Schreinerei & Verglasungen (1928, 1931, 1952, 1960). Emil Kunz war Schreinermeister. Seebacherstr. 48a um 1950, später Seebacherstrasse 58, noch später 70. Er bewarb sich auch bei Arbeiten in den Baugenossenschaften und bekam stets Aufträge, doch auch private Hausbesitzer gehörten zu seinen Kunden. Er baute mit am Hedi-Wettstein-Brüggli von 1952. Einer seiner Mitarbeiter soll Siegfried Zurbrügg geheissen haben, wohnhaft gewesen gleich nebenan. Das konnte aber noch nicht gesichert werden. Die OGS wird das bei Gody Wettstein noch abklären, denn der müsste das noch wissen.
Die Schreinerei war in den 1950er Jahren noch voll in Betrieb. Emil Kunz hatte einen der jüngsten Schreiner, die jemals in Seebach fleissig ihren Dienst verrichteten. Dieser junge 'Mann' war niemand anders als Gody Wetttstein, der Sohn des Schuhmachermeisters von der Seebacherstrasse 74. Gody Wettstein war so lebhaft am Handwerk interessiert, dass er, wenn nicht gerade der Vater seine Hilfe brauchte, jede freie Minute nach der Schule in der Schreinerei verbrachte und zwar begann das bereits mit etwa 6 Jahren! Und Emil Kunz nahm sich die Zeit, dem Buben in vielen Jahren das notwendige Können und Wissen in der Holzbearbeitung beizubringen. Gody Wettstein sagte, dass er mit 16 Jahren quasi eine 'heimliche Lehre' als Schreiner abschloss. Ursprünglich wollte er sogar Schreiner lernen, doch meinte er dann, dass er nach der Sekundarschule besser Mechaniker lerne, weil er schon alles konnte.
Herr Kunz hat damit die Zukunft des Gody Wettstein kräftig mitgeprägt, auch wenn dieser später zum Informatiker wurde. Er hat ihm nicht nur das Schreinern beigebracht, sondern auch das genaue und saubere Arbeiten. Gody Wettsteins Passion wurde in der Folge die Modellfliegerei, wo er seine Kenntnisse sehr gut anwenden konnte. Später baute er dann Eigenbauflugzeuge, zumeist aus Holz. Mehr über Gody Wettstein siehe dort! Als Gody Wettsteins zweites Eigenbau-Flugzeug infolge dessen Grösse in seinem Keller keinen Platz mehr fand, durfte er die still gelegte Schreinerei von Emil Kunz gegen Ende der 1970 Jahre als Hangar benützen. Dort hat er dann die letzten Arbeiten an seiner Evans VP-1 Volksplane vollendet.
Quellen: - Seebacher Nachrichten September 1952, August 1959 - Adressbuch von Seebach 1931 - Adressbuch der Stadt Zürich, 1950 - Gody Wettstein (alle Hinweise zu seiner dortigen Arbeit)
Das Bild zeigt links Gody Wettstein in der Schreinerei von Emil Kunz beim Schälen eines Holzpfahls. Sein Bruder Heinz (?) schaut interessiert oder eher staunend zu.