Das Rezept stammt von Luiza Cherestes (sprich Chärästäsch) aus Dübendorf ZH im Jahre 1974. Für die Entstehungsgeschichte der Mititei, (sprich Mititeï) gibt es einen eigenen Beitrag, in welchem Sie viele weitere interessante Details erfahren, siehe dort!
Zutaten für 4 Personen
- 600 g Hackfleisch vom Rind - 1 grosse Zwiebel, in sehr feine Würfelchen geschnitten - 3 grosse Knoblauchzehen, in sehr feine Würfelchen geschnitten - 3 EL Olivenöl (1 EL dieses Öls ersetzt den früher verwendeten Rindertalg, die anderen dienen zum Braten in der Pfanne oder zum Bepinseln vor dem Grillen) - 1 dl Rindsbouillon, Rinderbrühe oder Knochensud - 1/2 EL Paprikapulver - sehr wenig Nelkenpulver - wenig Kreuzkümmel, gut zerrieben - wenig Thymian, frisch, ganz fein geschnitten - wenig Koriander, frisch, ganz fein geschnitten - sehr wenig Bohnenkraut, frisch, ganz fein geschnitten (fakultativ) (es müssen nicht alle Kräuter zugleich benützt werden, einige davon genügen) - 1.6 g Natron oder ersatzweise Backpulver - ganz wenig Zitronensaft - schwarzer Pfeffer, frisch gemahlen - Cayenne-Pfeffer (oder vergleichbares Gewürz) - Salz
Zubereitung
- 1 EL Olivenöl, Zwiebel, Knoblauch, Salz, Kräuter und alle anderen Zutaten zum Fleisch geben.
- Natron hinzu fügen und alles gut durchkneten. Dafür sollten Sie sich so gegen 15 Minuten Zeit nehmen, Schluck! Ja, Sie lesen richtig: 15 Minuten. Es lohnt sich! Danach die Masse 12 Stunden zugedeckt im Kühlschrank ruhen lassen.
- Dann die Fleischmasse aus dem Kühlschrank nehmen und etwa 1 Stunde warten, bis sie Küchentemperatur angenommen hat. Im heissen Öl ein kleines Stück vorbraten und die Würze prüfen. Falls nötig nochmals abschmecken.
- Mit nassen Händen kleine Rollen von 2-3 x 7-8 cm formen und mit etwas Öl bepinseln.
- In der Grillpfanne auf dem Herd oder auf sehr heissem Feuer auf dem Grill von allen Seiten kurz anbraten und immer wieder wenden. Sie sollen aussen eine Kruste bekommen und innen noch ein wenig roh und saftig bleiben.
- Servieren entweder zusammen mit in Olivenöl eingelegten grillierten Peperoni und Dillgurken oder dann mit Dill-Kartoffelsalat mit Mayonnaise. Diese Beilagen sind alte Tradition und werden oft nur noch zu Hause gepflegt. An Grillständen bei Festveranstaltungen fehlen sie meist, denn dort gibt es aus Aufwandgründen einfach Brötchen dazu.
Bemerkungen
1. Die Fleischmasse muss ziemlich fest sein. Ist die Masse zu dünnflüssig, dann neigen die Würstchen zum Zerfallen.
2. Mititei werden möglichst heiss gegessen, am Grillstand mit Brötchen und einem Bier, am Tisch eher mit Peperoni, Tomaten, Salzgurken, Knoblauchsauce (Mujdei, sprich Muschdeï), seltener auch Dill-Kartoffelsalat und Bier. Anstelle von Mujdei kann man auch eine der hiesigen Knoblauchsaucen verwenden, sie schmecken einigermassen ähnlich und kommen hier besser an als die etwas rustikalere Mujdei. Man bedenke aber, dass hierzulande leider viele Leute den Knoblauchduft nicht so mögen. Merken Sie sich: Knoblauch ist für Liebhaber und die sind etwas seltener. Von den gesundheitlichen Wirkungen des Knoblauchs her gesehen, müsste man ihn viel öfter essen. In den Mititei kann man aber den Knoblauch belassen, er verliert im Gesamtaroma seine Auffälligkeit. Ein kleiner Trick: Durch Hinzufügen von ganz wenig Zimt und Anis beim Mischen tritt der Knoblauchgeschmack noch weiter in den Hintergrund.
3. Die Mititei sollten nur mit Rindfleisch, allenfalls noch mit Lammfleisch zubereitet werden, da man sie nicht ganz durchgebraten isst. So sind sie aussen schön knusprig und innen noch saftig. Bei anderen Fleischsorten, welche man ganz durchbraten soll, schmecken die Mititei trocken und etwas gummiartig und es fehlt ihnen der Pfiff des Ursprünglichen.
4. Für die Mititei gibt es mehrere hundert regionale Rezepte, welche leicht voneinander abweichen, speziell bei der Würze und bei den Beilagen. Das obige Rezept stammt aus Klausenburg (rum. im Volksmund Cluj, amtl. Cluj-Napoca, ung. Kolozsvár), ist aber bereits gute 50 Jahre alt. Da viele Deutschrumänen nach Deutschland und deutlich weniger in die Schweiz ausgewandert sind, gibt es auch hier und dort viele Varianten. Erschrecken Sie also nicht über die obige Rezeptur. Dieses Rezept ist eben nur eine von vielen Varianten.
Hier sieht man eine Anzahl Mititei, die ich mit Lammfleisch zubereitet habe. Das gelingt genau so gut, aber sie schmecken etwas anders und sind etwas kleiner.