Für die Benennung dieses Platzes hat sich der Quartierverein Seebach (QVS) mit seinem damaligen Präsidenten Hansruedi Gasser ganz besonders eingesetzt, vor allem mit dem Argument, dass Seebach nicht einen einzigen Platz hätte. Der Wunsch ging 2003 in Erfüllung und zwar in Schweizer Schriftdeutsch, also zusammengeschrieben und nicht getrennt, wie in den anderen deutschsprachigen Ländern üblich. Dafür hat das kantonale Amt für Raumordnung und Vermessung sogar extra die Dudenkommission angerufen, die nun solche Schreibweisen als Schweizer Varianten offiziell zulässt. Ã?ndern tut das nichts, denn man schreibt in der Schweiz schon seit längerer Zeit Strassen- und Platznamen zusammen. Davon zeugen zahlreiche Strassennamen und sie beschränken sich nicht nur auf Namen mit Endung -er. Allerdings findet man in der Stadt Zürich auch ältere Schilder, wo noch die Getrenntschreibung benützt wird.
Nach neuesten Plänen sollte der Seebacherplatz neu gestaltet werden, sodass er nicht wie bisher, nur aus ein paar Strassenabzweigungen besteht. Die Bauarbeiten sollten 2013/14 in Angriff genommen werden. Auf Wunsch des Quartiervereins Seebach (QVS) sollte die Stadt die Gestaltung des Platzes unter Mitwirkung der Bevölkerung entwickeln. Dazu hätte ein Workshop stattfinden sollen. Dieser fand bis heute allerdings nicht statt. Das Quartier ist immer noch im Ungewissen, wie es weiter gehen soll. Der Quartierverein Seebach setzte allerdings grosse Hoffnungen in den Aufruf des Tiefbauamtes der Stadt Zürich, welches beabsichtigte, eine Arbeitsgruppe für eine Vorstudie zu bilden. Wer sich beteiligen wollte, sollte sich unter «christian.raeber@zuerich.ch» melden. Es sollen sich genügend kompetente Leute gemeldet haben. Leider wurde das Projekt inzwischen sistiert. Begründet wurde dies damit, dass sich gezeigt habe, dass an diesem äusserst stark frequentierten Verkehrsknotenpunkt gar kein Spielraum für eine bauliche Neugestaltung besteht.
Dass Seebach aber keine Plätze hätte, stimmt inzwischen nicht mehr. Hinter den Sunrise-Doppeltürmen gibt es einen Marie-Curie-Platz, der wohl viermal so gross ist wie der Seebacherplatz und praktisch zeitgleich angeschrieben wurde. In absehbarer Zeit wird auch der Quadroplatz begehbar sein, doch sowohl der Quadroplatz als auch der Marie-Curie-Platz liegen fernab am Quartierrand von Seebach und haben aus Seebacher Sicht keine Zentrumsfunktion. Ausserdem wird diese Gegend von den Ã?rlikern als auch von den hiesigen Zeitungen immer wieder als zu Ã?rlikon gehörend bezeichnet und sogar die städtischen Ã?mter ordnen ihn häufig dem 'Quartier Leutschenbach' zu, obwohl es ein solches Quartier gar nicht gibt. Leutschenbach ist ein Quartierteil von Seebach. Dementsprechend war die Idee des QVS, einen Platz im Zentrum zu benennen, schon richtig.
Hier alle übrigen oder ehemaligen Plätze in Seebach:
1. Nach wie vor gibt es seit etwa 1780 aber auch noch den Exerzierplatz, heute Teil des Pausenplatzes des Schulhauses Buhnrain und zwar jener Teil zwischen Schulabwartwohnung und Lindenbänkli. Leider ist das niemandem mehr bekannt. Der Platzname wurde weder von der Gemeinde noch von der Stadt je zurückgenommen, sondern er ging schlicht und einfach vergessen, da bis 1900 die Strassen in Seebach nicht angeschrieben waren und der «Platz» bis 1933 eine Wiese war. Der Exerzierplatz findet sich im Zehntenplan von 1820 allerdings nicht so bezeichnet. An jener Stelle, wo er eigentlich sein sollte findet man lediglich eine freie Stelle im Buhnwald, welche mit «Gemeinde- und Ackerland» angeschrieben ist. Somit war dieser Platz nur temporär ein Platz im eigentlichen Sinne.
