Der Quartierteil Hürst, welcher baulich mit Neu-Affoltern verbunden ist, quartiermässig aber zu Seebach gehört, wurde seit der Eingemeindung von der Stadt aus reinen Kostengründen äusserst stiefmütterlich behandelt. Da er näher bei Neu-Affoltern lag als bei Seebach, unternahm die Stadt gar nichts, um diese historische Zusammengehörigkeit zu pflegen. Eine einfache Möglichkeit wäre schon immer eine gute Busverbindung nach Seebach gewesen, welche erst 1989 in sehr unvollkommener Art mit der Buslinie 29 verwirklicht wurde, aber bis heute nur sehr mässig benützt wird.
Um die Frequenzen der Linie 29 zu erhöhen, müsste die Linie beim Hürsthof von der Seebacherstrasse abzweigen und wie früher über einen gesicherten Bahnübergang, welcher nur den Bussen und den Fussgängern vorbehalten wäre, zur heutigen Hürststrasse geführt werden, wo eine Haltestelle Hürstring geschaffen werden müsste. Der Wendepunkt des Busses 29 bliebe dabei unverändert. Damit wäre das zu Seebach gehörende Hürstgebiet endlich auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln direkt erschlossen. Dies scheint der OGS wichtig, nachdem alle Versuche, den Bus 45 in der Hürstsiedlung halten zu lassen, bis heute nicht verwirklicht wurden.
Der Privatverkehr würde dabei weiterhin über die bisherige Streckenführung der Seebacherstrasse geleitet, sodass es für die Anwohner der Hürstsiedlung keine nennenswerte, zusätzliche Lärmbelästigung gäbe. Selbstverständlich wäre ein einfacher, aber gut gesicherter Durchgang für Fussgänger ebenfalls zu verwirklichen. Eine ebenerdige Ã?berführung wäre zudem viel günstiger als eine Unterführung und ergäbe für die Hürstbewohner eine sicherlich willkommene Verbindung zur Seebacher Einkaufswelt, welche vermutlich für zusätzliche Kunden dankbar wäre. Auch die Sportler des Hürstgebiets, welche das Schwandenholz oder ganz einfach das dortige Wandergebiet im Auge haben, wären dafür dankbar. So würde auch die Abnabelung des Hürstgebiets von seinem Quartier Seebach beseitigt, was im Interesse aller stünde.
Diese Idee ist allerdings nicht neu. Seit 1917 versuchte der alte Seebacher Gemeinderat und nach 1933 die Stadt Zürich, dies in der einen oder anderen Form zu realisieren, doch sperren sich die SBB ganz grundsätzlich dagegen. Sie wollen keine neuen Barrieren, sondern Strassen- und Schienenverkehr aus Sicherheitsgründen konsequent trennen. Sie würden nur einer Unterführung zustimmen, möglichst ohne Kostenbeteiligung. Das käme aber viel zu teuer und der bauliche Eingriff wäre für das Wohngebiet zu krass und unverhältnismässig. Eine Unterführung wäre nur mit einer neuen Erschliessungsstrasse von der Neunbrunnenstrasse her zu den Wohnblöcken entlang den Gleisen möglich und an der Hürststrasse müssten Hauszugänge geändert und einige Parkplätze aufgehoben werden. Das stände in keinem Verhältnis zum Nutzen, daher wird das Hürstgebiet wohl noch für längere Zeit kaum besser erschlossen werden.
Ein Interesse der Stadt an der Zugehörigkeit des Quartiers zu Seebach ist kaum gegeben, da diese die drei Quartiere Ã?rlikon, Affoltern und Seebach zu einem Stadtkreis zusammen gefasst hat und zentral von Ã?rlikon aus verwaltet. Von Stadtseite werden die drei Quartiere nur noch grundbuchrechtlich unterschieden.