Interessant ist in diesem Zusammenhang zu erwähnen, dass das Vorgängerprojekt des Gewerbezentrums ein Containerumschlagplatz hätte werden sollen. Man stelle sich zum heutigen Verkehr noch die täglich zusätzlichen 100 bis 200 Lastwagen auf den überfüllten Strassen Seebachs vor!!!!! Dass ein solches Projekt tatsächlich allen Ernstes in Erwägung gezogen wurde, ist der OGS inzwischen von drei voneinander unabhängigen Zeitzeugen bestätigt worden.
Am 5. Mai 1989 stellen die Seebacher Nachrichten dann das Projekt eines Einkaufs- und Gewerbezentrums auf dem Stierli-Areal vor. Manchmal wurde es auch nur Gewerbezentrum oder Quartierzentrum genannt. Geplant war auch eine S-Bahn-Haltestelle Katzenbach. Zu dieser Haltestelle hätte es vom Gewerbezentrum her mehrere Zugänge geben sollen. Trotz zahlreichen Widerständen gegen die Grossüberbauung wurde in einer Abstimmung am 18.11.93 der Gestaltungsplan bewilligt, denn der Widerstand gegen das Projekt ging grossmehrheitlich von den direkt betroffenen Anwohnern aus, die hierfür eine IG gründeten und mit dazu beitrugen, das Projekt endlos in die Länge zu ziehen. Die lange Dauer der Planung, verursacht durch zahlreiche Widerstände, sorgte dafür, dass sich hier kein Investor die Finger verbrennen wollte.
Auch der Zankapfel des runden Büroturms erwies sich als Achillesferse des Projektes. Nicht nur der Schattenwurf, sondern auch die höchst fragliche Rentabilität dieses Gebäudes waren mit daran Schuld, dass die Bauherren das Projekt 1995 sistierten und nach dem Brand des Gaussfabrikgebäudes bald darauf auf das Gaussareal redimensionierten. Das Stierliareal, heute sicher keine Augenweide mehr, blieb bestehen.
Nicht verwirklicht wurde die Haltestelle Katzenbach. Gegen diese Haltestelle erwuchs ebenfalls Opposition von den Anwohnern, die durch die gleiche IG betrieben wurde. Der QVS hat das Projekt einer Haltestelle Katzenbach und die Unterführung grundsätzlich befürwortet, da er sich noch bestens daran erinnerte, wie die Schliessung der Unterführung und des Bahnübergangs im Schärenfeld 1953 von den damaligen Anwohnern beklagt wurde. Nach dem Widerstand der heutigen Anwohner verfolgte er diesen Teil des Projektes aber nicht mehr weiter.
Die Opposition in Form der erwähnten IG kam aus der Gegend des Schärenfeldes, Schärenmoos, Ettenfeld und Grubenackers. Sie richtete sich nur gegen die Zufahrtswege und die fehlenden Lärmschutzvorrichtungen. Primär wollten diese Leute keinen zusätzlichen Fussgängerverkehr in ihren engen Quartierteilen. Eine Haltestelle Katzenbach hätte aber viel Fussgängerverkehr zu den Industrie- und Gewerbebauten im Gebiet Leutschenbach gebracht. Die IG hat immerhin Alternativen vorgeschlagen. Sie waren nicht grundsätzlich gegen die Haltestelle Katzenbach, wenn deren Immissionen in geeigneter Weise quartierverträglich gemacht würden. Durch die Verzögerungen wurde das Zeitfenster für den Baubeginn der Haltestelle verpasst und so ging diese sang- und klanglos unter. Für die Projektleitung kam dies nicht ungelegen, denn diese hatten einen engen Kostenrahmen und waren nicht unglücklich über die Einsparung.