OGS Seebach - Beitrag

Ausserdorfstrasse
Verkehrswege – Strasse – aktuell
Der Name der Strasse ist offiziell. An dieser Strasse sind die ältesten Häuser auf die Zeit um 1261 datiert, wobei dies nicht das Baujahr, sondern ein Erwähnungsjahr ist. Somit kann der Bau der Strasse auf etwa 1200 oder noch etwas früher angesetzt werden. Anfänglich war es für Fuhrwerke eine Sackgasse, zugänglich nur von der heutigen Rümlangstrasse. Für Fussgänger oder Reiter gab es aber schon Jahrhunderte zuvor einen Trampelpfad von der Ausserdorfstrasse zur Schaffhauserstrasse in Glattbrugg, welcher später als Fulochstrasse und zuletzt als Frohbühlstrasse bekannt wurde. Guyer schreibt im Strassennamenbuch der Stadt Zürich als Benennungsjahr für die Ausserdorfstrasse 1911. Das ist so zu verstehen, dass dies das Jahr ist, an welchem der Gemeinderat den volkstümlichen Namen offiziell werden liess. So geheissen hat die Strasse natürlich schon viel früher.

Den Namen bekam die Strasse sekundär von der dortigen Siedlung Ausserdorf, also ausserhalb des Dorfs. Dorf war ein altes Synonym für Seebach. Der Strassenname hat sich nach Ernst Benninger erst allmählich entwickelt und ist 1744 erstmals urkundlich geworden, doch dürfte er schon etwas älter sein. Ein Name wie Ausserdorf konnte sich ja erst bilden, als genügend Häuser den Eindruck eines Dorfteils erzeugten. Vor 1500 war das vermutlich noch nicht der Fall. Das lässt vermuten, dass die Strasse anfänglich namenlos war oder anders hiess. Ausserdorfstrasse dürfte sie kaum vor 1500 geheissen haben. Dass Strassen und Plätze in Seebach schon zu jener Zeit Namen hatten, ist für 1667 belegt, wo von einem Schmidtenplatz (Jakob Winkler 1925) die Rede ist, andernorts liest man von einer Landtstrass gen Cloten (WeU 1558), von einer Schwandengass (FMU 1559), alte Gass (FMU 1549), Tränkgass (FMU 1549), einer Seitenstrasse der Ausserdorfstrasse, was weiter bestätigt, dass es damals im Ausserdorf bereits üblich war, Wege zu benennen, ergo musste die Ausserdorfstrasse spätestens dann so geheissen haben.

Damit dürfte die Entstehung des Strassennamens wohl zwischen 1500 und 1549 anzusiedeln sein. Diese Schlussfolgerung ist bis heute der einzige Hinweis auf das mutmassliche Benennungsjahr der Strasse.

Die Ausserdorfstrasse ist heute sowohl eine Durchgangsstrasse als auch eine Spielstrasse für Kinder. Kinder müssen daher ganz besonders aufmerksam sein, damit ihnen nichts passiert. Trotz der engen Verhältnisse und meist fehlender Trottoirs begegnete die OGS dort noch 2008 recht oft Autofahrern, welche ganz offensichtlich nicht in der Lage waren, ihre Geschwindigkeit den Verhältnissen anzupassen. Im Juni 2012 hat Barbara Wintsch von der Quartierkoordination Zürich Nord zusammen mit «Mega!phon» einen Aktionsnachmittag durchgeführt. «Mega!phon» ist ein Angebot der sozialen Dienste der Stadt Zürich. Mit dabei war auch Polizei-Verkehrsinstruktor Christian Graf, welche die Aufgabe hatte, mit den Kindern das richtige Verhalten auf der Strasse zu üben. Ideal wäre, wenn wenigstens der Durchgangsverkehr von dieser Strasse ferngehalten würde. Solange die Strasse aber offiziell als Durchgangsstrasse gilt, unterbleibt dies logischerweise und so wird die Strasse fleissig als Schleichweg zur Glatttalstrasse benützt.

Im Baugeschichtlichen Archiv Zürich gibt es von den älteren Häusern an dieser Strasse noch zahlreiche Fotos. Wer sich dafür interessiert, findet unter BAZ alle nötigen Hinweise, wo genau man diese Fotos ansehen und sich davon allenfalls Kopien anfertigen kann.

Quellen:
- OGS-eigene
- Jakob Winkler, 1925 (Schmidtenplatz)
- Strassennamenbuch der Stadt Zürich 1999
- Sonja Meier (Fotos)
- Elfriede Lercher (Fotos)
- «Zürich Nord», 7.6.2012, Karin Steiner

Ausserdorfstrasse (1935)

Das Bild zeigt ein Haus, welches Jacques Meier an der Ausserdorfstrasse erstellte. Der Standort ist aber noch unsicher und das Jahr geschätzt.

