In Zürich-Seebach wurden folgende vier Sorten nachweislich angepflanzt: Räuschling, Elbling, Gutedel und Gewürztraminer. Bei der Kelterung unterschied man auch die Auslese. Die Namen der Weine hiessen Seebacher, Chäshalden, Guldiner, Felsenberg, Egger, Rebenbückler und Scherbenberger. Angebaut wurde ab frühestens 1100 bis 1916 und von 1939 bis etwa 1964.
Der unter dem Namen «Seebacher» und «Seebacher Auslese» angebotene Wein war eine Mischung von verschiedenen Weinbergen. Diese Massnahme diente dazu, die etwas weniger guten Qualitäten durch das Mischen mit besserer Qualität etwas anzuheben und so einen guten Durchschnittswein zu bekommen. Dies ist natürlich immer im Verhältnis zu den damaligen Kenntnissen und Möglichkeiten zu sehen, denn die Rebsorten Elbling und Räuschling waren eben nicht gerade die besten. Sie reagierten auf kühle Jahre mit starken Qualitätseinbussen. Die «Seebacher Auslese» war stets etwas besser. Insgesamt kann man aber sagen, dass die Weine eher zu den sauren Sorten zählten. Das hörte man jedenfalls noch vor 35 Jahren. Heute weiss niemand mehr etwas über die Qualität, es sei denn vom Hörensagen über die Generationen.
Etwas anders präsentierte sich die Lage beim Scherbenberger, den Ernst Schaffner anbaute. Er verwendete eine gute Rebsorte (Gutedel) und erzielte einen ganz süffigen Wein, den seine Gäste sehr gerne getrunken haben sollen. Leider betrug sein Ertrag lediglich 500 Flaschen, sodass an einen Verkauf gar nicht zu denken war. Der Anbei dieses Weins war ein Steckenpferd des Ernst Schaffner und diente allein familiären Zwecken.
Quellen: - «Geschichte von Seebach», Reinhard Ochsner, 1952-54, SN (Seebacher Auslese) - Kurt Pfenninger - Hans Kaspar Schaffner - Ernst Benninger - OGS-eigene