Der Salat Olivier ist in Russland sehr beliebt. Man nennt ihn dort in deutscher Transkription "Salat Oliwje". Serviert wird er an allen russischen Feiertagen, speziall auch bei privaten Geburtstagen und an Neujahr. Die Vorgeschichte zu diesem Salat lesen Sie am besten in der OGS unter den Beiträgen Die Entstehungsgeschichte des Salats Olivier, dann unter Die Entstehungsgeschichte des Salata de boeuf sowie unter Sauce Olivier. Wenn Sie das Fleisch weglassen, dann haben Sie einen russischen Salat vor sich, aber keinen russischen Kartoffelsalat, der wird nochmals anders zubereitet. Ein einfaches und unkompliziertes Rezept für den Salat Olivier ist das folgende:
Rezept für 4 Personen
- 300 g gekochtes Siedfleisch oder gebratenes Hühnerfleisch - 400 g Kartoffeln, am Vortag nicht zu weich gekocht - 150 g Rüebli - 150 g Zwiebeln, sehr fein geschnitten - 2 Knoblauchzehen - 100 g Salzgurken, samt ein wenig Gurkenwasser - 400 g Dosenerbsli - 3 Eier - 200 g Mayonnaise - 20 g Dijon-Senf - Salz - Pfeffer, weiss - Dillspitzen, reichlich
Vorbereitung
- Die Kartoffeln am Vortag vorkochen, aber nicht zu weich kochen, damit sie beim Schneiden in Würfeln nicht zerfallen. Über Nacht kühl lagern. Gleiches gilt auch für die Rüebli. Dann noch die Eier hart kochen, auskühlen lassen und ebenfalls kühl lagern.
Zubereitung
- Die Kartoffeln, die Rüebli, das Fleisch, die Salzgurken und die Eier würfeln. Dann die Zwiebeln und den Knoblauch im letzten Moment fein schneiden. Nun die Erbsli gut abtrofen lassen und alles in eine Schüssel geben. Mit Gurkenwasser, Salz, Pfeffer, Dijon-Senf, Dill und Mayonnaise gut vermischen und im Kühlschrank 2-3 Stunden kühl stellen. Es ist eine Eigenschaft der osteuropäischen Küche, dass man eine für Salat bestimmte Mayonaise-Sauce ohne Essig und Öl zubereitet. Auch die Zwiebeln wären eigentlich nicht nötig, doch ist das obige Gericht vermutlich nur sehr selten für Gäste aus Osteuropa gedacht, sodass man da ein Auge zudrücken kann.
Ergänzenden Bemerkungen
1. Manchmal sieht man den Salat Olivier auch mit einer zarten Rosafarbe. Diese rührt davon, dass man der Mayonnaise noch etwas Tomatenpüree hinzufügt.
2. Der Salat Olivier wird meist als Vorspeise gereicht.
3. Wenn Sie den Salat rasch zubereiten müssen, kann man sich die Arbeit mit den Kartoffeln und Rüebli sparen und durch die gleiche Menge russischen Salat aus Konserven ersetzen. Hier ist die Konserve nach wie vor unentbehrlich, auch wenn manche Leute sie als altmodisch oder eines richtigen Kochs nicht würdig betrachten. Das ist ein Vorurteil aus den 1980er Jahren, als vereinzelte Edelköche es auf die Spitze trieben. Es gibt aber mindestens 20 Konserven, die auch heute noch unbedenklich sind und auf andere Art nicht in gleicher Qualität oder Geschwindigkeit verarbeitet werden können.
4. Das vorliegende Rezept ist eine einfache aber weit verbreitete Variante des ursprünglich vornehmen Gerichts. Durch das Hinzufügen von Kaviar, Crevetten, schwarzen Oliven, Kapern, Crème fraîche usw. können Sie ihn wieder stärker an das Original von Lucien Olivier annähern.
5. Statt Dosenerbsli kann man auch frische oder tiefgefrorene Erbsli nehmen, die sind etwas grüner.
En Guete!
Quellen: - diverse Hinweise von Russinnen und Rumäninnen