Kleiner Bach hinter dem Rebenbuck zum Erlenbrunnenbach, war oft trocken. Der Name Altgassbächli entstand, indem der allseits bekannte Name des Wegleins entlang dem Bach sekundär auf den Bach übergegangen ist. Das kleine Rinnsal entsprang auf der westlichen Seite der Schaffhauserstrasse am Hohenstiglen und floss, oder besser gesagt, rieselte in grossem Bogen hinter dem Rebenbuck durch. Hier befand sich eine kleine Geländesenke, die dafür sorgte, dass das Wasser des Bächleins einen Sumpf bildete. Bei längerem Regen sammelte sich das Wasser zu einem ansehnlichen Weiher, den Kolbenackerweiher, welcher bis in die 1950er Jahre hinein einen schönen Schilfgürtel bildete, wo auch Kanonenbutzer wuchsen. Dieses Schilf mit den Kolben gab dem Kolbenacker letztlich seinen Namen und zwar schon seit mindestens 1425 (GMU), vielleicht noch früher. Bis 1924 floss das Bächlein, in welchem es viele Kaulquappen (Rossköpfe), Frösche und Feuersalamander (Guugemööndli) hatte, in den Erlenbrunnenbach.
Zwischen 1925 und 1932 wurde der weitere Lauf des Erlenbrunnenbachs eingedolt und zwar entlang der Gärtnerei Nick. Das Gewässer floss in ein Fanggitter und trat erst wieder am Ende der Gärtnerei Nick ans Tageslicht, ungefähr beim Haus Louis Butti. Von dort floss es weiter zum Mattackerweiher, auch Entenweiher genannt und dann weiter bis zur Glatttalstrasse, wo es neben dem Milch-, Käse- und Butterlädeli Koller die letzen Meter zum Katzenbach in einer Röhre zurücklegte. Das Altgassbächli hiess auch Salamanderbach. Es wurde ab dem Kolbenacker von einem kleinen Fussweg begleitet, welcher bis zur Glatttalstrasse führte und Äschengässli hiess. Dieser Fussweg bestand noch bis in die frühen 1960er Jahre und ist fotografisch belegt.
Das Weglein begann bei der Frohbühlstrasse, direkt hinter den alten Reben, wurde aber vom damaligen Bauer Meier-Urfer ganz bewusst vernachlässigt, indem er das Gras über dem Weg nicht mähte. Weitere Namen des Bächleins waren Högibach, Nussbibach, Guugemöndlibach und Salamanderbächli. Alles waren Kindernamen. Der Name Nussbibach bezieht sich auf einen grossen Nussbaum in seiner Nähe.
Der bekannteste der Kindernamen des Altgassbächli war Salamanderbach. Den Salamandern sagten die Kinder damals auch noch Guugemööndli! Daher früher auch Guugemööndlibach genannt. Doch für den Bach benützten sie den besser verständlichen Namen Salamanderbach, obwohl der ja auch nur einer von mehreren Namen war. Diese Bezeichnung benützten nur die Kinder im Gebiet Hohenstiglen und Lindenbühl um 1930. Allerdings längst nicht alle. Wer sich nicht für Bäche interessierte, kannte auch keinen einzigen Bachnamen! Dieser Umstand trat in aller Deutlichkeit zu Tage, als die OGS die heute über 80-jährigen «Kinder» jener Zeit zu dem Bachnamen befragte.
Obwohl bekannt ist, dass sich alte Leute oftmals noch sehr gut an ihre früheste Kinderzeit erinnern können, war zum Bachnamen gar nichts aus ihnen heraus zu bekommen. Ganz offensichtlich galt damals noch die Regel: Man gab nur jenen Stellen eine Bezeichnung, wenn eine solche notwendig war. Das scheint bei dem kleinen Bächlein nicht der Fall gewesen zu sein, daher waren mit Ausnahme der Bezeichnung Altgassbächli alle Namen kurzlebig, da meist von Kindern spontan erdacht und ebenso schnell wieder vergessen.
Quellen: - Hans Nick - Bruno Rossi - Jeannette (Gianna) Furter-Ringressi - Frau Török - Frau Estermann - Peter Moser - Bauer Meier-Urfer - OGS-eigene