Der Weiherhof war ein Mehfamilienhaus an der Neunbrunnenstrasse 1, vormals Weiherstrasse. Es handelte sich um das Haus alte Assek-Nr. 265, neu 423, erbaut 1892, abgetragen vor 1968. Den Namen des Hauses wusste noch 2002 der Seebacher Ernst Urech. Es ist inzwischen auch als Adresse im Adressbuch von Seebach 1913 nachgewiesen. Von dem Haus gibt es noch eine Foto vom Baugeschichtlichen Archiv Zürich aus dem Jahr 1925. Der Weiherhof darf nicht verwechselt werden mit dem Weierhaus, welches sich ebenfalls beim Binzmühleweiher befand, aber an der Felsenrainstrasse stand.
Der Weiherhof gehörte ursprünglich einer Familie Schmid-Kägi sowie einem Jacques Seym, die es um 1894 an Heinrich Schärer verkauften. Um 1913 gehörte es dann Alfred Peter.
Eine Besonderheit ist, dass die Weiherstrasse im Adressbuch von 1913 noch als Jungholzstrasse bezeichnet wird. Erst später, als die SBB der Gemeinde Seebach das Gesuch um Errichtung einer Barriere an der Hürststrasse nicht bewilligten, sah sich Seebach gezwungen, die Weiherstrasse als Verbindung zum Quartierteil Hürst auszubauen, da die Hürststrasse ohne einen gesicherten Bahnübergang nicht mehr in Frage kam. Erst nachdem dieser Strassenbau vollendet war, bekam die Weiherstrasse für kurze Zeit diesen Namen. Mit der Eingemeindung Ende 1933 wurde sie dann umbenannt in Neunbrunnenstrasse.
Nachdem der Binzmühleweiher um 1923 zugedeckt wurde, erstellte man zwischen dem Weiherhof und dem Weiherhaus einen Verbindungsweg, welcher vom Gemeindepark im Osten begrenzt wurde.
Im Weiherhof wohnten unter anderem:
- Karl Behn-Eschenburg, Elektro-Ingenieur bei MFO, 1913, dem Bruder des bekannten Physikers Hans Behn-Eschenburg, welcher ebenfalls bei der MFO arbeitete und dem es 1904 gelang, einen Lokomotivmotor für Einphasen-Wechselstrom mit phasenverschobenem Wechselfeld zu konstruieren. Bei diesem Stromsystem genügte eine einfache Stromleitung und sie ermöglichte zugleich eine sehr feinstufige Regelung des Motors mithilfe der Hüpfersteuerung.
- weitere Mieter von 1913 und später folgen nach und nach
Quellen: - Adressbuch von Seebach 1913 - Ernst Urech (Name des Hauses) - Brandassekuranz-Steuerverzeichnis 1892-96