Der Reitclub Seebach wurde im Jahre 1897 gegründet. Die Mitglieder bestanden vor allem aus Kavalleristen des Militärs, doch gab es auch einige Bauern und andere Personen als Mitglieder, speziell solche vom Ausserdorf. Es ist noch bekannt, dass die Bauern meist mit ihrem eigenen Pferd zum Dienst einrückten. Jedes solche Pferd besass daher auch ein Dienstbüchlein!
Mehr Details zum ursprünglichen Seebacher Klub konnte die OGS bis jetzt noch nicht auffinden. Bekannt ist aber, dass er 1918 mit dem Reitklub Ã?rlikon, gegründet 1908, zum Cavallerie-Verein Seebach-Ã?rlikon und Umgebung fusionierte. Dieser Verein hat sich 2008 in Reitverein Wallisellen umbenannt. Zur Zeit der Fusion der beiden Vereine gegen 1918 gab es grössere Diskussionen wegen des neuen Vereinsnamens. Man legte bei den Seebacher Mitgliedern Wert darauf, dass beide Ortsnamen, also Seebach und Ã?rlikon Teil des neuen Vereinsnamens werden solle.
Der Zusammenschluss fand am 29. September 1918 statt. Der neue Verein wurde einstimmig Cavallerie-Verein Seebach-Oerlikon und Umgebung getauft.
Der erste Vorstand setzte sich wie folgt zusammen:
Präsident: Geering Herrmann Vizepräsident: Gassmann Karl 1. Aktuar: Marthaler August 2. Aktuar: Steiner Rudolf Quästor: Hess Hans 1. Beisitzer: Bader Jacob 2. Beisitzer: Reichardt Fritz Schützenmeister: Bachmann Gottlieb und Schmid Alwin
Bei der Fusion 1918 zählte der Klub 38 Mitglieder, 1923 waren es bereits 100.
Springkonkurrenzen seit 1919
Seit seiner Gründung nahmen die offiziellen Springkonkurrenzen eine zentrale Rolle im Jahresprogramm des Kavallerievereins Seebach-Oerlikon und Umgebung ein. Zu Beginn wurden sie in relativ unregelmässigen Abständen abgehalten, was zum Teil vor allem wirtschafts- oder kriegsbedingt war. Aus den Protokollen der Quartals- und Generalversammlungen ist ersichtlich, dass die jeweilige Durchführung zu regen Diskussionen Anlass gab. Die Für und Wider wurden äusserst ausführlich gegeneinander abgewogen. Mögliche Gründe waren zum Beispiel das Fehlen eines geeigneten Springplatzes, die Kriegsjahre, die gleichzeitige Ausrichtung der Landesausstellung (1939), Ermüdungserscheinungen seitens der Mitglieder (1947), Einführung des Olympia-Rappens (1948) und viele mehr. Seit 1970 findet die Springkonkurrenz jährlich statt.
Der Springplatz musste immer wieder gewechselt werden. 1919 wurde die erste Springkonkurrenz bei der «Alten Post» in Seebach abgehalten, es folgten 1929 die Rennbahn Ã?rlikon, der Springplatz «Waldegg» in Rümlang und die Wiese beim Restaurant Frohsinn in Wallisellen. 1967 war es die Wehntalerstrasse in Zürich-Affoltern und seit 1970 etablierte sich der Standort Wallisellen endgültig, anfänglich beim Mattenhof in Rieden-Wallisellen und seit 1974 auf dem Areal der Familie Kunz beim Stall Sunnebüel. Diese Standorte wurden dem Kavallerieverein von Vereinsmitgliedern meist gratis zur Verfügung gestellt. Ohne die tatkräftige Mithilfe aller Vereinsmitglieder wäre die Veranstaltung solcher Anlässe nie möglich gewesen.
Die erste Durchführung einer grossen Springkonkurrenz in der offenen Rennbahn Oerlikon im Jahre 1929 organisierte der Kavallerie-Verein Seebach-Ã?rlikon. Gerade zu dieser Zeit stellte dies ein grosses Wagnis dar, da das Vereinsvermögen nicht so gross war, um ein Defizit leicht verkraften zu können. 1929 stellte die Rennbahngesellschaft die ganze Anlage kostenlos zur Verfügung, so dass angesichts dieser günstigen Offerte beschlossen wurde, im Frühjahr eine Springkonkurrenz in einem grösseren Rahmen zu veranstalten. Die Abnahme der Springkonkurrenz-Rechnung erfolgte dann prompt mit dem erfreulichen Gewinn von Fr. 2048.20.
1931 gab das erwirtschaftete Defizit Anlass zu regen Diskussionen: Es war bei weitem nicht klar, ob eine weitere Durchführung ins Auge gefasst werden sollte. Jakob Rümmeli bemerkte dazu jedoch an der Generalversammlung, dass man die Springkonkurrenz doch durchführen möge, ansonsten die Zürcher kämen: Das wäre für sie natürlich ein gemähtes Wieslein. Herr Dr. Hirzel übernahm den Vorsitz des Organisationskomitees. Leider konnte wiederum keine positive Schlussbilanz erwirtschaftet werden. Da die Konkurrenzteilnehmer teilweise oder ganz auf die Reiseentschädigungen, die Fr. 800.-- ausmachten, verzichteten, konnte das ursprüngliche Defizit zum Glück auf Null vermindert werden.