Noch bis ins Jahr 1940/41 war der Trambetrieb der Linie 14 ab der Haltestelle Eisfeldstrasse nach Seebach einspurig! Davon zeugt ein Quartierplan von 1938 und zwei Fotos im Baugeschichtlichen Archiv in Zürich (BAZ aus den Jahren 1940 und 1941. Die Doppelspur vom Sternen Ã?rlikon bis zur Eisfeldstrasse wurde 1925 erstellt, wie die beiliegende Foto aus diesem Jahr sehr schön zeigt. Beim Hotel Seebacherhof gab es nochmals ein kurzes Doppelspurstück, welches schon älter war und der Kreuzung der Trams diente, als der Betrieb noch bis nach Glattbrugg führte. An dieser Stelle wurde denn auch der Tank des Spritzentrams aufgefüllt, da so keine Betriebsstörung verursacht wurde. Bei der späteren Wendeschlaufe Katzenbach gab es auf Höhe der heutigen Kreuzung Schaffhauserstrasse/Katzenbachstrasse eine Weiche.
Der durchgehende Doppelspurbetrieb wurde 1941 verwirklicht und zwar zeitgleich mit dem Neubau der alten Eisenbahnbrücke über die Schaffhauserstrasse, welche bereits 63 Jahre alt war. Bei der Gelegenheit wurde auch die Brücke verlängert, sodass die Strasse nun beidseitig ein Trottoir, je eine Fahrspur für den Privatverkehr und zwei Tramgleise aufnehmen konnte.
Bis zum Bau der Wendeschleife beim Landhus Seebach lag die Endstation Seebach vor dem Restaurant «alte Post», wo es ein kurzes Ausweichgleis gab. Gewendet wurde, indem der Wagenführer die Plattform wechselte. Kuriosum: Er zog dazu die Kurbel heraus, mit welcher er die Geschwindigkeit regulierte und nahm sie mit auf die andere Plattform, wo er sie wieder einsteckte. Das war eine Sicherheitsmassnahme, da die Plattform auch von Fahrgästen betreten wurde.
Zur Foto von 1925: Das Haus oben links, auf der anderen Seite des Bahndammes diente für die Aussenaufnahmen des Schweizer Dialekt-Films «Oberstadtgasse». Es liegt auf Ã?rliker Boden.
Quellen: - OGS-eigene (Doppelspur 1941) - Franklin Fehr (Hinweis Oberstadtgasse)