Die Örliker Kugellagerfabrik SRO Kugellagerwerke J. Schmid-Roost eröffneten nach 1940/41 an der Andreasstrasse 65 ein zweites Werk, wo die gesamten Schwerbetriebe wie Giesserei, Walzwerk, Glüherei, Schmiede und Presse vereinigt wurden. In der Örliker Orts-Chronik von 1959 wird das Werk als auf Örliker Boden befindlich bezeichnet. Dieses Fabrikgebäude befand sich gemäss älteren Seebachern noch vor dem Riedgraben und etwa auf Höhe der Firma Steiner AG. Nach den aktuellen Quartierplänen befand es sich aber auf Seebacher Boden, daher wird das Werk in der OGS erwähnt. Die Firma war aber selbstverständlich ein Örliker Betrieb.
Jakob Schmid-Roost (1867-1928) begann bereits 1894 zusammen mit ein paar Mitarbeitern und einem Patent in der Tasche in kleinstem Umfang mit den allernotwendigsten Maschinen Kugellager zu produzieren. Erst 1902 baute er sich ein kleines Fabrikgebäude am Berninaplatz und dehnte die Produktion aus. 1907 gründete er dann seine eigene Firma als AG der Kugellagerwerke von J. Schmid-Roost in Örlikon und nannte die Firma kurze Zeit später in Kugellagerwerke J. Schmid-Roost AG um. 1910 beschäftigte er bereits 300 Mitarbeiter. 1917 gründete er in Annecy, Frankreich, ein Zweigwerk, welches vom jüngeren Sohn Ernest Schmid geleitet wurde. Nach dem Hinschied des Gründers im Jahre 1928 übernahmen beide Söhne Jacques und Ernest Schmid die Hauptfabrik in Örlikon. In den 1930er Jahren blieb der Personalbestand wegen der Wirtschaftskrise bei etwa 400 konstant.
1940/41 wurde ein zweites Werk an der Andreasstrasse erweitert. Kurz vor Kriegsende wurde das Werk in Annecy zerstört. Der Personalbestand stieg in den 1940er Jahren auf gegen 1200 Personen, ging dann wegen amerikanischen Restriktionen für den Export wieder etwas zurück. Die SRO wurde 1957 durch die deutsche Kugellagerfabrik FAG, Kugelfischer Georg Schäfer & Co in Schweinfurt übernommen, blieb aber weiterhin unter eigenem Namen als Stammwerk erhalten. Die Belegschaft sank im Laufe der anfallenden Umstrukturierungen im Firmenverbund auf 570 Mitarbeiter zurück. Später wurde die Produktion ins Ausland verlegt und nur noch Handel mit Kugellager betrieben. 1993 wurde die FAG (Schweiz) in Oberglatt ZH versteigert. 1994 erfolgte der Abbruch der Fabrikliegenschaft am Berninaplatz und ab 1996 auch jene in Seebach an der Andreasstrasse.
Auf einem Stadtplan aus dem Jahre 1970 sieht man noch eine Fabrik hinter dem ehemaligen Gebäude der Steiner AG. Zeitzeugen erinnern sich auch, dass diese Fabrik ganz in der Nähe des ehemaligen Pfadiheims stand. Da dieses Gebiet um 1967 wegen dem Bau des Fernsehstudios per Grundbuchübertag an das Quartier Seebach ging und die SRO noch in den späteren 1970er Jahren existierte, wäre im Prinzip das SRO-Werk II noch ein paar Jahre lang auf Seebacher Boden zu liegen gekommen. Gemäss BAZ wurde es zwischen 1996 und 1999 abgetragen.
Anlässlich der GV des Vereins Ortsmuseum Seebach bekam die OGS nun die Bestätigung der Richtigkeit obiger Ausführungen, indem ein Mitglied sich noch an den 2. Standort der SRO erinnern konnte. Noch fehlt der OGS zur weiteren Absicherung der obigen Annahme noch ein entsprechender Adressbucheintrag.
Von diesem Werk sind noch folgende Mitarbeiter bekannt:
- Hanspeter Mark, Chef, Zeit ?
Die Liste wird laufend nachgeführt, sofern die OGS entsprechende Infos erhält. Letztmals nachgeführt am 23.1.2013.
Quellen: - Stadtpläne, Foto - Franklin Fehr - Örlikon - Geschichte einer Zürcher Gemeinde, 1959, 142-143