Dieser Bachname ist von der OGS rekonstruiert. Der Begriff Bühlhof ist allerdings erst seit etwas 1850 überliefert, sodass das Bächlein früher wohl anders geheissen haben dürfte. Der Bühlhof, ein uraltes Bauerngut, erstmals urkundlich erwähnt im Jahre 1695, wurde schon früh über eine Tüchelleitung von der Rebstockquelle aus mit fliessendem Quellwasser versorgt und dürfte das erste Haus in Seebach gewesen sein, welches über fliessendes Wasser verfügte. Dies dürfte gleich von Anfang an der Fall gewesen sein, da diese Technik etwa zeitgleich auch angewandt wurde, um die Brunnen im Dorf und im Ausserdorf mit Wasser zu versorgen. Die Tüchelleitung ist überliefert durch Befragungen von Johann Jacob Rosenberger durch Ernst Benninger.
Das Bächlein war also ein Teilwasser der Rebstockquelle und floss in einer geschlossenen Holzleitung von der Quelle zum Hof, wo es vermutlich als Stockbrunnen zur Verfügung stand. Dies kann anhand der alten Wildkarte sehr einfach geschlussfolgert werden, da dort klar ersichtlich ist, dass die Quelle etwa drei Meter höher lag als der Bühlhof.
Das nicht benötigte Abwasser des Brunnens floss als winziges Bächlein entlang den Winkeläckern und bewässerte dort die Schärenmooswiesen. Auch dies kann anhand des Zehntenplan von 1820 sehr leicht festgestellt werden, da der geniale Vermessungsfachmann Johann Amann aus Oberrieden selbst solch kleine Details in seinen Plan eingearbeitet hat.
Der Lauf des Bühlhofbächli dürfte sein Ende zu Beginn der 1910er Jahre gefunden haben, als der Bühlhof an das Wassernetz der Gemeinde angeschlossen und die Rebstockquelle als zusätzliche Spülhilfe in die um 1897 erstellte Kanalisation eingeleitet wurde.
Quellen: - Gemeindeplan 1900 mit Kommentaren von Ernst Benninger - «Unser Seebach» 1983, 25 - Zehntenplan von 1820 - Flurnamenbuch von Ernst Benninger 2001, 101 (Stockbrunnen)