2. Ausserdem gab es noch den Felsenrainplatz, welcher seit 1934 vom Volksmund so benannt wurde und auch noch wird, ohne jedoch offiziell geworden zu sein. Er hatte bis 1933 einen offiziellen Namen und der lautete Gemeindeplatz, wobei dazu auch noch der Gemeindepark gehörte. So jedenfalls die Beschriftung einer alten Postkarte aus den 1920er Jahren. Dennoch liess es sich Viktor Roshard, ein früherer QVS-Präsident, nicht nehmen, wie Tausende anderer älterer Seebacher, diesen Platz 1962 im Neujahrsblatt Zürich 11/12 Felsenrainplatz zu nennen. Wenn sogar Roshard ihn so nannte, dann war das schon fast halb offiziell!!!
3. Offiziell war hingegen der Haldenplatz bei der Kleinbühstrasse. Er lag damals vor den Häusern 1 bis 11 und hiess von 1926 bis 1933 so. Da die Gemeinde vergass, den Haldenplatz vor der Eingemeindung der Stadt zu melden, verlor er am 1.1.1934 seinen offiziellen Status. Hier hielt sich der Schaden in Grenzen, denn der Platz ist im Privatbesitz der dortigen Hausbesitzer und die Stadt hat erfahrungsgemäss bei der Beantragung eines Strassennamens für private Strassen, Plätze und Wege nur selten eine Ausnahme gemacht.
4. Im Weiteren gibt es noch den extrem inoffiziellen Eichenplatz, jener Platz, wo die Köschenrütistrasse, der Waidhofweg die Riedenholzstrasse, der Bennenriedweg und der Am Katzenbach-Weg zusammen münden, mit Eiche, Findling, früher auch noch der Busstation Schönauring und Köschenrütibrücke. Dieser Name scheint wieder in Vergessenheit geraten zu sein, offenbar weil die Eiche heute den Platz nicht mehr so beherrscht wie früher. Der Name ist nur mündlich überliefert und dürfte eher eine Kinderbezeichnung in den 1920 bis 1950er Jahren gewesen sein.
5. Dann gibt es noch den inoffiziellen Landhusplatz bei der Tramendstation Seebach. Auch dieser namenlose Platz ist viermal so gross wie der Seebacherplatz und wartet auf einen Namen. Im Zusammenhang mit dem Neubau des Hinterlandes der Tramendstation Seebach nannte der Quartierverein Seebach den künftigen Platz Zentrumsplatz.
6. Ebenfalls in Vergessenheit geraten ist der Schmidtenplatz im Ausserdorf, welcher schon 1688 aufgehoben wurde. Ã?ber diesen Platz berichtet Jakob Winkler ausführlich in seinem Buch über die Rechtsgeschichte Seebachs.
7. Neu hinzu kommt vermutlich 2012 der Quadroplatz bei den Neubauten vor dem Zwillingstürmen an der Ecke Hagenholzstrasse / Thurgauerstrasse.
8. Als letzter der OGS noch bekannter Platz sei auch der Spechtplatz nicht ganz vergessen. So heisst der Platz um die Feuerstelle auf dem höchsten Punkt der Heu. Er bekam seinen Namen von der Holzkorporation Seebach.
Offiziell hat Seebach somit ab 2012 wenigstens drei offizielle Plätze. Details siehe unter den jeweiligen Einträgen!
Quellen: - Jakob Winkler 1925, 127-128 - Ernst Benninger 2001, 40 - Zürich Nord, Juli 2010