Die kleine Gedächtniskapelle ist grottenartig ausgebaut und befindet sich zwischen Turm und Hauptschiff mit Durchgang zum Hauptschiff der Kirche schräg gegenüber dem damaligen Kaffee Bimbo, links vom Haupteingang der Kirche. Für Pilger erbaut zu Ehren der Mutter Maria. Wenn hier von Pilgern die Rede ist, dann sind nicht nur jene gemeint, die von Bayern und Österreich nach Santiago de Compostela wandern und in Seebach einen Zwischenhalt machen. Es hat in der kleinen Kapelle auch ausreichend Platz für solche, die «nur» vom Schärenmoos, vom Kolbenacker, von der Buhn oder vom Schönauring her 'pilgern'. In der Gedächtniskapelle herrscht eine ganz eigene Stille und es geht eine Ausstrahlung von ihr aus, die man nicht beschreiben kann. Man muss es erleben und spüren.
Die Maria-Lourdes-Grotte wurde am 7. Oktober 1935 durch Bischof Laurentius eingeweiht. Sie ist die Verwirklichung eines Versprechens, welches Bischof Dr. Georgius Schmid von Chur im Jahre 1928 bei einem Besuch in Lourdes abgegeben hatte. Er versprach damals dem heiligen Vater im Himmel, im Gebete vertieft, auch in Zürich einen Ort der Marienverehrung zu schaffen.
Es gibt auch wissenschaftliche Literatur zur Grotte, welche aber vergriffen ist:
Helen Arnet: Maria Lourdes Seebach - das «kleine Lourdes» in Zürich. Eine qualitative Untersuchung zur Alltagsreligiosität der Gegenwart im städtischen Raum. (Zürcher Beiträge zur Alltagskultur Bd. 2), Zürich 1996. Der Beitrag wurde vom Institut für populäre Kulturen der Universität Zürich veröffentlicht. Der Text der Verlagsankündigung lautete:
"«Wallfahrt» und «Grossstadt» - zwei Phänomene, wie sie gegensätzlicher kaum sein könnten. In Seebach, einem Quartier im Norden von Zürich, stossen diese beiden Pole aufeinander und verlieren einiges von ihrer Unvereinbarkeit. Im Verlauf von sechzig Jahren ist dort ein regionaler Wallfahrtsort im städtischen Gebiet entstanden, der die Bedürfnisse vieler Pilgerinnen und Pilger zu befriedigen scheint. Die vorliegende Arbeit will Aufschlüsse über die historischen Entstehungsbedingungen der Seebacher Lourdes-Grotte geben sowie deren Zustand in einer Wallfahrts-Ethnografie erfassen."
Die OGS verzichtet darauf, hier alles über die Grotte aus dem Buch abzuschreiben, sondern ermuntert den Leser vielmehr, sich das Buch «Kirche Maria Lourdes Zürich-Seebach», 2010, Verlag Katholisches Pfarramt Maria Lourdes, Zürich, selbst zu beschaffen. Es ist noch nicht vergriffen. Dort erfährt der interessierte Leser alles Wissenswerte über die Vorgeschichte, die Entstehung und Entwicklung der Grotte. Der Buchtext über die Grotte stammt von Pfarrer Martin Piller. Nochmals etwas mehr über die Grotte erfährt man im Büchlein «50 Jahre Pfarrei Maria Lourdes Zürich-Seebach» von 1985, welches man allerdings antiquarisch besorgen muss. Über das Internet findet man rasch ein Exemplar.
Quellen: - OGS-eigene - Buch «50 Jahre Pfarrei Maria Lourdes Zürich-Seebach», 1985, Pfarramt, Stiftungsrat und Kirchenpflege Maria Lourdes - Buch «Kirche Maria Lourdes Zürich-Seebach», 2010, Verlag Katholisches Pfarramt Maria Lourdes, Zürich - Arthur Maier, Schleswig (Hinweise zur wissenschaftlichen Literatur)