In der OGS Seebach sind auch jene Flurnamen nochmals aufgeführt, die bereits von Ernst Benninger in seinem Buch "Seebach und seine Flurnamen" im Jahre 2001 veröffentlicht wurden. Da die OGS während Jahrzehnten ebenfalls an diesem Thema gearbeitet hat und ihre Quellen mehrheitlich der Volksmund waren, enthält die hier vorliegende Sammlung erheblich mehr Flurnamen, dafür sind die historischen Belege sehr viel dürftiger, da der Volksmund nicht immer schriftlich überliefert wird. Zudem sind auch Flurnamen aufgeführt, welche als solche nicht immer anerkannt würden, da sie oft nicht eine bäuerliche Herkunft haben, sondern nicht selten von Kindern gebildet wurden und manchmal auch wieder in Vergessenheit gerieten. Dazu gehören vor allem Bezeichnungen für Bäche, Weiher, Sümpfe, Waldabschnitte und Ã?rtlichkeitsbezeichnungen aller Art.
In diesem Sinne bilden die in der OGS aufgeführten Flurnamen also eine interessante Ergänzung. Immerhin sind über 500 solche Flur- und Gewässernamen sowie Ã?rtlichkeitsbezeichnungen zusammen gekommen, die für sich allein schon einen ganz guten Ã?berblick über das Quartier Seebach vermitteln. Es sind auch etwa 30 Flurnamen unserer Nachbargemeinden und Â?quartiere erwähnt, sofern diese für Seebach eine gewichtige Bedeutung haben oder gehabt haben.
Um alle diese Stichworte überhaupt alphabetisch ordnen zu können, war es unumgänglich, dass für etliche Objekte mit verschiedenen Namen ein übergeordneter Name bestimmt werden musste. Dabei hat sich die OGS ganz strikt an das Prinzip gehalten, dass solche Objekte zwar unter verschiedenen Namen zu finden sind, jedoch nur unter dem übergeordneten beschrieben werden.
Die OGS verfolgt nicht den Zweck, das Flurnamenbuch von Ernst Benninger zu konkurrenzieren, sondern lediglich, dieses zu ergänzen und die wichtigsten Aussagen von Ernst Benninger in kurzen Sätzen zu komprimieren. Wer mehr Details braucht, sei auf das Flurnamenbuch von Ernst Benninger verwiesen. Er und die OGS haben beide, durch einen wunderlichen Zufall, nie voneinander Kenntnis gehabt und so haben wir beide 40 Jahre nebeneinander an einem recht ähnlichen Projekt gearbeitet, wenn auch auf völlig unterschiedliche Weise. Ernst Benninger aber war glücklicherweise der Spezialist germanistischer Prägung und ich war eher der Generalist, der auch mal über den germanistischen Rahmen hinaus schaute.
Da zwischen Ernst Benningers und der in der OGS aufgeführten Flurnamensammlung natürlich eine beträchtliche Ã?bereinstimmung besteht, macht es keinen Sinn, wenn in diesem Band alle Flurnamen nochmals ausgiebig behandelt werden, die bereits in Ernst Benningers Buch erwähnt sind. Aus diesem Grund sind die Flurnamen aus seinem Buch zwar aufgeführt, aber nur kurz kommentiert. So bleibt das Werk von Ernst Benninger für Flurnamenforscher auch weiterhin das massgebende Buch, während die Einträge in der OGS eher als Ergänzung und Gesamtübersicht zu sehen sind. Gibt es in der Sammlung der OGS hingegen noch mehr über das betreffende Stichwort zu berichten oder kam diese zu einer abweichenden Deutung, dann wird ausführlich darüber berichtet.
Damit die Deutungen und Kommentare leichter nachvollzogen werden können, sind alle Quellen der OGS stets kurz aufgeführt mit dem Vermerk: Quellen: - Ernst Benninger 2001, 35 oder - Nyffenegger & Bandle, 2003, Seite 65 usw.. Dabei bedeutet das Stichwort entweder den Autor oder den Namen des Werkes, die erste Zahl das Erscheinungsjahr und die zweite Zahl die Seite, wo Sie den entsprechenden Hinweis finden. So haben Sie als Leser die Möglichkeit, den Eintrag in den entsprechenden Büchern zu überprüfen. Das dürfte insbesondere für Orts- und Flurnamenforscher von grosser Hilfe sein und wird von den meisten Forschern heute in dieser Weise praktiziert.
Die hier aufgeführten Deutungsversuche stimmen in der Regel mit jenen von anerkannten Flurnamenkennern, vor allem mit jenen von Ernst Benninger überein. Ein allgemein übliches Prinzip ist dabei, nicht ohne Not neue Deutungen zu suchen, sondern die allgemein üblichen Wendungen zu benützen.
Es ist allerdings auch eine Erscheinung, dass viele Flurnamenforscher plausibel erscheinende Erklärungen von anderen Autoren gerne tel quel übernehmen, nicht zuletzt von solchen, die auf diesem Gebiet ein hervorragendes Ansehen geniessen. Doch manchmal treten Zweifel auf, vor allem dann, wenn das Wort sehr schwierig zu deuten ist. Dann blieb auch der OGS nichts anderes übrig, als in den Nachbargemeinden nach einem gleichen Flurnamen zu suchen und dessen Deutung zu übernehmen.
Im weiteren finden sich auch Erklärungen, welche vom Gewohnten abweichen. Hier muss der Leser selbst entscheiden, welcher Deutung der Vorzug gegeben werden soll. Um die Deutungen aber abzusichern, hat die OGS eine grosse Sammlung von Flurnamen des Kantons Zürich angelegt. Zahlreiche Flurnamen sind auf so grossem Gebiet meistens mehrfach vorhanden und es bietet sich die Möglichkeit eines Vergleichs der verschiedenen Deutungen mit der Gelegenheit, sich für die Plausibelste zu entscheiden. Beim Studium anderer Flurnamenbücher stösst man daher immer wieder auf mutmassliche oder offensichtliche Fehldeutungen, die oftmals auch nur deshalb auftreten, weil veraltete Deutungen oft einfach unbedacht weiter übernommen wurden.
Die in diesem Band vorliegenden Deutungen erheben keinen Anspruch auf strengste Wissenschaftlichkeit oder ewig währende Wahrheit, sondern entsprechen einfach zum grössten Teil den heute üblichen und einigermassen gesicherten Deutungsregeln.
Quellen: - Flurnamenbücher Schweiz, Deutschland - OGS-eigene