Mit dem Haus zum Eckstein ist der südwestliche Teil des gesamten, dreieckförmig angelegten Seebacherhofs gemeint. Auf einer Foto aus dem Jahre 1925 kann der Name des Hauses gut abgelesen werden. Das Haus gehörte 1913 dem Coiffeur Andreas Schmid.
Da sich der Seebacher Gemeinderat sehr schwer tat, Strassennamen einzuführen, gab man den Häusern in der Zeit um die Jahrhundertwende (1900) Namen, sodass die Bewohner dann den Namen des Hauses als ihre Adresse verwenden konnten. Nach 1900 artete das immer mehr zu einer beträchtlichen Sucharbeit für Ortsunkundige aus, weil sich dieses System nur für Orte mit wenigen Dutzend Häuser eignete. So wurden die Strassennamen dann doch noch eingeführt.
Auf dem Namen Eckstein kam man aber nicht einfach so. Es fanden sich bis heute zwei Vermutungen, wieso man das Haus so nannte:
- Die eine besagt, dass seit der Bebauung dieses Gebietes und noch bis in die 1960 Jahre hinein viele Häuser einen Namen mit dem Gattungswort Eck bekamen. Dieses Eck oder Egg bezog sich auf den früher noch gut erkennbaren kleinen Hügel mit dem Namen Bühl. Mit Egg meinte man den Geländevorsprung ganz allgemein. Alle Egg-Häuser wären aber mehr oder weniger der Fantasie entsprungen, nur der Begriff Egg hätte einen realen Bezug.
- Die andere Vermutung geht dahin, dass an dieser Ecke ein grosser Findling zum Vorschein kam, welcher dem Bauunternehmer viel Aufwand abgetrotzt habe, bis er ihn endlich los geworden sei.
Beide Vermutungen haben heute nur noch den Wert einer Sage, denn sie lassen sich nicht mehr rekonstruieren. In der Gegend gibt es die Namen Eggbühl, Grünegg, Eggstein, Wartegg und weitere.
Quellen: - OGS-eigene - Adressbuch von Seebach 1913