Baumeister (1931), Felsenbergstrasse 20, nach 1933 Felsenrainstrasse. Sein Haus stand schräg gegenüber dem grossen Bauernhaus der Wüsts am Abhang des Felsenbergs. Hinter seinem Haus befand sich eine ehemalige Kiesgrube, welche gegen 100 Meter breit, 100 Meter tief und 8 Meter hoch war. In der Grube ist für 1932 gemäss Gemeindeplan noch eine längliche Baracke mit der Assek-Nr. 508 eingezeichnet. Exakt über dieser Grube wurde 20 Jahre später einer der Wohnblöcke der Baugenossenschaft Milchbuck erstellt. Wann die Grube eingeebnet wurde, ist der OGS noch nicht bekannt. Auf alten Gemeindeplänen ist sie für 1915 und auch für 1932 noch eingezeichnet. Im Hause der Scotonis gab es drei Wohnungen. In der einen wohnte der Baumeister Roland Scotoni, in den beiden anderen seine Verwandten und zwar Elisa Ida Scotoni-Nyffenegger (Partikularin) sowie Irmgard Scotoni (Büroangestellte). Partikularin bedeutete damals meist eine schon etwas bejahrtere Dame, welche von ihrem Ersparten lebte.
Die Scotonis betrieben ein bekanntes Baugeschäft, nämlich die Eugen Scotoni AG, Bauunternehmung. Diese Firma wurde am 30.1.1953 in Ã?rlikon gegründet und hat somit mit der Geschichte Seebachs direkt nichts zu tun. Die Eugen Scotoni AG wurde am 18.12.2001 im Firmenregister gelöscht. Es existiert aber noch eine Eugen Scotoni-Gassmann-Stiftung an der Ã?rlikonerstrasse 55. Ebenfalls an dieser Adresse figuriert die Immobilenverwaltung Dr. A. E. Scotoni Managemant AG, was vermuten lässt, dass hier eine Verwandtschaft der Firmengründer vorliegen könnte. Welcher Art die Verwandtschaft dieser Seebacher Scotonis mit jenen in Ã?rlikon war, ist natürlich aus den Adressbüchern nicht heraus zu lesen.
Das Bauunternehmen für Hoch und Tiefbau, die Eugen Scotoni AG betrieb in den 1950er und 1960er Jahre zahlreiche Baustellen auch in Seebach. Die OGS kann sich noch an die vielen rot-weissen Abschrankungsbretter erinnern, welche mit dem Namen der Firma gekennzeichnet waren. Roland Scotoni dürfte, wie schon angedeutet, mit Eugen Scotoni verwandt gewesen sein, hat aber offenbar kein eigenes Baugeschäft betrieben, doch könnte das früher anders gewesen sein. Immerhin stand sein Haus ja vor einer grossen Kiesgrube. Auf Fotos des Scotoni-Hauses um 1950 sieht man aber nichts von einem Baugeschäft und welcher Natur die längliche Baracke in der Kiesgrube war, ist auch nicht gesichert. Die Scotonis haben Seebach vermutlich schon vor 1950 verlassen oder sind zumindest umgezogen oder verstorben.
Der Name Scotoni tritt in den italienischen Dolomiten gehäuft auf und könnte seinen Ursprung dort haben. Das ist aber nur eine ganz oberflächliche Feststellung der OGS. Es ist aber überliefert, dass die Seebacher Scotoni zusammen mit den Sartori und den Amaducci aus Muniei bei Feltre, im Norden von Friaul-Venetien, stammen. Sie wanderten um ca. 1900 ein.