Eigenes Familienrezept mit Wurzeln in der Ostschweiz, in Horb am Neckar und in Wien. Es stammt von meiner Urgrossmutter Rufina Büchi-Abberger und meiner Grossmutter Pauline Wirz-Büchi und geht auf das Jahr 1877 zurück. Es wurde mir durch meine Grossmutter um 1960 vermittelt. Rufina Abberger verbrachte ihr Haushaltjahr 1876 in Wien als sie noch ledig war, daher der Wiener Einfluss. So ganz rein nach Horber Art es es also nicht. Rufina Büchi-Abberger stammte aus Dettlingen, das heute zu Horb gehört, damals noch Oberamt Haigerloch.
Zutaten für 4 Personen
- 1 kg Kartoffeln, festkochende Sorte - 1 EL Essig - 1 EL Öl - 6 EL Crème fraîche (Schmand) - 6 EL Meerrettichcrème (Kren) aus der Tube - 1 Tasse heisse Bouillon - 1 Zwiebel - 1 Knoblauchzehe - ½ TL Rosenpaprika - etwas Dill - Salz - wenig Peterli - wenig Schnittlauch
Zubereitung
- Die Kartoffeln kochen, bis sie stichfest sind. Etwas auskühlen lassen.
- Unterdessen die Bouillon aufsetzen und bei 95° C bereithalten.
- Die Kartoffeln schälen, sobald man sie in der Hand halten kann. Die geschälten Kartoffeln in 5 mm dicke Scheiben schneiden, in eine Schüssel geben und vorsichtig gleichmässig verteilen.
- Die heisse Bouillon über die Kartoffelscheiben giessen und während einiger Minuten einwirken lassen.
- Essig, Öl, Crème fraîche, Meerrettichcrème, Peterli, Schnittlauch, Salz und Pfeffer in einer kleineren Schüssel mit dem Schwingbesen gut verrühren. Zwiebeln und Knoblauch fein schneiden und ebenfalls unter die Sauce geben.
- Die fertige Salatsauce über die Kartoffeln verteilen. Sorgfältig umrühren. Abschmecken.
1. Dazu passt am besten ein Bier oder ein gut gekühlter Weisswein.
2. Zu diesem Kartoffelsalat passen auch heute noch am besten gegrillte Cervelats, doch das gab es damals noch sehr, sehr selten, meist musste die Garnitur und etwas Brot dazu reichen.
3. Achtung: Die Salatsauce erst kurz vor dem Essen zubereiten und grösste Hygiene walten lassen. Kartoffelsalat nicht zu lange an der Wärme stehen lassen, sondern sofort essen. Schon die Grossmutter wusste, dass man den Kartoffelsalat nur im kühlen Keller zugedeckt einen Tag lang lagern durfte, denn es gab noch keinen Kühlschrank.
Quellen: - Rufina Büchi-Abberger, von Horb am Neckar (Dettlingen), 1856-1916 - Pauline Wirz-Büchi von Steckborn, zuletzt Zürich-Seebach, 1887-1976