Ursprünglich vom Wirtepaar Eugen Speck-Angst geführt und für 1925 erstmals urkundlich erwähnt als Bildlegende zum Haslerblock in Peter Göttis Fotogalerie, zu finden auf der Homepage des Vereins Ortsmuseum Seebach (VOS). Frau Speck war 1950 Witwe und führte das «Café Speck», wie es offiziell hiess, weitgehend alleine und noch bis ins hohe Alter weiter. Dass «Café Speck» der offizielle Name war, ist mit dieser Bildlegende somit einigermassen gesichert. Auch im Volksmund war diese Bezeichnung noch vor 30 Jahren häufig zu hören. Dagegen spricht aber nach wie vor der Eintrag im Adressbuch von 1931, wo das Café alkoholfreies Restaurant «Haslerhof» genannt wird. Dennoch ist auch diese Bezeichnung nicht eindeutig sicher, denn der Haslerblock wurde manchmal im Volksmund auch Haslerhof genannt. Daher bleibt der Titel dieses Beitrags vorerst unverändert als «Café Speck», weil er die wahrscheinlich richtige Bezeichnung ist.
Neben der Wirt Eugen Speck-Angst wird im Adressbuch 1931 auch noch ein Konditor namens Eugen Speck aufgeführt, welcher vermutlich ein Sohn des Wirtepaares war. Für das Café Speck wird im Branchenteil des Adressbuches von 1931 aber keine Bäckerei oder Konditorei dieses Namens aufgeführt und auch im Eintrag unter Café gibt es keinen Hinweis auf eine Konditorei. Sohn Eugen Speck hat also entweder woanders gearbeitet und dann den gelernten Beruf nicht ausgeübt und im Café mitgearbeitet. Das konnte bis heute noch nicht erhellt werden.
Die Specks sind ein Walliser Geschlecht aus dem Obergoms. Die Specks vom Haslerhof waren mit der Ã?rliker Konfiseurfamilie nicht verwandt und betrieben ihr Café ganz unabhängig. Die Namensgleichheit soll alten Seebachern zufolge reiner Zufall gewesen sein. Ob Alfred Hiestand dieses Lokal um 1968 benützte oder ob es das Nachbarlokal mit gleicher Hausnummer war, ist noch nicht geklärt. Auf jeden Fall hatte Frau Speck ihr Café bereits geschlossen, bevor Alfred Hiestand auftauchte.
Zur Familiennamengeschichte: Der Name Speck hat mit dem Schweinefleisch gar nichts zu tun, sondern stammt wohl von der Bezeichnung eines Holzprügelwegs in sumpfigem Gebiet. Da man ab dem Jahr 1200, als die Familiennamen hierzulande allmählich Fuss fassten, die Leute auch nach ihrer Herkunft benannte, dürften die ersten Träger dieses Namens Bewohner bei einem solchen Prügelweg gewesen sein.
Quellen: - OGS-eigene - Albert Bader - Vorstadt 2004 - Adressbuch der Stadt Zürich 1950 - Adressbuch von Seebach 1931 - VOS, Fotogalerie PG, Schaffhauserstrasse, Haslerblock, 1925