Primarlehrer, von 1866-1887 in Seebach tätig. Bezirksgerichtspräsident (1913). Zürichstrasse 424, nach 1933 Schaffhauserstrasse. Er erwarb zwischen 1892-96 das 2. Haus nach der Neunbrunnenstrasse, rechts der Strasse in Richtung Ã?rlikon gesehen. Alte Assek-Nr. 244, neu 424. Es war das Haus vor dem Benedetti-Nyffeler-Haus. Erbaut in den 1889, abgetragen vor 1968.
Jakob Hotz begann seine Schultätigkeit in Seebach als Vikar. Er war verheiratet. Das Paar hatte mindestens einen Sohn namens Jakob. jun, welcher 1913 noch zu Hause wohnte und von Beruf Kaufmann war. Schon bald spielte Jakob Hotz im Gemeindeleben eine führende Rolle. Er war Mitbegründer des Turnverein Seebachs (TVS) und amtete ab 1887 als Bezirksrichter, weshalb er in diesem Jahr aus dem Schulbetrieb ausschied. Für 1913 ist er als Bezirksgerichtspräsident vermerkt. Reinhard Ochsner schreibt, dass man an den Gemeindeversammlungen auf ihn gehört habe. Die Hotz' dürften bereits vor 1931 verstorben sein, daher wurden sie im Adressbuch 1931 nicht mehr erwähnt. Sein Sohn hat Seebach verlassen.
Jakob Hotz war sich nicht zu schade, an einem Vortrag beim VVS im Jahre 1905 ein paar interessante Angaben zu verraten, die Vergleiche mit heute erlauben. Er verriet damals, dass er als Richter ein Jahressalär von Fr. 750.-- bezog. Da dies vor über 100 Jahren war und er die Angaben selber machte, sind sie hinsichtlich des Persönlichkeitsschutzes nicht relevant.
Zu Vergleichszwecken gab er auch noch an, wie die Preise damals aussahen: 1 kg Fleisch 15-25 Rp., 1 kg Brot 5 Rp., 1 Liter Milch 3 Rp. Nach heutigen Preisen umgerechnet, ergibt das auf der Basis von Milch: Fr. 39Â?975.--, auf der Basis von Brot Fr. 27Â?000.--, auf der Basis von Fleisch Fr. 112Â?500.-- pro Jahr und im Durchschnitt somit rund Fr. 60'000.--. Das müsste man einmal einem heutigen Richter erklären! Zum Vergleich: Eine Wäscherin verdiente zu dieser Zeit bei einer Sechstagewoche pro Jahr Fr. 150.--, eine Magd gar nur Fr. 52.--. Welche zusätzlichen Leistungen in diesen Löhnen noch enthalten waren, hat er nicht erwähnt. Es ist aber zu vermuten, dass hier Kost und Logis inbegriffen waren.
Quellen: - Seebacher Nachrichten Nr. 12, 1959, Beitrag von Reinhard Ochsner - «Geschichte von Seebach», Reinhard Ochsner, 1952-54, SN - Brandassekuranz-Steuerverzeichnis 1892-96 - Adressbuch von Seebach 1913