Kartoffelsalat nach Thurgauer Art, ältere Variante
Gastronomie – Rezepte – historisch
Vorgeschichte:
Eigenes Familienrezept meiner Grossmutter Pauline Wirz-Büchi. Sie lernte es während ihrem Haushaltjahr in einem Privathaushalt in Obersommeri TG Kennen. Das Rezept stammt aus dem Jahr 1902 und wurde seither kaum verändert. Es sei aber darauf hingewiesen, dass es zahlreiche Varianten gibt, welche unter der Bezeichnung Thurgauer Art laufen. Gerade beim Kartoffelsalat ist ja hinlänglich bekannt, dass es fast soviele Varianten gibt, wie Köchinnen und Köche.
Zutaten für 6 Personen
- 1,3 kg Kartoffeln, festkochende Sorte - 5 EL Essig - 5 EL Öl - 1 Tasse heisse Bouillon - 1 Zwiebel - 1 Knoblauchzehe - 1 TL Thomy-Senf (blaue Tube) - 3 EL Rahm - Salz - Küchenkräuter wie Peterli, Schnittlauch, Liebstöckel (Maggikraut) oder was der Garten so her gibt
Zubereitung
- Die Kartoffeln kochen, bis sie stichfest sind. Etwas auskühlen lassen.
- Unterdessen die Bouillon aufsetzen und bei 95° C bereithalten.
- Essig, Öl, Rahm, Peterli, Schnittlauch, Salz und Pfeffer in einer Schüssel mit dem Schwingbesen gut verrühren. Zwiebeln und Knoblauch fein schneiden und ebenfalls unter die Sauce geben.
- Die Kartoffeln schälen, sobald man sie in der Hand halten kann. Die geschälten Kartoffeln in 5 mm dicke Scheiben schneiden, in eine Schüssel geben und gleichmässig verteilen.
- Die heisse Bouillon über die Kartoffelscheiben giessen und während einiger Minuten einwirken lassen.
- Die fertige Salatsauce über die Kartoffeln verteilen. Sorgfältig umrühren. Abschmecken.
1. Dazu gab es ein Glas Wasser, seltener Most und für die Grossen Bier. Heute nimmt man dazu auch gerne ein Glas weissen Wein.
2. Zu diesem Kartoffelsalat passen am besten gegrillte Cervelats, doch das gab es damals noch sehr, sehr selten, meist musste ein Stück Brot als Stupferli reichen.
3. Achtung: Die Salatsauce erst kurz vor dem Essen zubereiten und grösste Hygiene walten lassen. Kartoffelsalat nicht zu lange an der Wärme stehen lassen, sondern sofort essen. Lagern konnten wir ihn damals noch nicht, denn es gab keinen Kühlschrank. Doch soweit kam es nie, die obige Menge wurde angesichts der 6 Mäuler spielend aufgegessen.