oder ähnlich; historische Belege: Luceswilare 1178, Lutenwile, Lütenwile 1302, Ludoltswile 1303; Deutung = Weiler des Liutold, Liuto, Liutin (Nyffenegger & Bandle).
- Luttenberg TG, zu Oberwangen; historische Belege: Lutterberch 1233, Lutinsburg 1234, Luterberch 1236, Lutirberg 1271; Deutung = Berg des Lutto, lauter Berg, helltönend, für das Auge klar (Nyffenegger & Bandle).
- Lützelflüh BE, Bezirk Trachselwald; historische Belege: Luetzelenwlo 1250, Liutzelnfluo 1275, Lucilvluo 1280, Luzelenvluo 1283, Luezlernvlua 1291, Lucenfluo 1293; Deutung = bei einer kleinen Felswand (BENB):
- Lützelflühschachen BE, zu Lützelflüh; Deutung = Auenwald bei der kleinen Felswand.
- Lützelsee ZH, zu Hombrechtikon; historische Belege: Lucikinse 743/747, Luzzilunsea 826, Lützlunse 13??, Lützelsee 1586; = beim kleinen See (Kläui & Schobinger).
- Lutzenberg AR, Bezirk Vorderland; historische Belege: Lutzernbergg 1651; Deutung = Berggut der Familie Lutz (LSG 2005, 557).
- Luven GR, Bezirk Oberwald; Deutsch: Luvis; historische Belege: Lobene 765, Luvene 801-50, Lubene 801-50, 1050, Luvens 1290-98; Deutung = Der Ortsname ist ungedeutet. Es handelt sich vermutlich um einen vorrömischen Namen (LSG 2005, 557).
- Lüwies ZH, zu Bauma; Deutung = ?.
- Luwiner Fürkli = Forcola di Livigno = Passübergang vom Bernina- zum Ofenpass.
- Luxburg TG, zu Egnach; Historische Belege: Lussbühel 1546, Luxbuhel 1696; Deutung = Hügel der Freude, des Vergnügens, später umgedeutet in Luxburg (Nyffenegger & Bandle).
- Luy, Luys: Orts- und Flurnamen in der welschen Schweiz, bedeuten stets Fels, von keltisch leugh, leic.
- Luzein GR, Bezirl Prättigau/Davos; historische Belege: Lucen, Licines, Lucins 1101-1200, , Luzene 1185, Luzzins 1222, Lueins 1222, Lucins 1246, Lutzins 1246; Deutung = der Ortsname ist bisher nicht gedeutet. Der vorder Teil könnte ein vorrömischer Personenname sein und die Endung könnte -enu sein, dir oft mit POersonennamen verwendet wurde (RN II, 738).
- Luzern LU; Italienisch: Lucerna, Französisch: Lucerne; historische Belege: Lucernensese 801-900, Luciaria 840, Lucerna 853, Luzzeron um 1100, Lucerna 1160, Lucerren um 1200, Luceria, Lucerna 1210, Luzerrun um 1250; Deutung = es gibt zahlreiche abenteuerliche Deutungsversuche: 1. Hell glänzende Stadt, von kelt (?), 2. Leuchtenstadt, von lucerna = laterna, 3 Seeshaupt, von kelt lugcern, 4. Fischerhütte, von luceria, 5. Königskerze, von kelt lucerne, lat lucernaria, 6 Hof des Leodegar, von Luzo = Chlodegar, Leodegar, Liutger und ern, ahd arin = Vorhof, Hof. Darauf weist auch der Name der Luzerner Stiftskirche hin, die 'im Hof' genannt wird. 7. Ort bei den Hechtreusen, von lat luciaria (Hubschmied). 8. Ort am Sumpf, von 'an den Luzeren', von kelt lut (Bähler). Offiziell schmückt sich die Stadt mit Deutung 2, doch ist diese ebensowenig plausibel wie alle anderen mit ausnahme von Hubschmieds Deutungsansatz. Das LSG schlägt folgende Deutung vor: Ort, wo es viele Hechte gibt, also Luciaria, von lateinisch lucius = Hecht und der Endung -aria = Gegend, wo es etwas in grosser Zahl gibt (LSG 2005, 558).
- Lysay VS, zu Val d'Illiez; historische Belege: keine; Deutung = die Endung ay deuten auf einen -acum-Ort, doch mangels Unterlagen kann die OGS den Ort vorerst nicht deuten, doch besteht der Verdacht, dass es eine ähnliche Bildung sein könnte wie bei Lyssach.
- Lyss BE, Bezirk Aarburg; historische Belege: Lissa 1009, Lisso 1085, 1131, Lissa 1142, , Lixa 1146, Lixi 1157, Lixa 1157, Lisso 1185, Liso 1238, Lisa 1281, Liss 1905; Deutung = der dortige Flussname *Lissa ging sekundär auf den Ortsnamen über. Lissa bedeutet, die Giessende, Fliessende oder tröpfelnde. Herkunft wahrscheinlich alteuropäisch (Krahe, Costanzo Garancini).
- Lyssach BE, Bezirk Burgdorf; historische Belege: Lihsacho 894, Lissacho 1255, Lissache 1275, Lyssach 1315; Deutung = der Ortsname geht sehr wahrscheinlich auf ein keltisches/römisches *Lissiacum zurück und bedeutet Landgut des Lissius, Lessius (LSG 2005, 559).
- Lyssachschachen, zu Lyssach; historische Belege: Luginhusin 1239, Lugehusen 1251, Lughusen 1313, Luckhussen 1463, Lugghusen 1467; Deutung = 1. bei den Häusern des Lugo (?), 2. bei den Häusern in einer Lücke, von ahd. lugge (indirekt Kläui & Schobinger). 3. beim Auenwald von Lissiacum. Luckhause wäre demnach ein namenmässig verwandter Ort, ebenso Luggenwil.