Die Tramlinie 14 gibt es seit dem 1.5.1931. Es ist das Datum der Ã?bernahme der ZOS durch die Städtische Strassenbahn Zürich. Seit diesem Datum trägt die Linie die Nr. 14. Anfänglich waren die Routentafeln rot, dann seit mindestens 1943 (Tramunfallfoto!) weiss mit schwarzer Zahl und seit etwa 1980 hellblau.
Die Tramlinie 14 wird immer wieder als Paradestrecke der VBZ gepriesen und soll punkto Zahl der beförderter Fahrgäste zur Spitze gehören. Sie ist aus dem ehemaligen, grünen ZOS-Trämli, oft als «Gygampfi» bezeichnet, entstanden und wird damit genau genommen im Jahre 2007 110 Jahre alt.
Auf der 14er-Strecke kamen bis 1980 nicht umsonst neue Tramzüge zuerst zum Einsatz. Diese Tradition wurde mit der «Cobra» zum ersten Mal gebrochen, was allerdings andere Gründe hat. Die «Cobra» machte in vielerlei Hinsicht einen so grossen Technologiesprung, dass dieses Tram zuerst auf einer flachen, näher zum Depot liegenden Linie erprobt werden musste, was bekanntlich fast ein Jahrzehnt dauerte. Nun ist das Produkt offensichtlich ausgereift und die Fahrgäste haben sich bis auf wenige kleinere Nachteile daran gewöhnt. Erst jetzt wird dieses Tram nach und nach auf immer mehr Linien eingesetzt und zwar in strenger Abkehr von der bisherigen Gepflogenheit, auf einer Linie stets die gleichen Wagentypen einzusetzen. Von den Vorzügen sollen alle Fahrgäste profitieren können. Dies betrifft vor allem den bequemen Einstieg.
Seit Ende September sind die «Cobras» nun auch auf der Linie 14 anzutreffen. Allerdings wird das Tram 2000 auf dieser Linie nicht ersetzt, sondern nur ergänzt, denn das Tram 2000 kann mehr Fahrgäste aufnehmen als die «Cobra» und das ist auf der Linie 14 von grosser Wichtigkeit. Für die Ã?rliker und Seebacher wichtig ist vor allem, dass die Tramzüge pünktlich und fleissig verkehren und dass man, wenn möglich auch einen Sitzplatz findet. Der etwas hohe Einstieg des Trams 2000 benachteiligt zwar ältere Leute oder Mütter mit Kinderwagen, doch konnte ich beobachten, dass es im 14er stets in ausreichender Zahl freundliche Fahrgäste hat, welche diesen Leuten behilflich sind.
Verglichen mit den Problemen in den 1950er Jahren, ist die Verbindung nach Seebach heute mustergültig. Wenn das bisher noch kein Seebacher den VBZ gesagt hat, dann sei dies hiermit mit grossem Dank nachgeholt.
Einen kleinen Nachteil aber haben auch die «Cobras», allerdings unverschuldeterweise: Da sie auf verschiedenen Linien zum Einsatz gelangen, ist es für die VBZ um einiges schwieriger, Firmen zu finden für die Dachwerbung. Da diese doch ihren Preis hat, halten sich die eher lokalen Gewerbebetriebe mit Werbung zurück, weil sie ihre Werbetafeln natürlich gerne an jenen Trams sehen, welche in der Nähe ihres Geschäftes vorbei fahren. Wenn die Cobras nun aber überall eingesetzt werden, dann ist ein Seebacher Coifeursalon natürlich nicht an der teuren Werbung interessiert, wenn dass Tram dann vorwiegend in der Forchgegend herum fährt. Aber die VBZ hat schon ganz andere Probleme gelöst. Sie wird auch hier eine Lösung finden.
Die Tramlinie 14 soll gemäss einem Bericht im Tages-Anzeiger im Jahre 2000 den Ã?bernamen «Büro-Express» getragen haben, ein Hinweis auf die vielen kaufmännischen Angestellten, welche damit ins Stadtzentrum fuhren.