Unter diesem Sammelbegriff versteht man alle ehemaligen und heutigen Übergänge über den Katzenbach, seien es solche für Fussgänger, Strassenfahrzeuge oder Bahnen. In der Frühzeit Seebachs gab es noch keine Brücken, man musste zu Fuss durch das Wasser waten. Da der älteste noch sicher nachweisbare Vorläufer des heutigen Katzenbachs auf die Zeit um 100'000 Jahre vor heute zurück geht, war der Fussgänger jener Zeit noch ein Neandertaler. Kurz vor der letzten Eiszeit dürften es dann Menschen unseres Schlages gewesen sein, welche den Katzenbach noch zu Fuss durchwaten mussten. Ob noch die letzten in unserer Gegend lebenden Neandertaler oder erst sein Nachfolger, der Homo sapiens sapiens auf die Idee kam, grosse, flache Steine in den Katzenbach zu legen, so genannte Katzensteine, ist nicht überliefert.
Solche Übergänge über Bäche findet man auch heute noch in den Bergen. Man nennt sie Furten. Der Begriff ist uralt und findet sich fast in allen indogermanischen Sprachen mit der Bedeutung Ã?bergang, Durchgang. An grossen Furten entstanden im Mittelalter oftmals Städte, welche dann den Namen der Furt bekamen. Furten entstanden meistens dort, wo das Bachbett flach und der Bach breit und untief war. Die erste Furt im bewohnten Seebach dürfte beim heutigen Restaurant «Alte Post» an der Schaffhauserstrasse entstanden sein. Das war vor etwa 2'500 Jahren und die Menschen, welche diese Furt regelmässig benützten, waren die in Seebach siedelnden Kelten. Damals gab es das Restaurant natürlich noch nicht und die Strasse hiess auch nicht so, denn sie verdiente eher die Bezeichnung Trampelpfad. Ihr Name ist heute gänzlich unbekannt. Mehr zur sogenannten Schaffhauser Furt siehe dort!
Da bereits die Kelten gelegentlich Karren benützten, dürfte diese erste Seebacher Furt zweiteilig gewesen sein. Der eine, sauber entsteinte Übergang diente den Karren und den Reitern, während der andere mit flachen Steinen ausgelegte Übergang für jene Fussgänger gedacht war, welche Schuhwerk trugen.
Dieser Zustand blieb auch so, als bereits die alten Römer Helvetien besetzten und zwischen Zürich und Kloten eine Heerestrasse einrichteten. Da diese Verbindung bei den Römern nicht zu den ganz wichtigen Strassen gehörte, war sie nur mässig befestigt und auch nur mässig breit und demzufolge auch nur mässig genutzt. Sie wurde auch nicht neu von den Römern erstellt, sondern war nichts anderes als der etwas verbreiterte alte Keltenpfad. Auch in Glattbrugg gab es während der Römerherrschaft keine Brücke, sondern genau wie in Seebach nur eine Furt über die Glatt.
Die erste Brücke über den Katzenbach entstand dann erst im Mittelalter und zwar frühestens um 1400, vielleicht sogar noch später, während Glattbrugg schon vor dem Jahre 1000 zu einer Brücke kam. Als zweite Furt entstand ab etwa 1200 diejenige der Hertensteinstrasse und bald darauf jene in der Tuckenrüti (Köschenrütistrasse). Diese drei Übergänge blieben für lange Jahre die einzigen über den Katzenbach in Seebach. Irgendwann zwischen 1400 und 1800 wurden die Furten zu Holzbrücken. Auf den älteren Karten von Jos. Murer (1566) und von Gyger (1667) kann noch nicht mit Sicherheit geschlossen werden, dass die Schaffhauserstrasse bereits eine Brücke besass. Für das Jahr 1820 weist der Zehntenplan, eine der ältesten Karten Seebachs, aber bereits drei Brücken nach.
Nach und nach entstanden dann die folgenden Brücken über den Katzenbach:
Der Vollständigkeit halber wären hier auch noch die letzten, bekannten Furten zu erwähnen:
- Katzensteine, ersetzt durch das Billeterbrüggli - Steinige Furt, ersetzt durch das rote Brüggli - Flache Furt, ersetzt durch das rote Brüggli
sowie die im Text erwähnten Ur-Furten:
- Schaffhauserfurt, ersetzt durch die Schaffhauserbrücke - Furt am Bach, ersetzt durch die Hertensteinbrücke - Tuckenrütifurt, ersetzt durch die Köschenrütibrücke
Weitere Fotos siehe bei den entsprechenden Beiträgen!