Früher war es völlig normal, dass fast jedes Tram beim Wenden an der Tramendstation Seebach quietschte. Das Kurvnquietschen trat je nach Witterung unterschiedlich stark in Erscheinung. Es betraf sowohl Fahrzeuge mit Drehgestellen (Elefant, Haifisch, Karpfen, Mirage, Tram 2000) als auch solche mit Einzelachsen (Esel und seine Verwandten). Das Kurvenquietschen wurde verursacht durch den Umstand, dass sich bei Drehgestellen die Achsen in engen Kurven nicht radial ausrichteten, sodass sich die Radsätze mit den Spurkränzen an die Gleisflanken drückten und dort eine starke Reibung hervor riefen.
Auch Trams mit zwei Achsen waren davon betroffen, speziell jene, bei welchen die Achsen weit auseinander lagen. Bei ihnen trat der gleiche Effekt auf, wie er oben für die Trams mit Drehgestellen beschrieben wurde und zwar deshalb, weil sich auch bei den zweiachsigen Trams die Radachsen in den engen Kurven nicht radial einstellten.
Bei feuchter und kalter Witterung konnte dies zu sehr starkem Kurvenquietschen führen. Bei warmem und trockenem Wetter war es etwas besser. Dies ist allerdings nur die subjektive Meinung der OGS.
Bei den Cobras hingegen, die offenbar Einzelradaufhängungen haben, tritt das Kurvenquietschen nicht auf, weil sich bei diesen Trams dank der Einzelradaufhängung die Räder immer parallel zu den Gleisen ausgerichtet sind. Die Spurkränze haben so gar keine Möglichkeit, sich an den Gleisflanken zu reiben. Das ist aber nur eine Annahme der OGS aufgrund ihrer Beobachtungen.
Da die verbliebenen Mirages und speziell die Tram 2000 noch bis zu zwei Jahrzehnte oder mehr im Einsatz bleiben werden, haben die VBZ in den 1990er Jahren in Zusammenarbeit mit Spezialfirmen ein Schmiersystem entwickelt, welches die Spurkränze vor dem Befahren von engen Kurven kurzfristig schmiert. Dies trägt dazu bei, dass das Kurvenquietschen weitgehend, wenn auch nicht vollständig, unterbleibt.
Es wurden auch neue oder umgebaute Drehgestelle in Erwägung gezogen, bei welchen sich die Achsen selbsttätig dem Kurvenradius anpassten, doch waren solche Drehgestelle sehr teuer, sehr komplex und sie passten vor allem nicht in die engen Verhältnisse unter einem Tram. Interessant wären sie aber gewesen, weil solche Drehgestelle die Gleise viel weniger belasten und damit geholfen hätten, die Gleisunterhaltskosten zu senken.
Quellen: - Eisenbahnamateur - Schweizer Eisenbahn-Revue - Tagespresse - OGS-eigene