Alter Name der Rümlangstrasse bis ca. 1920. Im Gemeindeplan von 1915 hiess die Strasse noch Aspstrasse. Auf einer alten Foto von 1920 ebenfalls Aspstrasse. Im Gemeindeplan von 1922 hiess sie dann bereits alte Rümlangstrasse. Somit dürfte die Umbenannung um 1921 herum erfolgt sein. Der Abschnitt Birchstrasse bis Seebacherstrasse wurde am 30.9.1949 nach der Umgestaltung der Strassenführung der alten Rümlangstarsse in Hertensteinstrasse umbenannt. Der Name Aspstrasse reduzierte sich danach auf jenen Feldweg, der bei der ehemaligen Busendstation des 75ers zum Aspholz führte.
Doch inzwischen wurde auch dieses Wegstück auf Rümlanger Seite in «In den Guldenen» umbenannt. Diese Strasse ist identisch mit dem 'alten Kilchweg', der in den historischen Unterlagen Seebachs oft so genannt wurde! Er führte bei der Okey AG geradeaus weiter vorbei am Haus Holder und in direkter Linie durch das Asp zur Hohlen Gasse. Heute vollführt die ehemalige Aspstrasse einen Zickzackkurs wegen der Autobahn. Nach der Hohlen Gasse führte die Strasse hinunter in den Letten und weiter auf der heutigen Glatttalstrasse zum Dorf Rümlang und zum 'glismeten' Kirchturm.
Die Strasse ist uralt und entspricht in weiten Teilen auch heute noch der alten Römerstrasse. Es war allerdings aus Sicht der Römer eine relativ untergeordnete Strasse und keine Heeresstrasse. Entlang dieser Strasse gibt es immer noch einige Stellen, wo man durch Graben auf die alten Steine der Römerstrasse stossen könnte, wenn man denn wüsste, wo man graben muss. Sekundarlehrer Ulrich Ribi hat mit seinen Schülern im ersten Jahrzehnt des letzten Jahrhunderts praxisnahen Geschichtsunterricht erteilt, indem er seine Schüler an einer bestimmten Stelle graben liess, bis die Schüler auf die besagten Steine stiessen. Diese Schulklassen wussten fortan, was mit einer Römerstrasse gemeint ist. Und die Archäologen natürlich auch, denn die wissen sogar ganz genau, wo sie graben müssten. Wie Ulrich Ribi zum Wissen kam, ist heute nicht mehr zu erfahren. Die Geschichte darüber schrieb die Seebacherin Emma Schulthess-Meier in ihren Lebenserinnerungen, die sie an Ernst Benninger und Kurt Wirth richtete.
Da es im bäuerlichen Seebach noch bis 1900 nicht sonderlich üblich war, den Strassen Namen zu geben, kann man davon ausgehen, dass sie ihren Namen durch den Volksmund bekam. Darauf weist auch hin, dass sie schon bald wieder umbenannt wurde. Die Gemeinde Seebach hat aber über 60 dieser noch volkstümlichen Namen in einem Gemeindeplan von 1915 festgehalten und da gehörte die Aspstrasse auch dazu. Ob sie schon um 1900 so hiess, kann auf dem Gemeindeplan von 1900 des VVS nicht ermittelt werden, da dort die Strasse nicht angeschrieben ist, wie das um 1900 noch üblich war. Im Adressbuch von Seebach von 1913 gibt es bereits ein Strassenregister und da ist die Aspstrasse erwähnt. Man könnte durch das Studium der Gemeinderatsprotokolle von 1890 bis 1913 also relativ einfach feststellen, wann die erstmalige urkundliche Erwähnung erfolgte. Bei der gegebenen Ausgangslage kann man vermuten, dass sie erst um 1900 herum ihren Namen bekam.
Der Grund für die Umbenennung von Asp- in Rümlangstrasse im Jahre 1921 +/- 1 Jahr ist noch nicht bekannt. Auch hier müsste man gezielt in den Gemeinderatsprotokollen nachforschen. Da die Aspstrasse früher eine für den Verkehr durchgängige Strasse war und bis zum Bau der Glatttalstrasse um 1849 die wichtigste Verbindung nach Rümlang darstellte, könnte dies der Grund sein. Auch historische Gründe kommen infrage (Römerstrasse).
Quellen: - Stadtpläne Zürich aus den Jahren 1975 und 1984 - Gemeindepläne von Seebach 1900, 1915, 1932 - Adressbuch von Seebach 1913 - Emma Schulthess-Meier - OGS-eigene