Schon vor 1933, dem angeblichen Gründungsjahr der Gärtnerei Gallizzi gab es eine Gärtnerei an der Wehntalerstrasse 51, aufgeführt im Adressbuch von Seebach 1931. Die Gärtnerei von Isidor Gallizzi lag schräg gegenüber der Gärtnerei Adolf Blaser. Sein Name wurde 1931 manchmal als Nestor Isidor, aber auch wieder als Nestore Isidore geschrieben. Und weil wir gerade so schön beim Namen-verschieden-schreiben sind, sei auch noch darauf hingewiesen, dass man in Seebach zu dieser Zeit seinen Familiennamen manchmal mit zwei und dann wieder mit nur einem «l» schrieb. Korrekt ist gemäss einem Inserat aber mit zwei «l». Im Adressbuch von 1931 wird er gar mit nur einem «z» geschrieben. Jene Gallizzi, welche sich nur mit einem «l» schreiben, stammen vorwiegend aus dem Tessin, die anderen eher aus Italien. Ein früher Auftrag bekam Gärtner Nestor Gallizzi vom Restaurant Waldegg: Zurück schneiden der Obstbäume am Todeshang. Davon wusste Wirtin Frau Kuster 2002 noch zu berichten. Nestor Gallizzi erledigte jegliche Art von Gartenarbeit.
In «Unser Seebach», 1983, steht auf Seite 94, dass die Firma im Jahre 1933 an der Neubrunnenstrasse 8 gegründet wurde. Das dürfte ein Missverständnis sein, denn wie oben bereits erwähnt, gab es zuvor eine Gärtnerei Nestor Gallizzi an der damaligen Wehntalerstrasse (heute Glatttalstrasse). Die Firma wurde somit nicht 1933 gegründet, sondern sie zog in diesem Jahr von der Wehntalerstrasse 51 an die Neunbrunnenstrasse 8. Das tatsächliche Gründungsjahr der Gärtnerei muss daher vor 1931 gewesen sein. 1933 nannte sich die Firma noch Nestor Gallizzi Gartenbau. Das Domizil lautete 1933 Weiherstrasse 8, dann ab 1934 in Neunbrunnenstrasse 8 und später in Neunbrunnenstrasse 18 umbenannt. Die Gallizzi leben bereits in dritter oder vierter Generation in Seebach.
Um das Jahr 1900 und auch noch einige Jahre danach, gab es an der Weiherstrasse gemäss Emma Schulthess-Meier noch eine Gärtnerei Heinrich Sommer. Diese wird aber im Adressbuch von 1913 nicht mehr erwähnt. Da Emma Schulthess-Meier über das Schicksal der Gärtnerei Sommer nichts schreibt, muss angenommen werden, dass die Gärtnerei vor 1913 aufgegeben wurde. Ausser Weiherstrasse ist keine Adresse bekannt, doch könnte es sein, dass Gallizzi die Liegenschaft dieser ehemaligen Gärtnerei übernahm, die offenbar über 20 Jahre lang unbenutzt blieb, zumindest was den Gartenbau betrifft. Nestor Gallizzi hatte eine Tochter namens Heidi und einen Sohn namens Hermann. Von Heidi ist gesichert, dass sie bei Arnold Schneider von 1951 bis 1954 die 1.-3. Primarklasse und bei Frau H. Jetzer von 1954-1957 die 4.-6. Primarklasse besuchte. Unter dem Namen des Lehrers findet sich eine Klassenfoto, wo Heidi Gallizzi zu sehen sein müsste. Hermann war der ältere der beiden. Über weitere Kinder ist der OGS nichts bekannt.
Um 1962 herum übernahm Sohn Hermann Gallizzi das Geschäft von seinem Vater und konzentrierte sich immer mehr auf die Gartengestaltung für EFH, Wohnsiedlungen und öffentliche Grünanlagen und bevorzugte vor allem einheimische Pflanzen. Er gestaltete auch Biotope und Naturgärten. 1993 verkaufte er die Gärtnerei an Ewald Benz in Dietlikon. Dieser betrieb das Geschäft noch einige Jahre am alten Standort weiter unter Benützung des bisherigen Familiennamens Gallizzi, jetzt jedoch als AG. Im Jahre 2003 erfolgte die Auflösung der Gesellschaft durch Beschluss der Generalversammlung vom 12.06.2003 infolge Fusion mit der Ewald Benz AG, Garten-Landschaftsbau, in Dietlikon. Bis dahin bildete der Betrieb auch Lehrlinge aus. Mit der Fusion zog die Firma nach Dietlikon.
Quellen: - OGS-eigene - «Unser Seebach», 1983, Seite 94 (Kurzer Firmenbeschrieb) - Adressbuch von Seebach 1931 - Seebacher Pass 1999 (Hinweis auf Lehrlinge) - Hermann Gallizzi (Kurzgespräch an einer Veranstaltung) - Frau Kuster (früher Auftrag) - Emma Schulthess-Meier 1987 (Hinweis auf Gärtnerei Hch. Sommer) - SHAB 2003