Gipsergeschäft. Rümlangstrasse 56. Im alten Seebach und speziell im Binz bestens bekannte und beliebte Einwandererfamilie aus Italien (Muniei, Veltre) um 1905 über Opfikon nach Seebach gekommen. Der erste Sartori hiess ursprünglich Sartor, was im dortigen Dialekt ein Schneider oder Näher bedeutet. Daneben kann es aber auch Pfleger allgemein oder Gartenbauer bedeuten. Das wusste der gute Mann von der Einwohnerkontrolle in Opfikon nicht und verpasste dem Mann in wohlmeinender Absicht ein zusätzliches «i» ans Ende seines Namens, um ihn sozusagen zu italienisieren. Damit hat er aber den Namen entitalienisiert, denn «Sartori» ist nun weder venezianisch, noch italienisch, noch lateinisch!!! Dass an der Geschichte etwas Wahres sein muss, belegen andere Sartor, welche offenbar nicht über Opfikon einwanderten und ihren gewohnten Namen behalten durften.
Anibale Sartori hatte zahlreiche Kinder und Verwandte: Von zweien kennt die OGS nur die Anfangsbuchstaben: R. und G. Ferner ein Guiseppe, eine Regina (genannt Engele), eine Antonietta (genannt Netti), welche in der Waldegg arbeitete, sowie einen Verino und angeblich auch eine Angela. Bei der Angela ist das aber etwas unsicher, denn da könnte möglicherweise eine Verwechslung mit dem Kosenamen von Regina erfolgt sein. Regina Sartori heiratete einen Rigert, sie verstarb Anfang Oktober 1974.
Sartoris Gipsergeschäft war u.a. an der Vergrösserung des Ladengeschäftes von Sattler, Polsterer Otto Hilbrand beteiligt.
Das Haus wurde ursprünglich im Jahre 1911 als Schuppen erstellt und erst 1922 zu einem Wohnhaus ausgebaut. Da die Sartoris bereits um 1905 zuwanderten, der Schuppen aber erst 1922 in ein Wohnhaus umgebaut wurde, müssen die Sartoris bis dahin woanders in Seebach gewohnt haben. Im Verdacht steht das hintere Wohnhaus von Ernst Minder. Gesichert ist das aber noch nicht. Das Haus der Sartoris wurde 1968 abgetragen.
Quellen: - Alois Rigert - Seebacher Nachrichten Nr. 13, 1959 - Gabriel Schnellmann (hat noch eine Foto von Regina Rigert)