OGS Seebach - Beitrag

Männerchor Seebach
Vereine, Kirchen – Musik – unbekannt
Verein. Feierte am 25. Oktober 1975 den 100. Gebutstag. Sie taten dies mit einem Jubiläumskonzert ab 18.30 Uhr in der Markuskirche. Bruno Reich war an der Orgel, Tenor John Angst, Bariton Fritz Etzensberger, Bass Friedrich Fehr und Klaus Hunger. Weitere Mitwirkende waren der Männerchor Zürich-Seebach und der Männerchor Wallisellen-Rieden. Die Leitung des Konzertes lag bei Robert Appert.

Im Jahre 1875 gründeten einige sangesfreudige Seebacher diesen Verein.

Eine lustige Begebenheit ist aus den 1880er Jahren bekannt: Als der Gemeinderat infolge Finanznot den Männerchor um einen Beitrag für die geplante Gasbeleuchtung einiger Strassenzüge anging, lehnte der Verein dieses Ansinnen ziemlich entrüstet ab und begründete dies so: In der Nacht sei man entweder zu Hause oder dann zeche man eben so lange, bis es wieder hell werde!
Davon berichteten sowohl der Tages-Anzeiger als auch die Seebacher Nachrichten in ihren Ausgaben vom 25. und 26. November 1975.

In den letzten Jahrzehnten liess das Interesse an Männerchören nach und es wurde immer schwieriger, junge Leute zu ermuntern mitzumachen. 2001 erfolgte daher ein Zusammenschluss mit dem Männerchor Zürich-Affoltern und dem Chor der VBZ zum Männerchor Zürich-Nord, womit man den Chor noch einige Jahre weiter betreiben konnte und ganz erfreuliche Resultate brachte. Finanziell war der Verein völlig gesund und die Konzerte in Altersheimen und Kirchen waren stets gut besucht und das Publikum mit dem Dargebotenen sehr zufrieden. Nichtsdestotrotz musste der Verein 2005 mangels Nachwuchs aufgelöst werden. Einige Sänger fanden in anderen Chören Unterschlupf, wie etwa dem VBZ-Chörli oder dem Classicanto Affoltern. Mit dem verbliebenen Geld der Vereinskasse unternahm man noch ein letztes geeinsames Reisli. Einzelne Sänger sollen sich aber noch an Jassnachmittagen oder ähnlichem getroffen haben. Die Vereinsakten gingen den Weg alles Irdischen. Da der Verein zur 100-Jahr-Feier eine Broschüre herausgab, welche die Chronik des Vereins enthielt, ging wenigstens dieses Wissen nicht verloren, denn die Broschüre überlebte bei einigen historisch interessierten Mitgliedern. So kam auch die OGS zu einer Kopie.

Glücklicherweise hat Sänger und Vereinsmitglied René Peter noch zahlreiche Zeitungartikel und andere Unterlagen über den Verein gesammelt und in einer schönen Mappe zusammengestellt. So hält sich der oben erwähnte Schaden in Grenzen. Einzig die Liste aller Sänger seit der Gründung ist nicht mehr zu rekonstruieren.

Präsidenten:

1875 Albert Gossweiler, Landwirt
1876 Arnold Vollenweider, Landwirt
1877 Gotthilf Wettstein, Schuhmacher
1878 Heinrich Weber
1879 Albert Huber
1880 Caspar Wüest, Unternehmer und Gemeindepräsident
1881 Jakob Vollenweider, Landwirt
1882 Gotthilf Wettstein
1883-84 Heinrich Weber
1885 Jakob Ehrsam
1886 Caspar Vollenweider
1887 Jakob Ehrsam
1888 Caspar Vollenweider
1889 Caspar Wüest
1890 Jakob Ott
1891 Friedrich Weiss
1892 Caspar Vollenweider
1893-94 Jakob Gossweiler
1895 Rudolf Lang, Gemeinderat, Elektrogeschäft
1896-98 Heinrich Siegfried
1899 Karl Attinger
1900 Werner Wettstein
1901 Jakob Würgler
1902-05 Heinrich Egli
1906 Carl Zollinger
1907-17 Konrad Attinger
1918-19 Carl Peter
1920-22 Heinrich Strehler
1922-27 Albert Widmer
1928-32 Hans Waibel
1933 Konrad Attinger
1934-35 Hans Waibel
1936-38 Heinrich Vontobel
1939-40 Emil Kunz
1941-47 Rudolf Vogel, Schmied
1948-49 Jakob Iseli
1950-53 Alfons Wolf
1953-54 Ernst Keller
1955 Alfons Wolf
1956-57 Emil Bryner
1958-65 Josef Sigrist
1966-67 Albert Stoeckli
1968-72 Alois Waller
1973-? Hugo Weilenmann
?
? - 2005 Rolf Imhof

Dirigenten:

1875-86 Jakob Hotz, Lehrer
1887-89 Julius Nievergelt, Lehrer
1890-1901 Hermann Forster, Lehrer
1902 Jakob Würgler, Lehrer
1903 Hermann Meier
1903-14 Jakob Corrodi, Lehrer
1915 Paul Wettstein, Lehrer
1915-16 Jakob Schlumpf
1916-30 Prof. August Linder
1931-60 Paul Fischer, Lehrer
1961-66 Hans Huber, Lehrer
1967-69 Bernd Bregenzer
1969- Robert Appert

Es mag auf den ersten Eindruck etwas aufwändig erscheinen, alle diese Personen namentlich mit Dienstjahren aufzuführen, doch helfen sie beim Rekonstruieren von Einzelpersonenbeiträgen in der OGS oftmals, Unsicherheiten zu beseitigen oder Beiträge zu ergänzen. Daher werden die Vereinseinträge stets mit solchen Listen ergänzt, sobald die OGS darüber verfügt. Es wird aber noch Jahre dauern, bis alle Vereine in befriedigender Weise erfasst sind. Donatorenlisten werden jedoch aus Diskretionsgründen nicht veröffentlicht, dienen aber der OGS, welche über solche verfügt, dem gleichen Zwecke.

Im Nachlass von Reinhard Ochsner fand sich noch der Festführer des Sängerfests in Seebach 1925, welches zugleich dazu benützt wurde, das 50-Jahr-Jubiläum des Männerchors Seebach zu feiern. Ein glücklicher Umstand wollte es zudem, dass die letzten 20 Seiten des Festführers die Vereins-Chronik des Männerchors Seebach zu diesem Anlass enthielt, die natürlich die Gründungszeit noch viel detaillierter wiedergibt als diejenige zum 100-Jahr-Jubiläum.

Interessanter Hinweis: In den Memoiren von Amelia Wettstein steht auf Seite 1 ein indirekter Hinweis, dass Bauer Felix Meier von der Frohbühlstrasse schon im Jahre 1868 in einem Männerchor mit gesungen hat. Entweder gab es also einen Vorläufer des Männerchors Seebach oder dann war allenfalls ein Kirchenchor gemeint.

Quellen:
- René Peter
- Broschüre «100 Jahre Männerchor Zürich-Seebach», 1975
- Broschüre «50 Jahre Männerchor Seebach», 1925
- Amelia Wettsteins Memoiren (privat, 1960)

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