1933-1991. Primarlehrer der 4. - 6. Klasse im Schulhaus Buchwiesen 3 (1959, 1960, 61, 62, 82, 85, 91). Maurus Allera war verheiratet mit Maria Allera. Schon sein Vater Paolo Allera (1902-1989) war Primarlehrer und trat in den frühen 1960er Jahren manchmal als Verweser im Schulhaus Buchwiesen 3 auf. Maurus Allera verstarb im Jahre 1991 im Klassenzimmer nach Schulschluss. Nach anderen Informationen soll er zuhause in der Küche plötzlich an Herzversagen verstorben sein. Welche Version die richtige ist, bleibt vorerst offen. Die Schüler waren vom plötzlichen Tod des Lehrers sehr betroffen und traurig. Seine Frau, die ebenfalls Lehrerin war, hielt noch lange Kontakt mit der letzten Klasse.
Maurus Allera bediente sich, wie das damals üblich war, auch noch der Strafe mittels Ohrfeigen und ähnlichem. Zwei Buben, welche wegen dem Unfug, den sie anstellten, Empfänger von solchen Ohrfeigen waren, sind der OGS sogar namentlich bekannt, indem der eine von ihnen darüber berichtete. Die beiden Schlingel hiessen Pierre Kavanagh und Hartmuth Attenhofer. Und wenn es sein musste, dann machte er auch bei Mädchen keine Ausnahmen. So erinnert sich Ruth Bertschinger noch gut daran, dass sie einmal eine saftige Ohrfeige kassierte und wie sie meint, zu jener Zeit eine Gerechtfertigte. Sie bestätigt denn auch, dass sie keine Schäden davon trug.
Zur Ehrenrettung des Lehrers Maurus Allera und all seiner Arbeitskollegen sei nochmals ganz ausdrücklich erwähnt, dass dies vor bald 50 Jahren geschah, als Ohrfeigen und dergleichen neben Strafaufgaben eine offizielle Sanktionsmöglichkeit des Lehrkörpers war. Es gab damals sogar Mütter, die die Lehrer ausdrücklich ermächtigten, ihren Söhnen Ohrfeigen zu verpassen, wenn diese es verdient hätten. Damals galt noch: Wer sein Kind liebt, der züchtigt es. Die Züchtigung erfolgte damals noch weitgehend händisch, mit dem Teppichklopfer, einer Rute, dem Rohrstock, dem Lineal oder einer Fitze. Weitere Sanktionsmöglichkeiten, welche die OGS noch selber erlebte, waren der Bewurf mit einer Kreide, einem nassen Schwamm, ferner der Ohrenstüber, das Ohrenziehen, die Kopfnuss, das Schütteln an den Achseln oder das Ziehen an den kurzen Haaren vor den Ohren sowie das Kneifen der Wange, verbunden mit Schütteln des Kopfes, dies einfach der Vollständigeit halber.
Um aber alles ins richtige Licht zu rücken sei darauf hingewiesen, dass ich als besonders schwieriger Bub im Laufe meiner 10 Schuljahre vielleicht 5 bis 7 Mal mit einer Kreide beworfen, an den Haaren gezupft, einen Tatzen bekam oder georfeigt wurde. Die damals noch üblichen Strafen waren somit ziemlich bedeutungslos, aber durchaus wirksam. Und noch etwas: Lehrer Maurus Allera war bei seinen Schülerinnen und Schülern sehr beliebt.
Quellen: - Pierre Kavanagh (Ohrfeigen wegen eines Streiches) - Beat Czybik (Familienangaben) - Ruth Baumann-Bertschinger (saftige Ohrfeige) - Melanie Meneghini-Pfister, Schülerin von 1982-85 (Umstände seines Todes) - OGS-eigene