Primarlehrer der 4. bis 6. Klasse im Schulhaus Buhn für die Jahre 1954-57, ab 1957 im Schulhaus Kolbenacker. Er trug den Übernamen Schlangelegger.
Reinhard Langenegger war ein gemütlicher und freundlich wirkender Lehrer. Gemütlich und freundlich war aber nur sein Naturell. In seiner Aufgabe als Lehrer war er doch eher streng und ausgesprochen gerecht. Er war sich nicht zu schade, bei auftretenden Problemen zu den Schülern nach Hause zu kommen. Wenn er das für nötig hielt, meldete er sich immer über die betreffenden Schüler an, sodass Eltern und Kind Bescheid wussten und es nie eine Geheimniskrämerei gab. Auch zu Hause mussten die Schüler beim Gespräch mit den Eltern stets mit dabei sein. Er hat seine erzieherische Aufgabe sehr intensiv wahrgenommen und hat für die Beobachtungsperiode nie Ohrfeigen verteilt. Er hatte die Gabe, diese zu umgehen, was ihn allerdings mehr Zeit gekostet haben dürfte. Er war bei seinen Schülern sehr beliebt. Er hat seine Schüler gegen Angriffe aller Art von aussen verteidigt wie eine Glucke ihre Jungen und er war stets überzeugt, dass man bei richtiger Behandlung auch sehr schwierige Schüler einigermassen zähmen könne.
Dass er damit Recht hatte, zeigte sich indirekt darin, dass aus seiner Schulzeit im Buhn und Kolbenacker kein einziger Fall bekannt ist, wo ein Schüler ausrastete. Selbst schwierige Schüler erkannten bald, dass sie es mit diesem Lehrer nicht verderben durften. Sie merkten offenbar, welchen inneren Wert er für sie darstellte. Neben diesen hervorragenden Führungsqualitäten, die offensichtlich auf natürlicher Autorität gründeten, war Reinhard Langenegger auch für seinen Geografieunterricht bekannt. Der Unterricht war stets spannend und der Humor kam bei ihm nicht zu kurz. Das gelegentliche, gemeinsame Lachen machte aus Lehrer und Schüler Verbündete. Dennoch behielt er die Zügel stets fest in der eigenen Hand und die Kinder wussten immer, wer der Häuptling war.
Es ist ein Beispiel bekannt, wo ein Schüler tatsächlich einmal etwas sehr Dummes anstellte. Als es auskam, sagte Reinhard Langenegger zum Schüler vor der ganzen Klasse: "Das wird etwas setzen! Ich gebe dir jetzt ein paar Tage Zeit, darüber nachzudenken. Dann kommst du zu mir und sagst mir dann, was du dir dazu so gedacht hast." Was dann zwischen Lehrer und Schüler vorging, blieb unbekannt. Es war aber offensichtlich, dass der Schüler zur Einsicht kam und seine Dummheit einsah. Damit war eine Strafe hinfällig. Auffällig war aber der grosse Fleiss des Schülers von jenem Tage an. Bekannt ist auch, dass einige Schüler bei ihm Rat holten. Auch Jahre später noch.
Fazit: Reinhard Langenegger war ein Meister seines Fachs.
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