Hans Rudolf Wettstein geb am 5.2.1859 in Seebach und gestorben am 1.2.1929 in Langenberg NRW. Er hatte seinen Beruf als Färber noch in der Schweiz erlernt. Da es in Seebach in den späten 1870er Jahre keine Färberei gab, dürfte er seine Ausbildung in Zürich absolviert und dort gearbeitet haben. Färbereien in der Stadt Zürich werden im Seebacher Schriftgut für die fragliche Zeit um 1875-80 mindestens zwei Mal erwähnt, eine davon am Escher-Wyss-Platz (Färberei Dr. Cäsar Schöller) und die andere in Zürich Richtung Zollikon (Seidenfärberei Blatter im Zürichhorn). Eine weitere gab es in Zürich-Altstetten. Der Farbhof erinnert heute noch daran! Siehe auch die Beiträge Meier-Schwarz, Margareta und Michelsgüetli!. Gemäss indirekter Aussage von Ernst Benninger dürfte er zu jenen Wettsteins gehört haben, welche auf der Buhn siedelten. Ausser diesem Hinweis in "Die alten Geschlechter von Seebach" gibt es keine Namensnennungen der Wettsteins auf der Buhn in Ernst Benningers publizierten Schriften, auch nicht im Beitrag "Häuser und ihre Geschichte" in "Unser Seebach".
Dank einer Anfrage von Eberhard Behmers in Schweden kam die OGS zu ein paar weiteren Namensträgern und sonstigen Informationen. Und dank den Recherchen von Dr. Kurt Mäder im Stadtarchiv Zürich konnten diese Angaben noch weiter ergänzt werden. Zum eingangs erwähnten Färbermeister Hans Rudolf Wettstein sen. sind nun auch seine Eltern bekannt: Es waren dies Jacob Wettstein, von Beruf Schuhmacher und Rosina Wettstein, geborene Bosshardt. Weitere Angaben fehlen. Hans Rudolf Wettstein blieb vermutlich bis gegen 1880 Seebach heimisch. Danach dürfte er auf Wanderschaft gegangen sein. Das war damals üblich, um zum Färbermeister zu werden. Ob er nach seiner Wanderschaft nach Seebach zurück kehrte, ist in den Bürgerregistern nicht vermerkt. Er könnte aber besuchshalber hier gewesen sei. Es ist zu vermuten, dass er auf seiner Wanderschaft in Deutschland hängen blieb, denn er heiratete am 23. Mai 1884 die Louisa Pleitgen in Krefeld. Bevor er sich in Krefeld niederliess, arbeitete er in Stuttgart.
Das Paar hatte 4 Kinder: Louisa, geboren am 21.4.1885, gestorben am 1. März 1886, Paula Louisa, geboren am 30.5.1886, Hedwig geboren am 18.1.1890, gestorben am 27.10.1918 in Krefeld und Hans Rudolf jun, geboren am 29.3.1894 in Krefeld. Am 13. August 1895 verstarb Hans Rudolfs Frau. Er heiratete am 27.11.1897 daselbst seine 2. Frau Margaretha Elisabetha Amalie Held aus Mülheim, Ruhr. Das Paar hatte ein Kind namens Rudolf, geboren 30.9.1900.
Hans Rudolf Wettstein, sen. arbeitete in leitender Anstellung in Krefeld, in Langenberg und evt. kürzere Zeit in Frankfurt a, M. als Färbermeister in einer Schwarzfärberei. Er verstarb am 1.2.1929 in Langenberg, seine 2. Frau verstarb bereits am 12.3.1924 ebenfalls in Langenberg Rheinland, heute NRW. Das fünfte und letztgeborene Kind Rudolf wurde später ein bekannter Architekt. Ã?ber ihn schreibt Eberhard Behmers zurzeit eine Biografie und wandte sich an die OGS, in der Hoffnung, dass man in Seebach noch etwas mehr über diesen Wettstein weiss.
Der hier genannte Hans Rudolf Wettstein sen. entstammte aber nicht der 2. Seebacher Wettstein-Sippe von Jakob Wettstein aus Fällanden, der um 1850 nach Seebach kam, denn dessen 11 Kinder hiessen anders. Er musste folglich ein Abkömmling der 1. Wettstein-Sippe gewesen sein und dürfte zu den letzten Wettsteins seiner Sippe in Seebach gehört haben. Sein Wohnort ist noch unbekannt, doch schreibt Ernst Benninger, dass diese Wettsteins alle auf der Buhn wohnten. Auch die Genealogie ist rückwärts nur bis zu seinen Eltern geklärt.
Leider besitzt die OGS ausser den Hinweisen in Ernst Benningers Büchlein "Die alten Geschlechter von Seebach" keine weitergehenden Informationen über die 1. Seebacher Wettstein-Sippe. Eines ist aber dank Ernst Benninger geklärt, denn dieser schrieb, dass noch vor Ende des 19. Jahrhunderts alle Nachfahren der 1. Sippe ausgewandert oder verstorben seien. Da Hans Rudolf Wettstein zu den Ausgewanderten zählt und seine Auswanderung auf etwa 1880 angenommen werden kann, gehörte er somit in Seebach eher zu den letzten Nachfahren der 1. Wettstein-Sippe. Die letzten könnten seine Eltern oder die allfälligen Geschwister gewesen sein.
Einige Präzisierungen folgen noch, erfordern aber noch etwas Zeit. Mehr über das Leben des Hans Rudolf Wettstein erfährt man unter www.909.se, siehe dort!
Quellen: - Ernst Benninger in "Die alten Geschlechter von Seebach" - Eberhard Behmers (diverse Angaben und Unterlagen) - Bürgerbuch Seebach, Stadtarchiv (herausgesucht durch Dr. Kurt Mäder) - Unser Seebach, 1983, Ernst Benninger (Häuser und ihre Geschichte)