Eisfeldstrasse. Alte Assek-Assek-Nr. 282, neu 520. Ein kleines Provisorium von 5 x 6 m Grösse, erbaut um etwa 1893 und abgetragen 1954 gleichzeitig mit dem alten Waschhaus der Wartegg. Nach der Eröffnung der Wartegg bekam das Provisorium eine neue Verwendung als Holzschopf. Der Wirt hiess Edmund Sing. Das Restaurant wird im Brandassekuranz-Steuerverzeichnis von 1892-1896 als Trinkhalle bezeichnet. Da die Ersterwähnung des Restaurants im Adressbuch der Schweiz für 1894 gesichert ist und weil dieses Buch gute 1 bs 2 Jahre Produktionszeit hatte, könnte es schon etwas früher bestanden haben. Da auch die Einträge in das Assekuranznummern-Verzeichnis meist etwas länger dauerten, könnte das jahr der Eröffnung demzufolge 1893 gewesen sein.
Das 'Restaurant' dürfte seinen Namen von der nahen Flur erhalten haben und ist kaum eine freie Bildung. Es wurde um 1897 geschlossen, nachdem die Wartegg eröffnete. Es fehlt der OGS aber noch die Bestätigung dafür, doch da es auf dem gleichen Grundstück stand, ist kaum anzunehmen, dass sich der Eigentümer mit einem zweiten Lokal konkurenzierte. Eine Hausnummer hat es zu jener Zeit noch nicht gegeben. Das Restaurant stand an der späteren Eisfeldstrasse direkt hinter dem Waschhaus und dem Schlachthaus der Wartegg, welche bereits seit etwa 1868 bestanden.
Mit der neuen Assek-Nr. 520 gibt es aber noch eine Unklarheit: Im Gemeindeplan von 1932 gibt es die Assek-Nr. 520 immer noch an gleicher Stelle, wo die Trinkhalle war, doch ging diese Assekurationsnummer im Adressbuch von 1913 'vergessen'. Auch der Wirt Edmund Sing wird nicht mehr erwähnt. Sowohl die alte wie die neue Assekuranznummer passt aber sauber in die zeitliche sowie in die örtliche Vergebungspraxis.
Quellen: - Seebacher Plan von 1875 in «125 Jahre Turnverein Seebach» - Adressbuch der Schweiz 1894, Eintrag unter Wirtschaften (Edmund Sing) - Brandassekuranz-Steuerverzeichnis 1892-96 (Jakob Seiferle) - Adressbuch von Seebach 1913 (nichts vorhanden, bestätigt Provisorium)