Ausserdorfstrasse (1987)

Diese ehemaligen Bauernwohnhäuser wurden um 1650 erstellt. Assek.-Nr. 8, 9 und tragen heute die Hausnummern 6, 8 und 10.

Ausserdorfstrasse (1987)

Das Widum Hofstatt genannte Haus stammt aus der Zeit um 1650 und trägt heute die Hausnummern 18 + 20. Das Haus ganz links ist neueren Datums und gehört nicht dazu.

Ausserdorfstrasse (1988)

Das Syfrig-Haus. Das untere Tor war um 1935 noch der Eingang zu Comestibles Spahr.

Ausserdorfstrasse (1989)

Blütenpracht im Juni 1989 an der Ausserdorfstrasse.

Ausserdorfstrasse (1990)

Das ehemalige Kutscher- und Gärtnerhaus, hinter dem Backsteinhaus. Alles abgebrochen.

Ausserdorfstrasse (1990)

Das Eingangstor zum ehemaligen Backsteinhaus. Das leerstehende Haus wurde zum Schluss noch von Vandalen übel zugerichtet und versprüht.

Ausserdorfstrasse (1990)

Das alte Syfrig-Haus im Morgenrot.

Ausserdorfstrasse (1995)

Das Haus Nr. 18/20 stammt aus der Zeit um 1650.

Ausserdorfstrasse (1995)

Die Strasse wie im Dornröschenschlaf.

Ausserdorfstrasse (1995)

Namenlose Seitenstrasse.

Ausserdorfstrasse (1995)

Kurz nach der Abzweigung der ehemaligen Frohbühlstrasse, heute Kolbenacker(strasse) genannt.

Ausserdorfstrasse (2002)

Dieses renovierte Haus besteht seit 1650.

Ausserdorfstrasse (2002)

Ein ziemlich älteres Haus an der Abzweigung der alten Frohbühlstrasse.

Ausserdorfstrasse (2002)

Ein älteres, gepflegtes Einfamilienhaus mit neuerem Anbau an der Abzweigung Glattalstrasse.

Ausserdorfstrasse (2002)

Ein architektonisch einmalig gelungenes Werk inmitten einer idyllischen Parklandschaft. Von der Ausserdorfstrasse her gesehen.

Ausserdorfstrasse (2002)

Ältere Wohnhäuser an der Ausserdorfstrasse.

Ausserdorfstrasse (2002)

Ein neueres Wohnhaus an einer namenlosen Seitenstrasse.

Ausserdorfstrasse (2002)

Das Flachdachhaus von Theophil Meier.

Ausserdorfstrasse (2002)

Das erste Haus auf der rechten Seite der Strasse gehörte früher der Familie Kümin. Albin Kümin verkaufte das Haus später an die Familie Schönmann. Albin Kümin ist bekannt als ehem. Generalsekretär der National-Liga.

Ausserdorfstrasse (2002)

Das alte Bohlenständerhaus der Familie Lang-Siegfried . Hier noch mit dem alten Dach.

Ausserdorfstrasse (2002)

Das zweite Haus auf der rechten Seite der Strasse.

Ausserdorfstrasse (2002)

Die vertiefte Lage täuscht. Für den Bau dieses Hauses wurde der Ausserdorfhügel etwas abgetragen. Um 1950 gab es hier noch eine sanft ansteigende Wiese.

Ausserdorfstrasse (2004)

Das Haus der Steingruber & Suter Immobilen AG im Bau.

Ausserdorfstrasse (2004)

Das alte Bohlenständerhaus ist hier bereits mit dem neuen Dach versehen.

Ausserdorfstrasse (2005)

Ende Februar im Rohbau fertig.

Ausserdorfstrasse (2005)

Ende März ist das Gerüst weg.

Ausserdorfstrasse (2005)

2005: Ende Juni sind die Planierungsarbeiten beendet.

Ausserdorfstrasse (2005)

Eine namenlose Seitenstrasse.

Ausserdorfstrasse (2006)

Altes, umgebautes Bauernwohnhaus aus der Zeit um 1650.

Ausserdorfstrasse (2006)

Das Meier'sche Flachdauchhaus ist fast unzerstörbar. Innert mehr als 70 Jahren gab es nur eine einzige Dachreparatur.

Ausserdorfstrasse (2006)

Das Bild hat dokumentarischen Wert, denn seit 2007 gibt es an der Strasse keine offenen Kabelleitungen mehr.

Ausserdorfstrasse (2006)

Das Haus «Im Ausserdorf» steht auf der ehemaligen Wiese hinter dem Restaurant Frohsinn.

Ausserdorfstrasse (2007)

An Stelle dieses Hauses stand früher das Anwesen des Friedrich Bräm.

Ausserdorfstrasse (2007)

Rechts das über 300 Jahre alte, renovierte Anwesen der Familie Lang-Siegfried. Davor der Verrucano-Findling aus dem Glarner Land. In der Bildmitte ein Neubau an Stelle des ehemaligen Backsteinhauses 1.

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