Das Abtrittsgebäude zum Bahnhof Seebach wurde 1877/78 erstellt und befand sich etwas östlich unter der Bahnhofspasserelle, welche erst um 1899 erstellt wurde. Das Hüsli trug die alte Assek-Nr. 178, neu 305 und es wurde 1942 wieder beseitigt. Ein Zeitzeuge, welcher es als junger Bub einmal benützte, weil er dringend brünzeln gehen musste, schilderte der OGS, dass es in dem kleinen Latrinengebäude ziemlich streng nach Salmiakgeist gerochen hätte und dass er froh war, es wieder verlassen zu können. Der Vergleich mit Salmiakgeist kam auf, weil er von einer Malerwerkstätte her den beissenden Geruch dieser Flüssigkeit kannte. Ob es ausser dem Männer-Pissoir auch noch sanitäre Einrichtungen zur Erledigung des gröberen Geschäftes gab, konnte der Zeitzeuge nicht mehr bestätigen, zu dunkel waren die Erinnerungen.
Der Gemeindeplan von Seebach von 1915 wiedergibt die Bahnhoflatrine als Gebäude mit der Dimension 2 x 5 m Grösse wieder, was klar aufzeigt, dass es nur ein Pissoir gewesen sein konnte.
Quellen: - Peter Moscheni - Gemeindeplan Seebach 1915