Da sich Primarlehrer Heller in seinem letzten Schuljahr vor der Pensionierung (1958/59) das Bein brach (angeblich beim Skifahren), musste für ihn während längerer Zeit ein Verweser namens Huber einspringen. Seinen Vornamen hat er abgekürzt mit Rud., womit man einen Rudolf vermuten darf. Dieser befand sich offenbar auch schon kurz vor der Pensionierung oder sah zumindest so aus. Er kam stets schwarz geschalt zur Schule, benützte noch einen Kneifer und lehrte die Schüler neben der üblichen Schnürlischrift auch noch die alte zackigere deutsche Schrift. Wer sich noch daran erinnert, weiss, dass sie im Lehrbuch der deutschen Grammatik für die Mittelstufe ganz hinten zum Ã?ben nachgeschlagen werden konnte. Sie gehörte aber schon damals nicht mehr zum Pflichtprogramm, war also sozusagen nur noch Kür.
Von Rudolf Huber gibt es noch eine Schriftprobe in Form eines Primarschulzeugnisses aus dem Jahre 1958. Sie zeigt eine Schnürlischrift von erstaunlicher Reinheit, schon fast Kalligrafie. Wäre er ein Schüler gewesen, dann hätte er damit im Schönschreiben mit Sicherheit die Note 6-7 bekommen!
Auch wenn Rudolf Huber punkto Erscheinungsweise aus einer ganz anderen Epoche zu stammen schien, die Schüler dachten so an die Zeit um den ersten Weltkrieg, ist es ihm wohl gerade deshalb gelungen, sich bis heute in Erinnerung zu halten.
Quellen: - Pierre Kavanagh (Lehrerbeschrieb) - OGS-eigene
Der Zeugnisausschnitt zeigt die Handschrift des Lehrers. Obwohl der Lehrer zu dieser Zeit wohl über 60 Jahre alt war, hat er seine Schulschrift rund 50 Jahre lang unverändert beibehalten.