Geboren am 7.7.1900, verstorben am 5.3.1975. Voller Name: Otto Wiebach-Meier. Primarlehrer, später Oberstufenlehrer. Unterrichtete ab 1926 bis 1965. Bis 1957 im Schulhaus Buchwiesen 3 und die letzten Jahre im Buhnrain. Er wohnte 1931 an der Bühlstrasse 8 (nach 1933 Bühlwiesenstrasse) und um 1950 an der Grünhaldenstrasse 26. Nach seiner Pensionierung 1965 zog er nach Küsnacht ZH. Er war in Seebach einer der ersten Lehrer für die neu gestaltete Oberstufe, welche später in eine Oberschule, eine Realschule und eine Sekundarschule eingeteilt wurde. Die Oberschule hiess anfänglich Versuchsschule und hier war Otto Wiebach im Einsatz. Parallel-Lehrer in den letzten 3 Jahren war Lehrer W. Urech. Die Versuchsklasse arbeitete mit den Lehrbüchern der Sekundarschule. Von seiner ganz frühen Schultätigkeit hat noch eine Schulfoto von 1927/28 überlebt und es sind noch drei Kinder aus dieser Klasse namentlich bekannt: Elsi Benninger, Emmeli Tanner und Trudi Meier. Einige Jahre später ist auch Luise Kuhn vom dortigen Milchlädeli bei Otto Wiebach zur Schule gegangen.
Otto Wiebach war didaktisch ein guter Lehrer und verstand es, den Lehrstoff leicht fassbar zu vermitteln. Als eine Schwäche von ihm galt hingegen, dass er angeblich die Mädchen etwas mehr schonte und mit den Buben etwas strenger war, manchmal mit allen, manchmal auch nur mit einzelnen. Und genau hier bekam er manchmal gewissen Ärger. Luise Kuhn, später Eisenring-Kuhn ist bei ihm zur Schule gegangen. Sie hat den Lehrer als streng in Erinnerung, obwohl sie doch ein Mädchen war. Dieses zeigt, dass solche Einschätzungen eben rein persönlich sind und nicht als absolut betrachtet werden dürfen. Es war damals hinlänglich bekannt, dass die Mädchen durchschnittlich gesehen, artiger waren als die Buben. Es lag wohl einfach am Naturell der Geschlechter. Vielleicht ist es auch eine rein statistische Konsequenz, wenn ein Lehrer im Laufe seiner Dienstzeit an die 500 oder mehr Schüler je 3 Jahre lang forme, bei einem einzelnen die Chemie einfach nicht stimmen will.
So ist überliefert, dass er meinen Bruder Robert Berger wegen gelegentlichen Kleinigkeiten etwas zu sehr bedrängte, sodass dieser zu Hause erzählte, dass der Lehrer mit ihm zu streng umginge. Vater Robert Berger senior wusste, dass sein Sprössling manchmal ein Lausbub sein konnte, aber sicher kein Flegel. Er besuchte daher Otto Wiebach während der Schulzeit und ging mit ihm streng ins Gericht und verbat sich, dass sein Sohn von ihm so streng behandelt werde. Das schien dem Lehrer Eindruck gemacht zu haben, denn fortan hatte Robert Berger keine Probleme mehr mit dem Lehrer. Dieser ging fortan allen Problemen aus dem Weg.
Die Einschätzung der Schüler, dass Otto Wiebach manchmal etwas zu streng war, scheint eine sehr persönliche Empfindung gewesen zu sein, denn von anderen Quellen ist bekannt, dass Otto Wiebach als sehr angenehmer und durchaus umgänglicher Lehrer galt. Dieser Meinung war letztlich auch der bereits erwähnte Schüler Robert Berger, trotz des Vorkommnisseses mit seinem Vater oder vielleicht gerade deshalb.
Dass Otto Wiebach insgesamt ein guter und erfolgreicher Lehrer war, wird auch durch seine Enkelin Chantal Wiebach bestätigt, welche ihren Grossvater als liebevollen, guten Menschen bezeichnete.
Quellen: - OGS-eigene (Kommentar) - Emma Schulthess-Meier (Dienstzeit) - Adressbuch von Seebach 1931 - Adressbuch der Stadt Zürich 1950 - Robert Stöckli (Versuchsschule) - Robert Berger jun. - Ernst Benninger - Thuri Meier - Luise Eisenring-Kuhn - Chantal Wiebach, Enkelin