Der Verein wurde am 1.8.1887 von 20 sangesfreudigen Jungfrauen gegründet und anfänglich Töchterchor Seebach genannt. Eigentliche Gründungsmitglieder waren:
R. Gut-Meier A. Hoeffleur-Wyss R. Hottinger-Rathgeb A. Hotz-Sieber A. Rathgeb-Müller L. Schneider-Baumann M. Siegfried-Kunz
Erster öffentlicher Auftritt am Sängertag in Örlikon 1888 mit dem Lied "Du prächt'ger lichter Blütenbaum". Es soll dabei noch viel Lampenfieber geherrscht haben. 1890 unternehmen die unbescholtenen Töchter ihre erste Reise, damals noch unter der Obhut des Männerchors, welcher die Mädel auf den Bachtel und nach Rappers«weil» führte, wie man damals schrieb. 1911 Einweihung der Vereinsfahne im Seebacher Gemeindepark. Es soll allerlei Anstrengungen gekostet haben, die Fr. 800.-- zusammen zu bringen, damals ein stolzer Betrag.
1930 wird der Chor unter der Leitung von Anna Wölber in Frauen- und Töchterchor umbenannt. Dirigent war Hans Weibel. 1937 feiert der Verein sein 50-Jahr-Jubiläum im kürzlich erbauten Restaurant Landhus. Am 3.2.1940, inmitten des 2. Weltkrieges singen die Frauen an einem Wohltätigkeitskonzert in der Turnhalle des Schulhauses Buhnrain zu Gunsten bedürftiger Wehrmänner.
Fortan wirken die Frauen mit bei Singtreffen, Konzerten und Sängerfesten, wobei sie besonders gerne an den festlichen Anlässen im Quartier Seebach teilnahmen. Auch Alte und Kranke wurden oft mit einem Ständchen erfreut.
Zum 75-Jahr-Jubiläum 1962 hielten sie ein Konzert in der Markuskirche. Dabei hat der Dirigent Walter Plüss mit den beiden Frauen- und Töchterchören Oberstrass und Seebach drei Lieder eingeübt. Besonders schön soll das Ave Maria von Mendelssohn geklungen haben. Zum gleichen Jubiläum erfolgte wiederum im Restaurant Landhus ein reichhaltiges Festprogramm. Hervorragende Reden hielten der OK-Präsident Hans Weibel und QVS-Präsident Viktor Roshard. Ein besoderes Ereignis war natürlich die Enthüllung des neuen Banners auf der von Gärtnermeister Ernst Schaffner mit prächtigen Blumengebinden geschmückten Bühne. Zum Abschluss des offiziellen Festteils sangen die Seebacher Frauen Naglers «Walzerstrass mit Strausswalzern». Das anspruchsvolle Stück wurde meisterhaft begleitet vom jungen Pianisten Marcel Roshard und mit viel Applaus belohnt.
Am 8.6.1976 gewannen die Seebacherinnen mit dem Lied «Der Geck» von Hans Lang ihren ersten Goldkranz am Sängerfest in Marthalen. 1979 wurde die scheidende Präsidentin Käthy Wipf nach 16 vorbildlich präsidierten Vereinsjahren Ehrenpräsidentin. Am 1.6.1980 holten sich die Seebacher Sängerinnen den 2. Goldkranz und zwar mit dem Lied «Neun Freier», wiederum von Hans Lang komponiert, am Jubiläums-Sängerfest des Männerchors Turbenthal.
Im Jahre 1984 gelingt ein erster Höhepunkt mit der neuen Dirigentin Marie-Louise Vaihinger anlässlich eines Chorkonzerts unter dem Titel «Abendmusik in der Markuskirche». Zugleich waren die Sängerinnen anlässlich des 50-Jahr-Jubiläums der Zugehörigkeit Seebachs zu Zürich sehr gefordert, indem sie zusammen mit dem Männerchor Seebach die Lieder im Rahmen des Bühnenstücks von Robert Kübler «Seebach isch nüd de Nabel vo de Wält» vortrugen. Die begabte Hamburgerin Marie-Louise Vaihinger verlässt um 1985 leider den Verein, um sich anderswo weiterzubilden. Neue Dirigentin wird Susanne Linde.
Präsidentinnen:
1887-1897: Johanna Siegrist 1898-1899: E. Egli 1900: E. Gossweiler 1901-1902: A. Leemann 1903: R. Schalcher 1904-1905: S. Gering 1906: L. Weiss 1907-1911: B. Weiss 1912-1913: E. Votruba 1914-1916: B. Dillflug 1917: A. Gerber 1918-1919: A. Weibel 1920-1922: A. Meier 1923-1926: E. Schneebeli 1927-1931: Anna Wölber 1932-1939: I. Bernhard 1940-1941: F. Gnehm 1942-1944: I. Bernhard 1945-1948: L. Moscheni 1949-1952: H. Baumann 1953-1957: Käthi Wipf 1958-1959: T. Hulliger 1960-1962: H. Baumann 1963-1965: L. Metzger 1966-1978: Käthi Wipf 1979-1980: E. Oetiker seit 1981: Ruth Tännler
Quellen: - «Unser Seebach» 1983, 172 - Festschrift «100 Jahre Frauen- und Töchterchor Seebach», 1987